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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Hofgeismar-Hümme<br />

die für die künftige Nutzung des 1897/98 erbauten, seit<br />

den 60-er Jahren leerstehenden Bahnhofsgebäudes,<br />

stehen aus. Die Überlegungen reichen von touristischen<br />

und/oder vereinsgebundenen Nutzungen bis hin zu gewerblichen<br />

Nutzungsvarianten wie bspw. Eventveranstaltungen<br />

im gastronomischen Sektor oder auch<br />

Tagespflegeangebote für Senioren. Ziel ist auch eine<br />

stärkere Aufwertung des Bahnhofsstandortes. Mit Spannung<br />

ist zu erwarten, ob sich einige der vorläufigen<br />

Ideen für eine mögliche Folgenutzung des alten Bahnhofes<br />

realisieren lassen. Das Hauptaugenmerk wird aus<br />

Sicht der Kommission im folgenden auf ein Trägerkonzept<br />

zu legen sein, wobei aus finanziellen Erwägungen<br />

eine Privatnutzung anzustreben ist.<br />

In räumlicher Nähe befindet sich ein Industriedenkmal:<br />

der 1900 gebaute Lokschuppen mit handbetriebener<br />

Drehscheibe. Sein Erhalt wird über eine örtliche Initiative<br />

angestrebt. Ein Konzept sieht ein Museum der örtlichen<br />

Bahngeschichte mit wechselnden Ausstellungen<br />

vor. Vor dem Hintergrund der Bedeutung des Bahnanschlusses<br />

für die Ortsentwicklung wäre die Umsetzung<br />

sehr zu begrüßen.<br />

Grüngestaltung und -entwicklung<br />

Eine gute Durchgrünung kennzeichnet den Ort. Hierzu<br />

tragen Bauerngärten mit Bruchsteinmauern, (alte) Steintreppen,<br />

Fassadenbegrünungen, die kleinteilige Freiraumgestaltung<br />

im Oberdorf ebenso bei wie die dörflich<br />

gestalteten Spielplätze und die gepflegten Linden und<br />

Ahornbestände sowie die Hainbuchenhecken im Bahnhofsbereich.<br />

Das Kirchenumfeld mit den alten Linden,<br />

die Rotdorn- und Ligusterhecken oder die noch ablesbaren,<br />

grasbetonten alten Wegesysteme (Gänseweg)<br />

prägen den öffentlichen Raum. Im Bereich des Bahnkörpers<br />

finden sich gut ausgeprägte typische Ruderalfluren<br />

mit Wärme liebenden Arten. Bereichernd sind die<br />

Rabatten mit Hortensien, Lavendel und Rosen, dörfliche<br />

Hausbäume und eine dörfliche Flora u.a. mit Stockmalven<br />

in Privatgärten des alten Ortsbereiches. Beispielhaft<br />

ist die Beteiligung am Projekt „Archegarten“.<br />

In Zusammenarbeit mit der Naturschutzakademie Hessen<br />

sind vier Mustergärten mit erhaltenswerten alten<br />

Pflanzen und Gehölzen entstanden. Zu dem Gesamteindruck<br />

tragen auch der zum Teil üppige Mauerbewuchs<br />

mit typischen Vegetationsmustern (Mauerraute,<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

Zymbelkraut) und unbefestigte Flächen mit unterschiedlich<br />

ausgeprägter Ruderalvegetation bei.<br />

Beachtenswert ist die gut gelöste Reaktivierung der ehemaligen<br />

Flutmulden zur Schaffung von Retentionsflächen<br />

zur Reduzierung von Hochwasserschäden in<br />

Absprache mit der Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung.<br />

Auch die Ausbildung der Wasserläufe mit<br />

Esse und Mühlgraben ist hervorzuheben. Der Mühlgraben<br />

zeigt einen standortgerechten Bewuchs (Farne) und<br />

ist mit dem alten gusseisernen Geländer versehen. Weitere<br />

ortsprägende Merkmale besitzen der parkähnliche<br />

alte Friedhof mit Trockenmauer, die raumbildende Friedenseiche<br />

aus dem 19. Jahrhundert und der schön gestaltete<br />

„Maibaumplatz“ mit Ortsbild prägender Lindenund<br />

Rotdornbepflanzung.<br />

Zur langfristigen Sicherung der Bäume empfiehlt die<br />

Kommission stärker auf eine ausreichende Dimensionierung<br />

der Baumscheiben im öffentlichen Straßenraum zu<br />

achten. Auf die Verbesserungspotentiale hinsichtlich der<br />

Einheitlichkeit der verwendeten Pflastermaterialien<br />

wurde bereits hingewiesen. Pflanzergänzungen ermöglichen<br />

der Spielplatz und die Neubaugebiete. Zur Unterstützung<br />

der Beratungsarbeit wird die Auflage einer<br />

„Grünfibel“ mit Angaben zu dorftypischen Materialen,<br />

Gehölzen, Nutz- und Zierpflanzen ebenfalls empfohlen.<br />

<strong>Dorf</strong> in der Landschaft<br />

Der Ortsteil Hümme ist weitgehend harmonisch in die<br />

umgebende Landschaft eingebettet. Im Nordwesten<br />

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