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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Wettenberg-Launsbach<br />

Baugestaltung und Bauentwicklung<br />

Der alte Siedlungskern von Launsbach liegt am Osthang<br />

des Wettenberges. Der Einwohnerzuwachs ging einher<br />

mit einer insbesondere südlichen und westlichen großen<br />

Flächeninanspruchnahme durch Einfamilienhäuser.<br />

Dabei wurde der Wettenberg halbkreisförmig im Süden<br />

umschlossen. Diese Bebauung grenzt direkt an den<br />

Nachbarort Krofdorf-Gleiberg an. Neben den Ausläufern<br />

des nordsüdlich verlaufenden schmalen Höhenzuges<br />

trennt der parallel verlaufende Gleibach die beiden<br />

Ortsteile. Im Bereich des letzten Neubaugebietes sind<br />

noch ca. 10 Bauplätze baureif. Die neuen Baugebiete<br />

haben die Vorgabe, sich in der Baugestaltung den umgebenden<br />

Baulichkeiten anzupassen.<br />

Die Präsentation des Ortes erstreckte sich vorwiegend<br />

auf die historisch-alte und die angrenzende(n) neue(n)<br />

Ortsmitte(n). Der alte Ortskern gruppiert sich kreisförmig<br />

um die 1618 (um-)gebaute Kirche. Diese liegt in<br />

einem von einer mächtigen Bruchsteinmauer umschlossenen<br />

Kirchhof. Die Kirche wurde an Stelle einer 1289<br />

erwähnten Kapelle neu errichtet. Der alte Ortskern<br />

zeichnet sich noch heute durch eine geschlossene und<br />

stellenweise dichte kleinteilige Bauweise aus. Seine baulichen<br />

Anlagen reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück,<br />

als Landwirtschaft und Handwerk noch die Wirtschaftsstruktur<br />

bestimmten. Der traditionelle Fachwerkrähmbau<br />

bzw. die Mischbauweise herrschen vor. Als traditionelle<br />

Baumaterialien finden sich neben dem Holz, der Ziegelstein,<br />

(Bruchsteinsockel-)Mauerwerk, Schiefer und die<br />

rote Tonziegel. Mehrere Gebäude sind verputzt<br />

oder/und umgebaut. Über einen im Rahmen der <strong>Dorf</strong>erneuerung<br />

entwickelten Bebauungsplan und eine Gestaltungssatzung<br />

wird die bauliche und gestalterische<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

Entwicklung, wie der Ausbau von Scheunen und Nebengebäuden<br />

zu Wohnraum, gesteuert. Die Kirche ist<br />

saniert, das ehemalige Spritzenhaus wurde zu einem<br />

Kelterhaus umgebaut und wird vom örtlichen Obst- und<br />

Gartenbauverein betreut. Das Backhaus bzw. Rathaus/Backhaus<br />

und die alte Schule wurden fachgerecht<br />

saniert. Neben diesen sind eine größere Anzahl der Gebäude<br />

als Einzelkulturdenkmal ausgewiesen. Zahlreiche<br />

stehen für die regionaltypischen Hüttenberger Hofreiten<br />

mit den zum Teil noch typischen Hoftoren. Städtebauliche<br />

und geschichtliche aber häufig auch künstlerische<br />

Erwägungen begründen die hohe Gebäudewertigkeit.<br />

Das baulich-räumliche Gefüge und das Straßenbild<br />

zeichnen sich insgesamt durch wenig Leerstand/Unternutzung<br />

und kaum Baulücken aus. Die Gemeinde unterstützt<br />

diese Entwicklung im Ortskern. Dieses erfolgt<br />

über Beratungsangebote und die Prämierung besonderer<br />

Projekte zur Erhaltung ortstypischer Bausubstanz und<br />

dorfgerechten Gestaltung von Freiflächen, Vor- und<br />

Hausgärten. Zahlreiche Private engagieren sich bei der<br />

traditionellen Grüngestaltung bzw. der Begrünung von<br />

Hauswänden. Finanzielle Zuschüsse gibt es für eine<br />

energetische Vor-Ort-Beratung.<br />

Zu den besonderen Projekten gehört das bereits oben<br />

erwähnte Bürgerprojekt „Belzgass“, bei dem eine alte<br />

Hofreite komplett mit Wohnhaus und Nebengebäuden<br />

in ihrer Bausubstanz und den räumlichen Nutzungen erhalten<br />

wurde. Das Bürgerprojekt dient als Lernort, Begegnungsstätte<br />

und lebendiges Museum mit Tierhaltung<br />

und traditioneller Gartenbewirtschaftung.<br />

Das aus den siebziger Jahren stammende Bürgerhaus<br />

mit angebauten Vereinsräumen bildet mit dem Feuerwehrhaus,<br />

der Grundschule und dem Kindergarten ein<br />

Zentrum der westlichen Neubebauung. Funktional ausgebildet<br />

erstreckt es sich über ein zusammenhängendes<br />

größeres Areal, in dem die Gebäude und die Nutz- und<br />

Freiflächen mit einander verschränkt sind. Hinsichtlich<br />

der Gebäudeproportionen, ihrer Maßstäblichkeit, Formensprache,<br />

Material- und Farbwahl heben sich diese<br />

öffentlichen Gebäude selbstbewusst von der traditionellen<br />

Bauweise ab. Als Scharnier zwischen diesen beiden<br />

Zentren entstand an der Obergasse das sogenannte<br />

Dienstleistungszentrum als neue Ortsmitte.<br />

Mehrere Gebäude halten wichtige Angebote für die Bewohner<br />

vor. Die Verwaltungsstelle, die private Kinderta-<br />

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