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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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• (Vor-)Lesen bildet, dass sagten sich die Oberrospher<br />

und bauten ihr Wiegehäuschen zu einer lebendigen<br />

Bücherei um;<br />

• ungewöhnliche Schritte gingen die Schönstädter, um<br />

ihren (privat geführten) <strong>Dorf</strong>laden wieder auf die<br />

Beine zu helfen;<br />

• sechs Auszeichnungen für regionaltypische Gärten –<br />

damit schafft Ober-Ofleiden nicht nur Augenweiden<br />

im Ortsbild sondern setzt auch Vorbilder;<br />

• Welche großen Wirkungen und Erfolge Diskussionen<br />

auf Augenhöhe erzeugen, davon kann sich jeder in<br />

Ehrsten überzeugen;<br />

• 100 Projekte in 10 Jahren, dass schafft nur Hümme;<br />

• Die Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Kommune erkennen<br />

und Wünsche erfassen, dass initiiert Breuna<br />

durch eine ungewöhnliche Fragebogenaktion;<br />

• wenn kein Geld da ist, dann pflastern wir eben selbst<br />

unsere Straße, das sagten nicht nur die Bürger aus<br />

Kleinvach, sondern sie taten dieses auch;<br />

• wie junge Menschen eine alte (Pfarr-)Scheune wiederbeleben<br />

können, dass zeigt Röhrda.<br />

Vermeintliche Selbstverständlichkeiten, die uns in zahlreichen<br />

Dörfern weiterhin begegneten waren …<br />

• die gemeinschaftliche und ehrenamtliche Pflege öffentlicher<br />

Grünanlagen,<br />

• die Nachbarschaftshilfen,<br />

• die Erstellung von Engagement-Barometern durch<br />

den Einsatz der Arbeitshilfe „Selbstbewertung leicht<br />

gemacht“,<br />

• die Internetpflege,<br />

• Kooperationen zwischen Schulen, Kindergärten und<br />

Vereinen,<br />

• die Bespielung gemeinschaftlich errichteter Kulturscheunen,<br />

• die Betreibung von <strong>Dorf</strong>läden,<br />

• die Erstellung regelmäßig erscheinender <strong>Dorf</strong>zeitungen<br />

und vieles mehr.<br />

Das alles initiieren Sie und mit Ihnen viele andere. Sie<br />

haben nicht nur Ideen gehabt, sondern es auch geschafft,<br />

Strukturen im <strong>Dorf</strong> aufzubauen. Ich denke an dieser<br />

Stelle an die zahlreichen Arbeitskreise <strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> mit<br />

ihren diversen Unterarbeitsgruppen. Viele haben sich<br />

bereits über Jahre bewährt und arbeiten eng mit dem<br />

Ortsbeirat und der Kommune zusammen. Der Soziologe<br />

würde sagen: Sie schaffen und pflegen einen Ort des<br />

Lernens in Ihrem Gemeinwesen.<br />

Das geht nur, wenn gegenseitiges Vertrauen besteht,<br />

Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird und<br />

auch die eine oder andere Alleinzuständigkeit aufgegeben<br />

wird. Ein „dickes Fell“ und Humor, Beharrlichkeit<br />

und Diplomatie sind persönliche Eigenschaften, die es<br />

Ihnen erleichtern, Misstrauen, Abwehr, Neid und Fehlschlägen<br />

zu begegnen. Denken wir z.B. daran, welche<br />

Hürden zu überwinden sind, um ein Leerstands- und<br />

Nutzungskataster zu erstellen und die Ergebnisse öffentlich<br />

zu diskutieren.<br />

Zusammenfassend ist für mich festzuhalten, dass all die<br />

dörflichen Projekte auf einem hohen Grad der innerörtlichen<br />

Kommunikation und Vernetzung beruhen. Dieses<br />

zeichnet aus meiner Sicht nicht nur die 19 Teilnehmerorte<br />

am <strong>Landesentscheid</strong>, sondern auch alle 200 Dörfer<br />

aus dem Regionalentscheid 2008 aus. Dadurch unterscheiden<br />

sie sich von vielen anderen hessischen Dörfern<br />

und Stadtteilen. Alle hier im Saal wissen aus Erfahrung,<br />

welches Geschick es erfordert, aus einer Idee ein Strohfeuer<br />

zu entfachen; welche Bemühungen erforderlich<br />

sind, Nachbarn, Vereins- und Parteikollegen etc. zu erreichen<br />

und letztendlich diese zu überzeugen, an dem<br />

Gedanken weiter zu arbeiten. Dutzende von Abstimmungen<br />

und Konzeptentwürfen pflastern den Prozess,<br />

bis ein Projekt umgesetzt wird. Wie viel Überzeugungsarbeit<br />

ist zu leisten, bis im Idealfall eine Veränderung in<br />

den dörflichen Alltag zur Selbstverständlichkeit wird.<br />

Von meinem Beitrag am heutigen Tage erwarten Sie<br />

daher zu Recht, dass ich hervorhebe, wie stark Sie waren<br />

und sind, wie überdurchschnittlich Ihr Zusammenwirken<br />

um eine attraktive Zukunft für Ihren Ort. Hierin bestärke<br />

ich Sie und mit mir alle Kommissionsmitglieder gerne<br />

und mit voller Überzeugung. Ihre Dörfer stehen für Innovation<br />

und Aufbruch. Dieses bejaht ausdrücklich die<br />

Unterschiedlichkeit der Ausgangsbedingungen und<br />

auch der Ansätze und Projekte. Sie können Stolz auf das<br />

hohe soziale und kulturelle Wirken in Ihrem Ort sein.<br />

Und: Sie persönlich dürfen mit großer Zufriedenheit auf<br />

das bisher Erreichte blicken. In diesem Sinne haben für<br />

uns alle Orte gewonnen, nicht nur die sechs Preisträger!<br />

Einblicke in die Bewertung<br />

Roswitha Rüschendorf<br />

Ungeachtet dieser Gewissheit werden Sie sich einige<br />

seit dem 9.Juli, dem Tag der Ergebnisveröffentlichung,<br />

fragen: Warum stehen Schönstadt, Kleinern, Rai-Brei-<br />

176 <strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”

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