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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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Schlitz-Pfordt<br />

Landfrauen der Gesamtgemeinde agieren auch in Pfordt<br />

frei nach dem Motto: "Mitmachen – mitreden – miteinander<br />

mehr erreichen." Den Jahresverlauf begleiten gemeinsam<br />

organisierte Veranstaltungen und Aktionen wie<br />

„saubere Flur“. Die Jagdgenossenschaft unterstützt<br />

zahlreiche Projekte u.a. durch die unentgeltliche Bereitstellung<br />

des Maschinenparks und eines Baugerüsts. Die<br />

Inneneinrichtung der Kulturscheune wurde von ihr maßgeblich<br />

mit finanziert. Neubürger erhalten ein Willkommenspaket<br />

und werden über die Vereine integriert.<br />

Eine Ortschronik und Hausschilder (in Arbeit), die auf die<br />

alten Familiennamen verweisen, tragen mit dazu bei,<br />

dass die örtliche Geschichte lebendig bleibt.<br />

Traditionell beteiligen sich die Bewohner an öffentlichen<br />

Bau- und Grünmaßnahmen. Dieses dokumentieren beeindruckend<br />

viele Projekte, zuletzt mit Unterstützung aus<br />

dem <strong>Dorf</strong>erneuerungsprogramm. Als Beispiele sind zu<br />

nennen: <strong>Dorf</strong>platz und Spielplätze, Jugendraum, Friedhof,<br />

Grillhütte und Kulturscheune.<br />

Baugestaltung und -entwicklung<br />

Linksseitig der Fulda gelegen bietet Pfordt mit einem<br />

unregelmäßigen Grundriss ein sehr ansprechendes Ortsbild.<br />

Den Auftakt bildet der schöne, gut eingegrünte<br />

Ortseingang mit der mächtigen, alten Steinbogenbrücke<br />

von 1804 über die Fulda. In der <strong>Dorf</strong>mitte erhebt<br />

sich die auf einen vorreformatorischen Bau zurückgehende<br />

und 1615 in ihrer heutigen Form entstandene Kirche.<br />

Den Turm erhielt sie 1894. In unmittelbarer Nähe<br />

steht die ehemalige Schule von 1903, ab 1970 bis <strong>2009</strong><br />

als Bürgerhaus genutzt. Im „alten Deutschen Baustil“ als<br />

Putz- und Fachwerkbau ausgebildet, ist sie ein weiteres<br />

ortsbildprägendes Element von hohem städtebaulichen,<br />

geschichtlichem und künstlerischen Wert. Platzartig und<br />

offen sind das Umfeld von Kirche und Schule mit der<br />

mächtigen Linde. Als dritte öffentliche Einrichtung befindet<br />

sich das ehemalige Backhaus gegenüberstehend.<br />

Bei der angestrebten Privatisierung der Schule sollte<br />

darauf geachtet werden, dass auch das (kleine) Grundstück<br />

dorfgerecht gestaltet wird. Die ehemalige und gegenwärtige<br />

öffentliche Nutzung dieses <strong>Dorf</strong>bereiches<br />

sollte dabei ablesbar bleiben.<br />

Die Straßenbilder zeichnen sich durch malerisch gruppierte<br />

Bauten und große, zur Straße hin offene Höfe aus.<br />

<strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”<br />

Durch den weitgehenden Verzicht auf Einfriedungen privat<br />

genutzter Flächen besitzt der Ort ein unverwechselbares<br />

organisches Straßenbild. Mehrere Brände im 20.<br />

Jahrhundert führten zu Ersatzbauten, die sich baulich-<br />

räumlich und gestalterisch insgesamt gut in das Gesamtbild<br />

einfügen. Nicht verschwiegen werden soll die<br />

Tatsache, dass im (vermeintlichen) Einklang mit der<br />

<strong>Wettbewerb</strong>sprogrammatik 1969 ein großes Anwesen<br />

im Ortskern abgebrochen und an seiner Stelle ein<br />

Springbrunnen errichtet wurde. Der Ortskern ist ungeachtet<br />

der baulichen und gestalterischen Einbrüche und<br />

Veränderungen noch immer eine Gesamtanlage nach<br />

dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Darunter fallen<br />

auch knapp 20 Anwesen bzw. Wohnhäuser als Einzeldenkmäler.<br />

Sie dokumentieren die wirtschaftliche und<br />

soziale Entwicklung des Ortes seit dem 17. Jahrhundert.<br />

Die Mehrzahl der Denkmäler entstammt aus dem<br />

19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Fachwerkkonstruktionen<br />

und Ziegelmauerwerk, Verschalung und<br />

Schindeln, Sandsteinsockel, rote Tonziegel sind die vorherrschenden<br />

traditionellen Baumaterialen. Die Renovierungen<br />

und Sanierungen wurden fachgerecht und<br />

zurückhaltend insbesondere hinsichtlich der Materialund<br />

Farbgebung durchgeführt. Als schlichte Massivbauten<br />

wurden die jüngeren Häuser errichtet; darunter auch<br />

das Sportlerheim und die Trauerhalle. Diese ansprechende<br />

gestalterische „Bescheidenheit“ sollte auch weiterhin<br />

Leitbild bleiben. Photovoltaik- und Solarthermie-<br />

Anlagen sind vereinzelnd zu finden.<br />

Das Feuerwehrhaus, 1996 in einer ehemaligen Scheune<br />

eingerichtet, ist ein Beispiel für die sinnvolle Umnutzung<br />

der zuvor leerstehenden, in Gemeindebesitz befindlichen<br />

Hofanlage. Die mit viel Eigenleistung umgebaute<br />

Kulturscheune „<strong>Dorf</strong>schern” als Ort für Veranstaltungen<br />

kann als besonders gelungener moderner architektoni-<br />

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