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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Hofgeismar-Hümme<br />

den dazu aufgebauten Kommunikationsstrukturen und<br />

seinen sozialen Wirkungen. Die Frage, wie der „harte<br />

Kern“ der AG über weitere zehn Jahre stabilisiert und<br />

generiert werden kann, sollte bei aller Projektarbeit nicht<br />

aus den Augen verloren werden.<br />

Nach den statistischen Angaben ist die Einwohnerzahl in<br />

den vergangenen zehn Jahren um 90 Personen rückläufig.<br />

Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Arbeitsplätze<br />

um 15 auf 161 an. Aufgrund der bereits erkennbaren demographischen<br />

Entwicklung und seinen sozialen Auswirkungen<br />

wurde die modellhafte Teilnahme an einem<br />

datengestützten Infosystem zur Gebäude- und Grundversorgung(Gebäudeinformationssystem-Leerstandskataster)<br />

beschlossen. Die Initiative hierzu trägt der<br />

Landkreis Kassel in Zusammenarbeit mit anderen. Die Ergebnisse<br />

sind in Bearbeitung. Nach Aussagen der Stadt<br />

wird derzeit kein Bebauungsplanverfahren für den Ort<br />

betrieben. Trotz bestehender Konflikte mit der Kommunalaufsicht<br />

soll auch keine Straßenausbaubeitragssatzung<br />

aufgestellt werden. Angestrebt wird eine weitere<br />

Innenverdichtung der Bebauung durch Schließung innerörtlicher<br />

Baulücken sowie die Umnutzung leerstehender<br />

Gebäude. Der Flächennutzungsplan wurde 1978<br />

rechtskräftig, der Landschaftsplan ist von Ende 2001. Einige<br />

Bebauungspläne regeln die Neubauentwicklung.<br />

Die Kommission empfiehlt als weitere Grundlage für die<br />

Siedlungsentwicklung eine parzellenscharfe Erstellung eines<br />

Baulückenkatasters. Dieses könnte über den Ortsbeirat vorgenommen<br />

werden. Fachliche Begleitung sollte dabei eingebunden<br />

werden, insbesondere auch, um die Wertigkeit<br />

der Freiflächen im Ortskern und an den historischen Ortsrändern<br />

festzuhalten. Die Ergebnisse sind öffentlich vorzustellen<br />

und bieten neben dem Leerstandskataster Orientierung<br />

gerade auch für die privaten Eigentümer. Vor dem<br />

Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung sieht die Kommission<br />

in der langfristigen Nutzungssicherung der innerörtlichen<br />

Liegenschaften eine große Herausforderung für<br />

die Kommune und den Ort. Um einer Entleerung entgegenzuwirken,<br />

sollte dem Nutzungskataster zeitnah ein Maßnahmenplan<br />

folgen. Empfohlen wird außerdem, die aus<br />

kommunalen Planungen erwachsenden Vorteile für die Bürger<br />

noch stärker herauszustellen und in Anknüpfung an den<br />

<strong>Dorf</strong>entwicklungsplan ein städtebauliches Gesamtkonzept<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Im Aufbau befindet sich ein „Solarkataster“. Aktuell gibt<br />

es ca. 50 Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Sofern<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

nicht bereits vorgesehen, sollten alle geeigneten Dachflächenpotentiale<br />

darin vermerkt und die Karte an alle<br />

Haushalte verteilt werden. Ob die alte Mühle zur Energieerzeugung<br />

über Wasserkraft zu nutzen ist, wäre zu<br />

prüfen. Eine Energieberatung erfolgt durch die Stadt.<br />

Diese unterstützt auch Dach- und Fassadenrenovierungen<br />

und ergänzt damit die Investitionsanreize des Landkreises<br />

für denkmalgeschützte Objekte. Direkte und<br />

indirekte städtische Förderungen trugen zur Erhaltung<br />

und Betriebsentwicklung einiger Betriebe bei, namentlich<br />

in den Bereichen Fahrzeugbau, Bau einer Biogasanlage<br />

sowie der Entwicklung einer mobilen Bühne.<br />

Eingebettet in die „Erlebnisregion Kassel-Land“ vermarktet<br />

sich Hofgeismar mit anderen Städten unter<br />

„Märchenland Reinhardswald“. Hümme selbst definiert<br />

sich hierbei als „Basisstation“, gleich „ob Wandern,<br />

Schwimmen, Radfahren, Kultur erleben oder einfach nur<br />

entspannen“. Dieses unterstützen die vielfältigen Anbindungen<br />

an regionale Konzepte und Netzwerke in<br />

den Bereichen Tourismus und Kultur. Zu nennen sind insbesondere<br />

das Ecomuseum Reinhardswald und das<br />

„Netzwerk Industriekultur Nordhessen“, der Märchenwanderweg<br />

und Eco-Pfad-Diemel sowie der regionale<br />

Fahrrad-Pool. Organisatorisch erfolgt eine Anbindung<br />

an das Regionalforum Region Kassel-Land e.V. Diese<br />

wird als sog. Leader-Gruppe auch durch die Europäische<br />

Union unterstützt. Wander- und Radwege (R 4) gehen<br />

durch den Ort. In diesem Kontext stehen auch der abgeschlossene<br />

Umbau des Bahnhofsumfeldes zu einer<br />

ansprechenden touristischen Infostelle und die geplante<br />

Umnutzung des alten Bahnhofs.<br />

Die Verknüpfung der örtlichen Wünsche mit den regionalen<br />

Zielen bewertet die Kommission als wegweisend<br />

und überdurchschnittlich. Beeindruckend ist dabei, mit<br />

welcher Hartnäckigkeit und „langem Atem“ die Projekte<br />

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