Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Roswitha Rüschendorf
Regierungspräsidium Kassel
Eindrücke und Einblicke
Als „Luftschnäpper“ sind wir Mitte Juni aufgebrochen;
Reisende, die Kulturraum, Landschaft und Ihr Dorf kennen
lernen wollten. Luftschnäpper, das sind Erholungssuchende,
die einfliegen, sich alles kurz anschauen, eine
gewisse Unruhe ins Dorf bringen, und dann wieder verschwinden.
So mögen es vielleicht einige von Ihnen
oder Ihrer Mitbewohner gedacht haben, nicht wahr?
Aber unser Besuch war ein wenig diffiziler, unsere Bewertungstätigkeit
komplex und anspruchsvoll. Doch
dazu später mehr.
Vorbemerkung
Wir, die Sommerfrischler, wurden herzlich, mit Anspannung,
einer gewissen Unruhe, aber zuweilen auch einer
guten Portion Gelassenheit empfangen. Sie haben uns
eingeladen Zeugen zu werden: Zeugen von dem, was
Sie und Ihr Team zusammen mit der Bewohnerschaft
und Ihrer Kommune für Ihren Ort in den vergangenen
Jahren und Monaten initiiert, organisiert und aufgebaut
haben. Für Sie ging es darum, eine Momentaufnahme
für uns zu „zeichnen“ und dabei auch Ihre Visionen,
Ziele und Ideen für die weitere Zukunft Ihres Lebensmittelpunktes
zu präsentieren.
Wir sind gestoßen auf Dörfer voller Energie (nein, nicht
wie Sie nun spontan denken, Bioenergiedörfer, die gab
es auch, aber dazu später), Dörfer, die vor Tatendrang
klirrten, ohne indessen den Bezug zum Realisierbaren
verloren zu haben. Für Ihre Darstellungen (!!!), Ihre Herzlichkeit
und Gastfreundschaft bedanke ich mich im
Namen alle Kommissionsmitglieder noch einmal ausdrücklich!
Einblicke in die Themenvielfalt
und Arbeitsstrukturen
Gesehen haben wir vieles! Einen Farbtupfer aus der Palette
der Darbietungen möchte ich Ihnen im Folgenden
andeutungsweise zeichnen:
33. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft”
• die Richer Vereine und Gruppen zeigten uns ein-
drucksvoll, dass es nicht auf die Anzahl der Vereine
ankommt sondern auf das, was man daraus macht;
• den Aufbau einer Tauschbörse für individuelle Hilfeleistungen,
dass haben sich die Rai-Breitenbacher
vorgenommen;
• dass die hohe Lebensqualität in Heubach selbst
Außerirdische zum Bleiben ermuntert, dass demonstrierten
uns die Häwicher mit Selbstironie;
• da ist Hofbieber, die Jung und Alt, Einheimische und
Gäste über einen Generationenpark noch mehr zusammen
führen wollen;
• selbst überdurchschnittliche Vereinsaktivitäten sind
noch zu toppen, dass führte uns Pfordt durch die
Neugründung des Vereins Kultur-Aktiv vor;
• die Ressourcen von Naturraum und Menschen auch
wirtschaftlich nutzen, darauf verstehen sich die Allendorfer;
• Ein Beispiel für eine interaktive Wertschöpfung, dafür
steht Launsbach; hier werden Kooperation und sozialer
Austausch groß geschrieben;
• Dass Bürger Verantwortung übernehmen wollen und
können, dass zeigen die Bürger aus Zella: Sie haben
die Trägerschaft für ihr DGH übernommen;
• Ein Team von Experten, so gestaltet sich die Arbeit
des Ortsbeirats in Dillich;
• die Jugend über ein eigenes Parlament zu Wort kommen
lassen, dass hat sich Kleinern vorgenommen;
• ihre Ortsmitte wollen sie wieder beleben, daran arbeiten
alle in Schönau;
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