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Die soziale Konstruktion von Behinderung durch frühkindliche ...

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Beziehung zwischen Marian und seinem Zwillingsbruder ist einer da<strong>von</strong>. Ihre Trennung<br />

in Rumänien, das Zusammentreffen in der Familie und das erneute Kennenlernen, sowie<br />

die mittlerweile sehr innige Beziehung zwischen den Brüdern sind ein großer Teil in<br />

Marians Leben, muss jedoch in dieser Arbeit mit oben genannter Begründung<br />

weitgehend unberücksichtigt bleiben.<br />

Ein weiteres, seit 1½ Jahren sehr wichtiges Thema für Marian und seine Familie ist die<br />

Schule. Auch dieser Bereich kann nur am Rande, wenn es um Felder der Macht oder<br />

den <strong>soziale</strong>n Druck <strong>von</strong> außen auf die Familie geht, behandelt werden.<br />

Marians Geschichte zeigt, dass Zuschreibungen und Begriffe wie <strong>Behinderung</strong>,<br />

Verhaltensauffälligkeit usw. über ihren rein deskriptiven Charakter hinaus immer auch<br />

bewertend gebraucht werden. <strong>Die</strong> Betroffenen werden in ihrem Sein immer auch in<br />

Relation zu „Nicht-Behinderten“ und zur „Normalität“ gesetzt. Eine rein auf klinische<br />

Diagnosen beschränkte Beschreibung eines Menschen sagt nichts über ihn, seine<br />

Lebensgeschichte sowie die Bedingungen aus, unter denen er lebt. Sie reduziert auf<br />

bloße Natur, indem scheinbar störende Eigenschaften oder Auffälligkeiten als<br />

unveränderlich, als Eigenschaft oder als „Satansgene“ zugeschrieben werden.<br />

Das Verhalten eines Menschen als entwicklungslogischen Ausdruck seiner Reaktion auf<br />

Umweltereignisse zu begreifen, ist Ziel dieser Arbeit. Dazu muss der Rahmen der<br />

Betrachtung erweitert, der Betroffene aus dem rein pathologischen Bezugsrahmen<br />

herausgelöst und neue Zusammenhänge geschaffen werden.<br />

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