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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Bad Sooden-Allendorf-Kleinvach<br />

geschichtlichen Erwägungen wurde der historische<br />

Ortskern einschließlich des Uferstreifens als Gesamtanlage<br />

nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz ausgewiesen.<br />

Im Zentrum steht dabei der Gutshof. Dieser<br />

wie weitere Gebäude in der Hörnestrasse und Fährgasse<br />

besitzen die Wertigkeit von Einzeldenkmälern. Die Baudenkmäler<br />

dokumentieren in ihren Grundrissen und Ausführungen<br />

die wirtschaftliche und soziale Entwicklung<br />

des Ortes bis in das 19. Jahrhundert und damit vierhundert<br />

Jahre Ortsgeschichte. Hier herrschen als traditionelle<br />

Baumaterialien Fachwerk, Holz, Sandstein und<br />

Ziegel vor. Der rote Krempziegel findet sich nur noch<br />

vereinzelt. Das Gutshaus sowie die Kirche sind massiv<br />

gebaut und verputzt. Die Ergänzung des alten Straßendorfes<br />

durch eine relativ einheitliche, südlich vorgelagerte<br />

Bauzeile der Nachkriegszeit gliedert sich gut ein.<br />

Dieselbe Qualität sollte auch in den jüngsten Erweiterungsgebieten<br />

durch eine gewisse Einheitlichkeit<br />

bei Formen, Farben und Materialien angestrebt werden.<br />

Die Verwendung glänzender Dachziegel, eine manchmal<br />

willkürlich erscheinende Anordnung von Photovoltaikelementen<br />

oder untypische Bauformen bilden<br />

hier aber auch im Ortskern stellenweise eine Beeinträchtigung<br />

des Ortsbildes. Überstände an Gauben etc.<br />

Verzierungen an Blendbrettern und Balkongeländern<br />

sowie Treppenläufen verweisen vereinzelt auf nachempfundene<br />

süddeutsche Gestaltungsmerkmale. Ein Rückgriff<br />

auf einfache regional überlieferte Ausführungen<br />

würde zuweilen zu einem ruhigeren Gesamtbild beitragen.<br />

Textlich und bildlich festgehaltene Gestaltungsempfehlungen,<br />

verbunden mit Nutzungshinweisen zum<br />

Einsatz alternativer Energien und einer fachlichen Beratung<br />

im Vorfeld der Baumaßnahmen werden empfohlen.<br />

Das <strong>Dorf</strong>gemeinschaftshaus (DGH), eingerichtet in der<br />

ehemaligen <strong>Dorf</strong>schule, ist architektonisch ansprechend.<br />

Es stellt mit dem gut ausgestatteten Jugendraum und<br />

der separaten Grillhütte einen zum geselligen Treffen<br />

und Feiern einladenden Ortsmittelpunkt dar. Der<br />

Gesamteindruck könnte aus Sicht der Kommission durch<br />

eine ansprechendere Außengestaltung noch mehr<br />

gewinnen. Bei einem ev. Neueinbau der Fenster sollte<br />

eine konstruktive Fensterteilung gewählt werden.<br />

Das bestehende Feuerwehrhaus fügt sich gut in das<br />

Ortsbild ein. Der geplante und im Modell vorgestellte<br />

seitliche Anbau sollte jedoch nochmals überdacht werden.<br />

Alternativ wäre ein Zwillingsbau mit Durch-<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

gangsmöglichkeit zu erwägen. Das kommunale und<br />

noch zu sanierende Nachbargebäude aus dem frühen<br />

19. Jahrhundert (alte Schule) wäre vielleicht als Schulungsraum<br />

geeignet und damit einer sinnvollen Nutzung<br />

zugeführt.<br />

Die im Inneren anlässlich der 400-Jahrfeier vorbildlich<br />

erneuerte Kirche würde nach entsprechender Sanierung<br />

der Fassade und der Umgestaltung der Außenanlage<br />

unzweifelhaft eine Bereicherung des Ortsbildes darstellen.<br />

Ein auf dem Nachbargrundstück gelegener Flüssiggastank<br />

könnte durch entsprechende Abpflanzung in<br />

seiner störenden Wirkung gemildert werden.<br />

Eine Bereicherung für die Brunnenfeste bildet ein privat<br />

vorbildlich instandgesetztes Backhaus. Ein weiteres<br />

Backhaus, derzeit vom Verfall bedroht, sollte allein aus<br />

städtebaulichen Gründen für eine zukünftige Nutzung –<br />

welcher Art auch immer - unbedingt gesichert und erhalten<br />

werden. Gleiches gilt für eine baulich intakte alte<br />

Schmiede, ebenfalls in Privathand. Anzuerkennen ist die<br />

private Leistung für die Erhaltung des großen und ortsbildprägenden<br />

Gutshofes mit seiner umfangreichen<br />

Bausubstanz, bestehend aus Herrenhaus, großvolumigen<br />

Scheunen und Brennhaus.<br />

Grüngestaltung und -entwicklung<br />

Einen unschätzbaren Wert stellt der Fluss mit seinen begrünten<br />

Ufern und den dortigen, den Häusern vorgelagerten<br />

Bauerngärten dar. Die nach altem Vorbild mit<br />

vorhandenem Material vorbildlich in Eigenleistung<br />

gepflasterte Fährgasse und Hörnestraße versinnbildlichen<br />

hier symbolhaft die „Durchgängigkeit in der<br />

Vielfalt”. Der niveaugleiche Ausbau der Gehwege oder<br />

die Verwendung halbhoher Bordsteine tragen mit dazu<br />

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