Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Die Kommune hat keine eigenen Förderprogramme zur
Bauunterhaltung oder -sanierung im Haushalt eingestellt.
Die Wirkungen von Strukturwandel, partieller Abwanderung
und Überalterung zeigen sich nicht nur in der
örtlichen Erwerbs- und Infrastruktur sondern sind auch
ablesbar über Gebäudeleerstand und -unternutzungen
im Ortskern. Diese Situation betrifft überwiegend die
großen Hofanlagen. Ein Leerstand- und Nutzungskataster
befindet sich auf Initiative des Landkreises in Arbeit.
Die Kommission empfiehlt die Nutzungsanalyse auch
auf die „neuen“ Baugebiete auszudehnen und um ein
Baulückenkataster zu ergänzen. Dieses sollte, fachlich
unterstützt, die städtebaulichen wertvollen Freiflächen
berücksichtigen und als freizuhaltende Flächen ausweisen.
Eine Problemlösung für die Altbausubstanz erhoffen sich
die Bewohner und die Gemeinde über das Dorferneuerungsprogramm.
Die Mitglieder des Arbeitskreises
Dorferneuerung (AK-DE) sind sich der schwierigen Situation
durchaus bewusst und sehen in der Wiederbelebung
des Ortszentrums eine Hauptaufgabe für die
nächsten Jahre.
Ein Ansatzpunkt für eine Reaktivierung wird in dem Aufund
Ausbau touristischer Angebote u.a. durch eine verstärkte
Verknüpfung mit bestehenden regionalen Aktivitäten
gesehen. Die naturräumlichen und organisatorischen
Voraussetzungen hierfür sind im Grundsatz
günstig. So ist die Gemeinde Gilserberg in zahlreichen
Verbänden vertreten. Sie ist Mitglied im „Regionalforum
Kellerwald-Edersee e.V.”, wodurch eine Projektförderung
durch die Europäische Union bis 2013 ermöglicht
wird. Ein weiterer Ansatzpunkt bietet die anvisierte Einbindung
an die Konzeption des Geo-Parks des benach-
Gilserberg-Schönau
barten Landkreises Waldeck-Frankenberg. Die Mitgliedschaft
in der touristischen Arbeitsgemeinschaft „Rotkäppchenland
Schwalm-Knüll“ eröffnet im Grundsatz
weitere Möglichkeiten für den Ausbau des Fremdenverkehrs.
Auch gibt es eine Einbindung in das touristische
Konzept des Nationalparks Kellerwald - Edersee. So
führt der Qualitätswanderweg „Kellerwaldsteig“ oberhalb
des Ortes vorbei. Schönau ist auch Ausgangspunkt
für den Kulturerlebnispfad „Stätte-Tour“. Dieser lenkt
die Besucher an kultur- und wirtschaftsbedeutsame
Zeugnisse in der nahen Region. Der Schlossberg mit
dem historischen Tanzplatz und der „Kyramide“ (Kellerwald-Klimaschutz-Pyramide)
ist ein weiterer nahegelegener
Anziehungspunkt. Die Mountainbiker starten mit
internationalen Teilnehmern jährlich zu einem Marathon
im Ort. Noch fehlt es an einer klaren, auch nach außen
wahrnehmbaren touristischen Angebotskonzeption.
Unter Aufnahme der oben beschriebenen Vorgaben
wird diese voraussichtlich in dem Freizeitsegment Wandern
liegen.
Auch gibt es bisher auf Grund der fehlenden Infrastruktur
noch keinen lokalen wirtschaftlichen Nutzen von den
interessanten wander- und radtouristischen Angeboten
in naturnaher und abwechslungsreicher Landschaft. So
sind u.a. weder Gaststätte noch Zimmer- oder Wohnungsanbieter
im Ort zu finden.
Die Kommission gewann den Eindruck, dass zwar einerseits
die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für
eine touristische Anbindung gut sind. Andererseits erfordern
parallele Vermarktungswege und die Vernetzungsvielfalt
aufwendige organisatorische und inhaltliche
Abstimmungen. Hinzu kommt, dass die Verbindungen
kreisübergreifend in zwei weitere Landkreise reichen.
Personell, so der Eindruck der Kommission, laufen
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