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Landesentscheid 2009 33. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

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eichen eine wichtige Voraussetzung für die örtliche Entwicklung<br />

sind. Der Bau des Bürgerhauses wurde durch<br />

etwa 11.500 Std. Eigenleistung möglich. Auch die Restaurierung<br />

der Landsynagoge und einige weitere Beispiele<br />

zeugen hier von dem starken Gemeinschaftssinn.<br />

Viele Impulse und Aktivitäten gehen dabei vom örtlichen<br />

Heimatverein aus. So <strong>hat</strong> er sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten für den Erhalt und die Neunutzung<br />

gefährdeter historischer Gebäude (alte Schule, Backhaus,<br />

altes Spritzenhaus) eingesetzt. Die kontinuierliche<br />

Pflege aller Grünanlagen und des Wandernetzes wird<br />

von ihm organisiert. Seine Bemühungen um die <strong>Dorf</strong>entwicklung<br />

und Landschaftspflege brachten der Gemeinde<br />

Kalbach die Auszeichnung „Spar-Euro“ durch<br />

die Hessische Landesregierung.<br />

Im Rahmen der Vereinsarbeit bestehen eine Reihe von<br />

Austausch- oder Partnerschaftsprogrammen mit Vereinen<br />

aus anderen Ländern oder Regionen. Neubürger<br />

werden insbesondere über Vereinsaktivitäten integriert.<br />

An sozialen Initiativen ist der Hilfsdienst ,Engelsruf’ zu<br />

nennen. Unter dem Dach des Sozialverbandes VdK wird<br />

unkompliziert nachbarschaftliche Hilfe für bedürftige<br />

Menschen organisiert (Einkäufe/Besorgungen, Arztbesuche,<br />

Kinderbetreuung, Computerkurse für Senioren<br />

etc.).<br />

Besondere Erwähnung verdient die bereits angesprochene<br />

Heubacher Landsynagoge. In dem Förderverein<br />

wurden unterschiedliche Interessengruppen eingebunden<br />

und es wurde ein stimmiges Konzept zur Restaurierung<br />

und weiteren Nutzung entwickelt. Die Synagoge<br />

verbindet in vorbildlicher Art und Weise Erinnerung und<br />

Gedenken mit kulturellen Begegnungen. Einerseits <strong>hat</strong><br />

das Haus durchaus Museumscharakter. Andererseits finden<br />

hier anspruchsvolle Veranstaltungen statt, die vor<br />

allem das Miteinander großer Religionen zum Thema<br />

haben und deren Anspruch ohne weiteres mit großstädtischen<br />

Kulturprogrammen vergleichbar ist. Für<br />

Schulen der weiteren Umgebung ist die Landsynagoge<br />

auch zu einem interessanten Ausflugsziel und Lernort<br />

geworden. Dass damit gleichzeitig auch die dörfliche (jüdische)<br />

Geschichte der NS-Zeit Thema wurde, ist<br />

zwangsläufig. In einem Gedenkbuch in der Synagoge<br />

werden alle jüdischen Bürger Heubachs gewürdigt, die<br />

während der Shoa umkamen oder vertrieben wurden.<br />

Sie beherbergt weiterhin ein Heimatarchiv. Eine so stringente<br />

und mutige Herangehensweise an diesen Teil der<br />

Geschichte ist in dörflichen Zusammenhängen, wo jeder<br />

Kalbach-Heubach<br />

jeden kennt und wo Geschichte viel personengebundener<br />

wahrgenommen wird, mehr als bemerkenswert.<br />

Auch vor diesem Hintergrund erfolgte die Verleihung<br />

einer Sonderauszeichnung für Heubach.<br />

Oft hört man in Heubach den lakonischen Satz: „Wer<br />

einmal hier ist, bleibt”. Insgesamt entsteht der Eindruck<br />

eines starken 'Wir'-Gefühles (s.a. das Motto). Die „Häwicher”<br />

gehen viele wichtige Entwicklungen gemeinsam<br />

an. In einem kurzen Filmbeitrag, den Heubacher selbst<br />

produziert haben, wird ein leicht selbstironischer Blick<br />

auf den Ort und seine Menschen geworfen. Die hohe<br />

Identifikation der Bewohner mit ihrem Ort bietet derzeit<br />

eine gute Voraussetzung, auch Jugendliche in die Gemeinschaftsleistungen<br />

einzubinden. Diesem sollte weiterhin<br />

große Aufmerksamkeit zukommen. Nur so werden<br />

sich auch längerfristig die gerade vom Heimatverein getragenen<br />

vielfältigen Aufgaben bewerkstelligen lassen.<br />

Vergleichbares gilt auch für die Arbeit der Fördervereine.<br />

Förderlich könnte dabei vielleicht ein verstärktes<br />

Zugehen auf die Neubürger sein. Neu geprüft sollte<br />

eine (Neu-)Eröffnung eines <strong>Dorf</strong>ladens. Ggf. kann das<br />

Konzept in Zusammenarbeit mit einer Sozialeinrichtung,<br />

die sogenannte ,schwer vermittelbare’ Arbeitslose betreut,<br />

erstellt werden. Auch hierbei sollten weite Teile<br />

der Bevölkerung eingebunden werden. Schließlich<br />

könnte durch die weitere Entwicklung eines sanften Tourismus<br />

(Camping, Pensionen/Hotel, Gaststätten) sowie<br />

die schon angesprochenen Pläne für eine Bioenergie-<br />

56 <strong>33.</strong> <strong>Wettbewerb</strong> „<strong>Unser</strong> <strong>Dorf</strong> <strong>hat</strong> Zukunft”

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