Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Ringgau-Rhörda
Bürgerschaftliche Aktivitäten und
Selbsthilfeleistungen
Vielleicht war es die relative Abgeschiedenheit der vergangenen
Jahrzehnte, die den 10 örtlichen Vereinen
eine starke Mitgliedschaft sicherte. Während die meisten
ab Mitte des 20. Jahrhunderts gegründet wurden,
liegen die Wurzeln der Freiwilligen Feuerwehr und des
Männergesangvereins im vorangegangenen Jahrhundert.
Viele Kinder und Jugendliche engagieren sich in
den Vereinen u.a. in der Freiwilligen Feuerwehr, im Turnermusikzug
und in der Sportgemeinschaft Datterode/Röhrda.
Auch eine Laientheatergruppe spielt seit
1985. Die Rahmenbedingungen für eine offene, begleitete
Jugendarbeit stellt die ev. Kirchengemeinde in der
ehemaligen Pfarrscheune. Eine kritische Standortbeschreibung
ihrer Aktivitäten stellten die Jugendlichen
der Kommission vor. Im angrenzenden alten Pfarrhaus
bietet die Kirchengemeinde den Bewohner an, sich außerhalb
des dörflichen Alltags zu treffen. Frauencafé,
Männerfrühstück stehen hierfür beispielhaft. Soziale
Hilfe wird im Ort noch stark über die Nachbarschaften
gewährleistet. Sie sind auch wichtige Ansprechpartner
für die Neubürger.
Eine große Anzahl von vereinsorganisierten Festen begleitet
das Jahr. Dabei ragen zwei Veranstaltungen heraus:
die Kirmes und das Angerfest mit einem Dorfmarkt.
Letzteres wird von den Vereinen gemeinsam organisiert
und durchgeführt, während die Kirmes zumeist privat organisiert
wird. Einige Veranstaltungen sind von überörtlicher
Bedeutung.
Welchen großen Stellenwert die Vereine für das örtliche
Leben besitzen, ist auch an dem Umfang der Eigenleistungen
zu erfassen. So haben sich die Bewohner er-
33. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft”
heblich an der Sanierung des Bürgerhauses, der Kirche,
Grillhütte und aktuell am Umbau des Dorfangers beteiligt.
Auch der Pflege des öffentlichen Grüns nehmen sich
die Vereine an. Der Heimat- und Verkehrsverein sowie
der örtliche Förderverein haben sich in den vergangenen
Jahren intensiv um eine weitere Aufwertung des
Ortsbildes eingesetzt. In Anlehnung an die Ortsgeschichte
war und ist es Ziel, die Bedeutung des Wassers
für die Entwicklung Röhrdas sichtbar werden zu lassen.
In Eigenleistung wurden dazu abschnittsweise mehrere
Abschnitte freigelegt und ausgebaut. Auf ehemalige
Mühlenstandorte wird verschiedenartig hingewiesen.
Wichtige Vorarbeiten liefert die 1998 abgeschlossene
umfassende Ortschronik. Die Hervorhebung des Elements
Wasser hat die Kommission sehr positiv bewertet.
Nicht nur vor diesem Hintergrund bietet sich ein
markierter und als Flyer ausgearbeiteter Rundgang
durch den Ort an. Als neues Projekt plant der Verein die
Herausgabe eines Mundartbuches.
Die Kommission gewann insgesamt den Eindruck, dass
die Bewohner Röhrdas eine starke Bindung zu ihrem Ort
aufweisen und sich mit ihm und der Region identifizieren.
Durch die Randlage und die schwierige finanzielle
Situation der Kommune haben sich die Bewohner schon
lange zur Selbsthilfe verpflichtet und dieses durch
„handfeste“ Unterstützung unterstrichen. Diese Selbstverpflichtung
wird zukünftig unter der prognostizierten
demografischen Entwicklung noch wichtiger werden.
Auch aus diesem Grund wäre die Fortsetzung und örtli-
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