Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Gilserberg-Schönau
An der Südgrenze des Naturparks Kellerwald-Edersee im Schwalm-Eder-Kreis liegt die Gesamtgemeinde Gilserberg.
Nur wenige Kilometer nördlich vom gleichnamigen Gemeindesitz befindet sich der kleine Ort Schönau. Mit 354
Meter über dem Meeresspiegel liegt der Ortsteil in der Quellmündung des Humbaches, der westlich unterhalb des
Dorfes in die Gilsa mündet. Östlich und nördlich steigt die Gemarkung auf knapp 500 m an. Hier befinden sich auch
der örtliche Hausberg, der „Schlossberg“ und der „Silberstollen“. Dieser bereits auf der benachbarten Gemarkung
liegende ehemalige Schacht wurde vor einigen Jahren als Fledermausstollen ausgebaut. Erstmals 1264 als „Schonowe“
urkundlich erwähnt, hat der Ort aktuell 297 Einwohner. Er ist heute überwiegend Wohnort.
Schönau hat einige Male in den 80er und 90er Jahren am hessischen Dorfwettbewerb teilgenommen. 2008 errang
der Ortsteil im Regionalentscheid den zweiten Platz in seiner Bewertungskategorie. In diesem Jahr wurde Schönau
auch als Dorferneuerungsschwerpunkt anerkannt. Zum Zeitpunkt der Bewertung lag eine Ortsentwicklungskonzeption
vor. Die gegenwärtige Aufbruchstimmung drückt sich in dem Leitgedanken zur Ortsentwicklung aus:
„Lebendiges Dorf mit traditionsbewussten, jedoch aufgeschlossenen, toleranten, aktiven Bewohnern, die Tourismusangebote
und neue Wege der Dorfgemeinschaft entwickeln“. Informationen über Schönau sind über die Homepage
der Gemeinde unter www.gilserberg.de zu finden.
Allgemeine Entwicklung
Bis in das letzte Jahrhundert hinein war Schönau strukturell
stark von der Landwirtschaft und dem angegliederten
Handwerk geprägt. Heute gibt es nur noch drei
landwirtschaftliche Betriebe, wovon einer im Haupterwerb
arbeitet. Die 15 der 17 örtlichen Arbeitsplätze
kommen aus Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben.
Eingeschränkt ist die innerörtliche Versorgung mit Gütern
und Dienstleistungen des täglichen und periodischen
Bedarfs. Neben einer mobilen Versorgung stellen
insbesondere der Ortsteil Gilserberg als Kleinzentrum
und die Nachbargemeinden die öffentliche und private
Infrastruktur bereit. In Schönau selbst finden sich neben
der evangelischen Kirche an öffentlichen Einrichtungen
ein Dorfgemeinschaftshaus mit dem selbstverwalteten
Jugendraum, ein Feuerwehrgerätehaus und Spielplatz,
der Friedhof (ohne Trauerhalle), ein Festplatz und die
Schutzhütte auf dem Schlossberg. Zwei Mal täglich fährt
ein kommunaler Bus den Ort an.
Schönau hat in den letzten Jahrzehnten einen Einwohnerzuwachs
um 20 % gegenüber 1970 zu verzeichnen.
Seit 2000 ist eine stabile Einwohnerzahl zu beobachten,
allerdings mit einer Tendenz zur Überalterung. Eine Besonderheit
ist, dass 45 Personen lediglich im Zweitwohnsitz
gemeldet sind. In der Ausweisung von zwei
größeren Wohnbaugebieten nördlich und oberhalb des
Ortskerns Ende der 60er und Mitte der 70er Jahre liegt
eine Begründung. Diese weisen auch Ferienhäuser auf.
Ein weiteres kleines Baugebiet erstreckt sich westlich
des Ortes und wurde 1986 erschlossen. Insgesamt gibt
es noch mehrere freie Bauplätze. Der Flächennutzungsplan
wurde 1980 genehmigt, der Landschaftsplan 2003.
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