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Die soziale Konstruktion von Behinderung durch frühkindliche ...

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altering the homeostasis) in all parts of the brain – cortex, limbic, midbrain and<br />

brainstem – can create different ‘types’ of memory. Altering cortical homeostasis<br />

creates cognitive or narrative memory; limbic – emotional memory; midbrain – motor<br />

memory and brainstem – physiological state memories (...). These ‘memories’,<br />

reflections of the altered equilibrium resulting from a traumatic event, are the heart of<br />

trauma-related neuropsychiatric signs and symptoms” (ebda.)<br />

PERRY beschreibt die Wahrscheinlichkeit weitreichender Beeinträchtigungen bei<br />

Kindern, die ihre ersten Lebensjahre unter deprivierenden und vernachlässigenden<br />

Bedingungen verbracht haben, bevor sie in eine fürsorgliche und liebevolle Familie<br />

adoptiert wurden, als sehr hoch. Probleme mit Beziehungen, Intimitäten, <strong>soziale</strong>n<br />

Interaktionen oder anderen Funktionen, die eine gesunde limbische Entwicklung<br />

voraussetzen, können bei den Kindern beobachtet werden.<br />

Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf Stress und traumatische Erfahrungen.<br />

Häufig sind jedoch veränderte emotionale, kognitive <strong>soziale</strong> und physiologische<br />

Funktionen die Folge. VAN DER KOLK (2000) warnt davor, traumatische Erlebnisse,<br />

besonders <strong>frühkindliche</strong> Traumata, in direktem kausalem Zusammenhang mit<br />

psychiatrischen Störungen zu sehen. Er beschreibt Kindheitstraumata als möglichen<br />

Wegbereiter für Erscheinungen wie z.B. die Borderline-Störung, dissoziative<br />

Störungen, Somatisierungs- oder Essstörungen. <strong>Die</strong> Beziehungen zwischen spezifischen<br />

Traumata und den jeweiligen äußeren Umständen und Bedingungen seien jedoch<br />

komplexer (S. 170). So gelten sichere Bindungsbeziehungen und ein verlässlicher<br />

<strong>soziale</strong>r Kontext als Schutz vor schwerwiegenden Folgen traumatischer Erlebnisse. Wie<br />

bereits oben angesprochen, besteht eine der Aufgaben der Eltern darin, ihren Kindern<br />

<strong>durch</strong> angemessenes Spielen, Füttern, Säubern, Ausruhen usw. bei der Modulation ihrer<br />

Erregungen zu helfen. Darüber entstehen bei den Kindern Fertigkeiten, die ihnen eine<br />

allmähliche Selbstregulation ihrer Erregungsniveaus ermöglichen und eine Basis<br />

schaffen mit Belastungen adäquat umzugehen (ebda. S. 172).<br />

<strong>Die</strong> zahlreichen Symptome posttraumatischer Störungen 18 können in drei<br />

Hauptkategorien unterteilt werden: Übererregung, Intrusion und Konstriktion. Dabei<br />

18 Ich beziehe mich in dieser Arbeit bewusst nicht auf das Syndrom einer Posttraumatischen<br />

Belastungsstörung, da eine Einstufung entsprechend den diagnostischen Kriterien des DSM IV oder des<br />

ICD 10 meiner Meinung nach Marian nicht gerecht würde. Zu vage sind die Vermutungen, die an dieser<br />

Stelle über seine tatsächlichen Erlebnisse und den Zusammenhang mit späteren Auffälligkeiten angestellt<br />

werden können, als das ich ihn nach streng diagnostischen Kriterien einem Krankheitsbild zuordnen<br />

möchte. Ich beschränke mich daher auf die Darstellung der Symptome, die anhand Marians Verhaltens<br />

angenommen werden können und versuche sie in eine ursächliche Beziehung zu seiner Biographie zu<br />

setzen. <strong>Die</strong> PTSD belegt innerhalb der psychischen Störungen in den Klassifikationssystemen (ICD-10<br />

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