Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Cölbe-Schönstadt
Cölbe-Schönstadt im Landkreis Marburg-Biedenkopf liegt standortgünstig. Einerseits verbindet die B3 den Ort mit
dem Oberzentrum Marburg. Andererseits liegt nördlich der Burgwald, das größte zusammenhängende Waldgebiet
Hessens. Diesem ist Schönstadt auch geologisch und geografisch zugeordnet. Mit 1.582 Einwohnern hat der Ort in
den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich an Einwohnern gewonnen.
Zwei Leitgedanken stehen für Schönstadt: „Schön, schöner, Schönstadt“ und „Zukunft gestalten – Miteinander
leben“. Schönstadt hat von 1985 – 1995 eine Förderung aus dem Dorferneuerungsprogramm erhalten und sich erstmalig
2008 am Dorfwettbewerb beteiligt. Der Ort präsentiert sich unter www.schoenstadt.net im Internet.
Allgemeine Entwicklung
Die Zusammenarbeit zwischen dem Ortsbeirat, den Bewohnern
und der Kommune gestaltet sich zielführend
und unterstützend. Dieses drückt sich glaubwürdig in
der Aussage wieder: „Wir gehen höflich miteinander
um, respektieren Meinungen, diskutieren kontrovers
ohne den fairen Umgang aus den Augen zu verlieren.“
Hiervon zeugen die innerörtlichen Arbeitsstrukturen, die
Themenpalette und die Intensität ihrer Bearbeitung. Die
Handlungsfelder reichen von der Mitwirkung bei der
Fortschreibung des Flächennutzungsplanes mit integriertem
Landschaftsplan, der Friedhofssatzung oder
dem Bau des Regenrückhaltebeckens bis zur Erstellung
von Gebäudenutzungskatastern, eines Energieatlas einschließlich
der Kartierung solartauglicher Dachflächen.
Schönstadt plant einen weiteren Ausbau regenerativer
Energiegewinnungen und -nutzungen. Bereits heute findet
sich ein Energiemix aus Blockheizkraftwerk, Wasserkraft,
Solarthermie, Photovoltaik im Ort. Ein Bürgersolarkraftwerk
ist in Planung. Ein besonderes Augenmerk liegt in der Auseinandersetzung
mit den sozialen, wirtschaftlichen und
baulichen Wirkungen der demografischen Entwicklung.
Eine restriktive Baulandausweisung bei Priorisierung der Innenentwicklung
ist selbsterklärtes Ziel. Allerdings waren für
die Kommission entsprechende konkrete (grundstücksbezogene)
Folgerungen nicht klar erkennbar. Die Möglichkeiten
einer Fortschreibung des Dorfentwicklungsplans
oder die Aufstellung eines Bebauungsplans wurden nicht
angesprochen. Sie könnten Orientierung für alle liefern.
Dabei gibt die Kommission zu bedenken, dass die gegenwärtige
Qualität des Ortskerns sich gerade auch aus dem
Wechselspiel von Bebauung und Freiflächen ergibt. Eine
zeitnahe sorgfältige Flächenbewertung wäre daher wünschenswert,
wie auch eine Vermarktungshilfe zukünftig leerstehender
Gebäude.
Kommunale Investitionsanreize durch Förderprogramme
gibt es nicht.
Schönstadt besitzt gute öffentliche und (eingeschränkt)
private Infrastrukturangebote. Hier sind u.a. die betreute
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