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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Norbert Lemb<br />

Bewertungskommission<br />

Regenerative Energien –<br />

Chancen für den Ländlichen Raum<br />

Als Jury-Teilnehmer der letzten drei Landeswettbewerbe<br />

„<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft“ fällt bei der Bereisung <strong>2009</strong><br />

auf, dass die Regenerativen Energien deutlich an Bedeutung<br />

im Ländlichen Raum gewonnen haben. Sicher<br />

kann man sagen, das hängt mit der allgemeinen Bedeutung<br />

der regenerativen Energien in der Energieproduktion,<br />

der gesellschaftlichen Diskussion und der<br />

Wirtschaftlichkeit zusammen. Aber so einfach ist es<br />

nicht.<br />

Bei der Bereisung wurde deutlich, dass in den Dörfern<br />

oft von Verlusten gesprochen wird. Der demografische<br />

Wandel mit Verlust an Einwohnern, Verlust an Infrastruktur<br />

und Einkaufsmöglichkeiten sowie dem Verlust<br />

an sozialen und kulturellen Einrichtungen. Auf einmal ist<br />

da ein Thema, das neu ist, das neue Potenziale für eine<br />

wirtschaftliche Tätigkeit erschließt, ja sogar – wenn auch<br />

in begrenztem Maße, aber immerhin – auch neue Arbeitsplätze<br />

ins <strong>Dorf</strong> bringen kann.<br />

Der Ländliche Raum, das <strong>Dorf</strong>, bietet hier neue Chancen<br />

und Potenziale. Ein Mix an Möglichkeiten, regenerative<br />

Energie zu gewinnen, ist im Ländlichen Raum<br />

gegeben. Wasserkraft, Sonnenstrom, Windkraft, Biomasse!<br />

Und der besondere Charme dieser Energie ist<br />

nicht nur die wirtschaftliche Ertragskraft – es werden<br />

auch strukturelle Potenziale des Ländlichen Raumes<br />

(wieder) genutzt.<br />

Für die energetische Nutzung von Wasserkraft werden<br />

alte Mühlen, die früher eher lokalen Produktionsprozessen<br />

Strom lieferten, wieder rentabel und genutzt. Oftmals<br />

werden sie durch ortsfremde Investoren betrieben.<br />

Aber, neben der Stromnutzung kommt so oft Kapital ins<br />

<strong>Dorf</strong>, welches auch die Bausubstanz und nicht nur das<br />

„Kraftwerk“ saniert. Das Orts- oder Landschaftsbild profitiert<br />

so nebenbei.<br />

Bei der Windkraft profitiert nicht immer das Landschaftsbild.<br />

Hier sind sicher Einzelfallentscheidungen zu<br />

treffen. Unstrittig ist, dass der Ländliche Raum die Fläche<br />

zur Verfügung <strong>hat</strong>, um Windparks aufzunehmen und zu<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

betreiben. Wichtig ist dabei, dass die Region nicht nur<br />

die Lasten der Windkraft durch landschaftliche Beeinträchtigungen<br />

trägt, sondern auch an der wirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung, der meist von Fonds und<br />

Investoren gebauten Anlagen, partizipiert.<br />

Die Produktion und Nutzung von Biomasse in Biogasanlagen<br />

ist die Fortsetzung der klassischen Landwirtschaft.<br />

Dies geht nur mit der notwendigen Fläche, den<br />

landwirtschaftlichen Geräten und natürlich der Investition<br />

in eine Biogasanlage. Hier kann die Landwirtschaft<br />

– neben dem klassischen Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln<br />

– in die Energieerzeugung bzw. in die Vorstufe<br />

dazu einsteigen und ein zusätzliches Element der wirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung erschließen.<br />

Die Biomasse Holz ist in einigen Regionen als regionaler<br />

und nachwachsender Rohstoff wieder entdeckt worden.<br />

Nicht nur die stark angestiegene Gewinnung von<br />

Kaminholz, sondern auch die Nutzung in lokalen Biomassekraftwerken<br />

<strong>hat</strong> nicht nur ökologische Vorteile,<br />

sondern sie fördert auch regionale und lokale Wertschöpfungsketten.<br />

Die Solarstromproduktion ist bisher auf großen Flächen<br />

– allerdings nur mit Bebauungsplan – möglich. Klassische<br />

Ackerflächen können für Freiflächen auch genutzt<br />

werden, allerdings ist die meistverbreitete Form der Solarstromproduktion<br />

die Nutzung von großen Dachflächen.<br />

Hier können eine bisher ungenutzte Scheune<br />

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