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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Borken-Dillich<br />

ner aus Verwaltung, Politik, Kirche und Vereinen sowie<br />

weiteren wichtigen Informationen zusammengestellt.<br />

Dillich <strong>hat</strong> im Jahre 2008 sein 1000jähriges Bestehen gefeiert.<br />

Die vielfältige Geschichte und interessanten Geschichten<br />

sind in einer fast 400 Seiten dicken Chronik<br />

zusammengefasst und für die Bürger aufbereitet und dokumentiert.<br />

Hierin finden sich auch die Geschichte der<br />

Dillicher Synagogengemeinde und ihrer Mitglieder. Im<br />

Ort selbst gibt es keinen Verweis darauf.<br />

Die Gemeinschaft aller Vereine mit ihren vielfältigen Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten bilden zusammen mit der<br />

Evangelischen Kirchengemeinde ein engmaschiges soziales<br />

Netz, das es – nach Aussagen auch der jungen<br />

Bürger in Dillich – interessant und lohnenswert macht<br />

hier zu leben. Das sich die Bewohner stark mit „ihrem“<br />

<strong>Dorf</strong> und dem selbst gewählten Motto identifizieren,<br />

wurde der Kommission glaubhaft vermittelt.<br />

Baugestaltung und -entwicklung<br />

Ein unregelmäßiger Ortsgrundriss, ein weitläufiges Straßennetz<br />

und städtebaulich unterschiedliche Besiedlungsbereiche<br />

charakterisieren die bebaute Ortslage<br />

von Dillich. Der kleine, historische und früher geschlossene<br />

Ortskern im Nordwesten wirkt mit der Kirchenumbauung,<br />

trotz mehrerer Abbrüche in den 70ern und<br />

Anfang der 80er Jahre, sehr homogen. Der ehemalige<br />

ovale Kirchhof liegt inselartig innerhalb eines Wegebzw.<br />

Straßennetzes, dem heutigen Kirchring. Er ist von<br />

einer kleinteiligen Bebauung mit Einhäusern und Streckhöfen<br />

sowie Wirtschaftgebäuden ringförmig umschlossen.<br />

Im Umfeld der Kirche liegen weitere ehemals<br />

öffentlich genutzte Gebäude. Dieses sind die erste<br />

Schule von 1760 (1837 erweitert) sowie die ehemalige<br />

Synagoge (2. Hälfte des 18. Jh.) und das jüdische Gemeindehaus<br />

(Anfang 19. Jh.). Alle Gebäude befinden<br />

sich heute im Privatbesitz, letztere seit 1938. Die evangelische<br />

Kirche, Ende des 16. Jh. erbaut und mehrfach<br />

verändert, wurde Anfang der 60er Jahre innen grundlegend<br />

renoviert. Ihre Baugeschichte ist noch nicht abschließend<br />

erforscht.<br />

Nördlich des Kirchrings schließt sich das ehemalige Rittergut<br />

an, das später als Herrensitz genutzt wurde. Die<br />

Gebäude des großen landwirtschaftlichen Guts wurden<br />

im 19. Jh. nach einem Besitzerwechsel erneuert und<br />

1910 um ein neues Verwalterhaus ergänzt. Das Anwe-<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

sen mit zahlreichen imposanten Gebäuden ist in Fachwerk-<br />

und Massivbauweise errichtet. Es ist nach wie vor<br />

ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Wohnnutzung. Ursprünglich<br />

eng mit dem Gut verbunden liegt in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft das Dillicher „Schloss“, welches<br />

privat bewohnt wird. Das ebenfalls beeindruckende Anwesen<br />

steht am Standort einer Wasserburg, auf der die<br />

Familie von Dalwigk, ein Adelsgeschlecht aus dem<br />

Raum Korbach, 1361 eine Burg errichtete. Es wurde zuletzt<br />

1905 – 1909 im Stile des Historismus unter Aufnahme<br />

zahlreicher Renaissance-Elemente von dem<br />

Architekten August Dauber sowohl innen als auch außen<br />

völlig umgestaltet.<br />

Die Kirche mit umliegender Bebauung, der Gutshof und<br />

das Schloss sind mit den dazugehörigen Frei- und Grünflächen<br />

als Gesamtanlage nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz<br />

ausgewiesen. Bau-, siedlungsgeschichtliche<br />

und künstlerische Gründe sprechen für diese Wertigkeit.<br />

Dabei unterliegen die meisten Gebäude auch einem<br />

Schutz als Einzeldenkmal. Östlich der Gesamtanlage stehen<br />

eine größere Anzahl weiterer Baudenkmäler als Zeugnis<br />

der Siedlungserweiterung, darunter auch die etwas<br />

abseits liegende Mühle. Insgesamt dominiert im Ortskern<br />

die bis in das 20. Jahrhundert reichende traditionelle Fachwerkrähmkonstruktion.<br />

Als Baumaterialien finden sich entsprechend<br />

Holz, Schindeln, Putzbau und Ziegel sowie<br />

unverputzte Naturstein- und Sandsteinsockel. Auf Grund<br />

eines Brandes stammen die meisten Gebäude aus der Zeit<br />

nach 1757. Viele wurden mit Unterstützung einer Beratung<br />

im Rahmen der <strong>Dorf</strong>entwicklung fachgerecht renoviert. Die<br />

Bürgerinformation „<strong>Dorf</strong>erneuerung Dillich“ wird noch<br />

heute für die Beratung und als Entscheidungshilfe eingesetzt.<br />

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