Download (PDF-Datei 5,0 MB) - und Qualitätsrecht - Bergische ...
Download (PDF-Datei 5,0 MB) - und Qualitätsrecht - Bergische ...
Download (PDF-Datei 5,0 MB) - und Qualitätsrecht - Bergische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Albert Ritter<br />
11.2 Erfordernis eines Arbeitsschutzmanagements in einem<br />
Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsbetrieb<br />
Das Leben <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heit von arbeitenden Menschen zu bewahren zählt zu<br />
den f<strong>und</strong>amentalen Werten unserer Gesellschaft. Sie sind sowohl ethisch <strong>und</strong> humanitär<br />
als auch betriebs- <strong>und</strong> volkswirtschaftlich sowie ökologisch begründet. Leitgedanke<br />
eines zeitgemäßen Arbeitsschutzes ist heute ein umfassendes, ganzheitliches<br />
Verständnis von betrieblichem Arbeitsschutz, im Sinne von Arbeitssicherheit, ergonomischer<br />
Gestaltung der Arbeit, Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung. 1<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung sollte gemäß der Ottawa-Charta der WHO 1986 (WHO, 1994)<br />
einen Prozess darstellen, der allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung<br />
über ihre Ges<strong>und</strong>heit ermöglicht <strong>und</strong> sie damit zur Stärkung ihrer Ges<strong>und</strong>heit<br />
befähigt. Dies ist auch als Bildungsauftrag zu verstehen.<br />
Für die betriebliche Aus- <strong>und</strong> Fortbildung folgt daraus einerseits die Notwendigkeit<br />
der Integration von Sicherheits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzaspekten in die Aus- <strong>und</strong><br />
Fortbildungsinhalte <strong>und</strong> die Lernziele. Andererseits muss auch bei den Aus- <strong>und</strong><br />
Fortbildungsmaßnahmen die Sicherheit <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heitsschutz von vornherein<br />
eingeplant <strong>und</strong> vorbildlich angewendet werden. Diesen Herausforderungen hat sich<br />
das Aus- <strong>und</strong> Fortbildungszentrum eines großen deutschen Stromerzeugers gestellt<br />
(siehe hierzu auch Dresenkamp & Ritter 2006).<br />
11.2.1 Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz systematisch organisieren <strong>und</strong><br />
professionell anwenden<br />
Dass die Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>erhaltung der Mitarbeiter in einem Unternehmen systematisch<br />
organisiert, als Führungsaufgabe gemanagt <strong>und</strong> professionell angewendet<br />
werden müssen, wird heute allgemein anerkannt. Wie bei anderen betrieblichen Aufgaben<br />
(z. B. der Qualitätssicherung), ist auch für den betrieblichen Arbeitsschutz ein<br />
entsprechendes Managementsystem (ein Arbeitsschutz-Managementsystem (AMS))<br />
sehr sinnvoll (Ritter 2004). Ein solches AMS sollte in das bestehende Managementsystem<br />
eingeb<strong>und</strong>en sein. Seit 2002 existiert für den Aufbau eines AMS ein allgemein<br />
anerkannter Leitfaden: der „nationale (deutsche) Leitfaden für AMS“ (siehe<br />
BMWA 2003). Er wurde im Konsens von allen in Deutschland im Arbeitsschutz relevanten<br />
Gruppen (B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit, oberste Arbeitsschutzbehörden<br />
der B<strong>und</strong>esländer, Träger der gesetzlichen Unfallversicherung, Sozialpartner)<br />
erarbeitet. Gr<strong>und</strong>lagen hierfür waren: die „ILO-Leitlinien für AMS“:<br />
ILO/OSH 2001 „Guidelines on Occupational Safety and Health Management Systems”<br />
(ILO 2001), wesentliche Forderungskataloge für AMS (z. B. der „Gemeinsame<br />
1<br />
Im Folgenden werden hierfür die Sammelbegriffe „Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz“ bzw.<br />
„Arbeitsschutz“ verwendet.<br />
118