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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Außerhalb des unmittelbaren Ortskerns prägen eine relativ<br />

lockere Bebauung mit sehr großen Grundstücken<br />

und vielen Freiflächen weite Teile des Ortsbildes. Hinsichtlich<br />

ihrer Maßstäblichkeit, Proportionsausbildung,<br />

Farbgebung und Materialwahl sind die Gebäude im weiteren<br />

Ortskern überwiegend an die traditionelle Bauweise<br />

angepasst, d.h. fügen sich unauffällig ein. Neuere<br />

Baugebietsausweisungen erstrecken sich weitläufig in<br />

südlicher und östlicher Ortslage. Wie oben bereits erwähnt,<br />

empfiehlt die Kommission die innerörtliche Verdichtung<br />

stärker zu steuern, ggf. auch bauleitplanerisch.<br />

Bei der vertieften Flächenbewertung ist dabei grundstücksbezogen<br />

abzuwägen, welche Flächen aus Gründen<br />

der Ortsbildsicherung und der ökologischen<br />

Vielfalt auch langfristig von einer Bebauung freizuhalten<br />

sind.<br />

Die öffentlichen Gebäude befinden sich in einem sehr<br />

guten Zustand. Das <strong>Dorf</strong>gemeinschaftshaus, nach Abbruch<br />

mehrerer Anwesen 1981 eingeweiht, ist Mittelpunkt<br />

für Feste und Feierlichkeiten und steht neben der<br />

Pfarrscheune auch für private Nutzungen zur Verfügung.<br />

Die Pfarrscheune ist behindertengerecht ausgebaut und<br />

bildet das kirchliche, ehrenamtlich betreute Gemeindezentrum<br />

der evangelischen Kirchengemeinde. Trauerhalle<br />

und Vereinshäuser sind schlicht und funktional<br />

gehalten und damit dörflich ansprechend gebaut. Gut<br />

gelungen ist auch der Umbau des Feuerwehrgerätehauses.<br />

Grüngestaltung und -entwicklung<br />

Das baulich-räumliche Gefüge bildet mit seinen Freiund<br />

Verkehrsflächen im Ortskern ein harmonisches En-<br />

Borken-Dillich<br />

semble. Die kleinteilige Bebauung korrespondiert ansprechend<br />

mit der angrenzenden Straßen- und Freiraumgestaltung.<br />

Pflasterrinnen im Ortskern orientieren<br />

sich an traditionellen Wegebeziehungen und gliedern<br />

den Straßenraum. Natursteinmauern fassen kleine Bauerngärten<br />

und Grünflächen vor den Häusern ein. Fassadenberankungen,<br />

alter Baumbestand darunter auch<br />

zahlreiche Obstbäume, Gehölze z.B. Holunder und Rabatten<br />

mit Staudenbepflanzung finden sich häufig.<br />

Im weiteren <strong>Dorf</strong> wechselt das Bild der Grünflächen:<br />

großflächige Gärten und gärtnerisch genutzte Baulücken<br />

sowie üppige Heckeneinfriedungen geben Dillich ein<br />

grünes, naturnahes Bild. Selbst in den jüngeren Gärten<br />

sind zahlreiche naturnahe Gestaltungselemente, wie Natursteinmauern<br />

oder Pflanzen aus traditionellen Bauerngärten<br />

eingebunden. Obstanlagen inmitten des <strong>Dorf</strong>es<br />

und großkronige Bäume nehmen einerseits die Funktion<br />

von Raumkanten auf. Andererseits verstärken sie den<br />

dorftypischen Eindruck der lockeren Bebauung.<br />

Sehr stimmig und einladend zeigt sich der südwestliche<br />

Ortseingang mit großzügiger beidseitiger (Böschungs-)Bepflanzung<br />

auf Rasen. Hier befindet sich zudem das aus<br />

acht Eichen bestehende Naturdenkmal. In mehreren<br />

auch neueren Straßenabschnitten wurde auf eine Befestigung<br />

der Randstreifen zugunsten der Anlage von<br />

Grünflächen und Rabatten verzichtet. Unter Aufnahme<br />

eines (noch zu entwickelnden) grünordnerischen Leitbildes<br />

empfiehlt die Kommission die zahlreichen positiven<br />

Beispiele im Ort herauszustellen und fortzuführen. Die<br />

naturnahe Gestaltung der Gärten und Parkflächen sowie<br />

die in weiten Teilen erhaltene bis noch nicht renovierte<br />

Bausubstanz alter landwirtschaftlicher Gebäude ermöglicht<br />

es bedrohten Tierarten wie Schleiereule und Fledermausarten<br />

in Dillich zu siedeln. Der Schlosspark mit<br />

seinem mehr als hundertjährigen Baumbestand ist trotz<br />

der punktuellen Überformung durch die private Nutzung<br />

ein Kleinod in der ganzen Region. Ebenso beeindrukkend<br />

ist die Lindenallee im alten, heute noch genutzten,<br />

Friedhof. Sie ist neben den steinernen Denkmälern, die<br />

älteste Stehle steht hier seit 1635, ein Zeichen dafür,<br />

dass der Friedhof von Dillich schon sehr früh aus dem<br />

kirchlichen <strong>Dorf</strong>mittelpunkt ausgesiedelt wurde und seit<br />

Beginn des 17. Jahrhunderts an diesem Standort besteht.<br />

Es wäre zu wünschen, wenn die zahlreichen alten<br />

Grabsteinplatten als Zeugnisse der Dillicher Geschichte<br />

vor Schlagregen etc. geschützt und damit auch langfristig<br />

erhalten blieben.<br />

24 <strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”

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