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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Kalbach-Heubach<br />

anlage in genossenschaftlicher Trägerschaft noch weiteres<br />

wirtschaftliches Potential im Ort generiert werden.<br />

Baugestaltung und -entwicklung<br />

Entstehungsgeschichtlich entwickelte sich Heubach entlang<br />

des gleichnamigen Bachs. Das enge Tal „erzwang“<br />

eine spätere Bebauung auch auf den höheren Lagen, so<br />

dass sich der Ort heute durch verschiedene Bauabschnitte<br />

auf einem unregelmäßigen Geländerelief als<br />

Haufendorf zeigt. In Folge gibt es das „sog. Alte <strong>Dorf</strong>“,<br />

das Mittel-, Unter- und Oberdorf. Die historische Bebauung<br />

ist landwirtschaftlich geprägt. Es finden sich<br />

Dreiseitanlagen, Hakenhöfe und die für die Rhön typischen<br />

Wohnstallhäuser, deren Nutzungen zum Teil vertikal<br />

angeordnet sind. An historischen Baumaterialien<br />

herrschen Sandstein, Bruchsteine und Basaltpflaster,<br />

Fachwerk-, Naturstein- und verschindelte Häuser vor.<br />

Landwirtschaftliche Nebengebäude sind oft in Holzbauweise<br />

(senkrecht verbrettert) erkennbar. Die historische<br />

Dacheindeckung ist zumeist das Krempziegeldach.<br />

Mit seiner kleinparzelligen Bebauung ist der gesamte historische<br />

Ortskern als Gesamtanlage nach dem Denkmalschutzgesetz<br />

erfasst. Hierunter fallen auch der<br />

<strong>Dorf</strong>platz (1696) mit <strong>Dorf</strong>linde (1951), die Kirche (Mitte<br />

18 Jh.) und der Treppenaufgang. Die evangelische Kirche<br />

wurde Mitte der 80er Jahre restauriert. Sie ist innerhalb<br />

des <strong>Dorf</strong>es reizvoll gelegen und mit der den<br />

Kirchhof umgebenden Natursteinmauer markant und erhaltenswert,<br />

aber auch sanierungsbedürftig. Neben diesen<br />

öffentlichen Gebäuden werden das Backhaus, die<br />

Landsynagoge (Denkmalschutzpreis 2007) und knapp<br />

zehn private Anwesen als Kulturdenkmäler aus vor allem<br />

orts- und baugeschichtlichen Gründen bewertet.<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

Städtebaulich betrachtet sind Alt- und Neubebauung<br />

zumeist harmonisch angeordnet. Ortsbildprägende Einbrüche<br />

gibt es jedoch bei einigen An- und Umbauten,<br />

bei denen oftmals Gebäude- und Fassadengliederung<br />

sowie Materialverwendung neue Maßstäbe im Ort setzen.<br />

Gut gelungen zeigt sich der Um- und Anbau des<br />

Bürgerhauses.<br />

Im Rahmen der <strong>Dorf</strong>erneuerung wurde die Ortsdurchfahrt<br />

und der Gerichtsplatz an der Linde neu gestaltet,<br />

ebenso Friedhof- und Kirchumfeld. Der Lindenplatz<br />

wurde seiner historischen Bedeutung als Gerichtsplatz<br />

und städtebaulichen Wertigkeit angemessen sehr schön<br />

wieder hergestellt. Bushaltestellen wurden im Stile der<br />

dörflichen Bebauung aus Sandstein errichtet. Darüber<br />

hinaus wurde 1995 der Killeplatz (einst Standort des<br />

Kille-Hauses) als Skulpturenstandort für den identitätsstiftenden<br />

,Schellenmann’ ortsgerecht gestaltet. Viele<br />

Maßnahmen dokumentieren das ausgeprägte Geschichtsbewusstsein<br />

der Verantwortlichen. Denkmalschutz<br />

und Ortsbildgestaltung werden mit touristischen<br />

Anforderungen zusammengeführt, z.B. bei der Restaurierung<br />

der alten Brunnenanlagen, der Aufstellung von<br />

Plakatwänden (als Schutz gegen Häuserwerbung) oder<br />

der Holzwegweiser, die auf die unterschiedlichen Wander-<br />

und Radwege sowie Sehenswürdigkeiten hinweisen.<br />

An den alten Häusern wurden die historischen<br />

Hausnamen angebracht.<br />

Auch im privaten Bereich wurde im Rahmen der <strong>Dorf</strong>erneuerung<br />

eine große Anzahl von Anwesen (insgesamt<br />

66 Maßnahmen) saniert oder aufgewertet. Die Intention<br />

der <strong>Dorf</strong>erneuerung sollte auch weiterhin Beachtung finden.<br />

Dabei wäre es wünschenswert, wenn bei anstehenden<br />

Sanierungs- und Umbaumaßnahmen verstärkt<br />

auf das historische <strong>Dorf</strong>bild und seine prägenden Ele-<br />

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