Masterarbeit Corinna Harmening Raum-zeitliche Segmentierung ...
Masterarbeit Corinna Harmening Raum-zeitliche Segmentierung ...
Masterarbeit Corinna Harmening Raum-zeitliche Segmentierung ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 Entwicklung eines Verfahrens zur raum-<strong>zeitliche</strong>n <strong>Segmentierung</strong> von natürlichen Objekten<br />
diussuche erfolgen, in der jedes Segment durch seinen Schwerpunkt charakterisiert wird.<br />
Im optimalen Fall liefert diese Radiussuche für das Segment S j i genau einen Matching-<br />
Partner. Es kommt jedoch durchaus vor, dass sich mehr als ein Segment in der näheren<br />
Umgebung befindet; das ist dann der Fall, wenn Blätter sehr dicht beieinander liegen oder<br />
wenn ein Blatt in einer der beiden Aufnahmen übersegmentiert ist.<br />
Das Ziel des Shape-Matchings ist es, aus dieser Liste von potentiellen Matching-Partnern<br />
das zu S j i<br />
ähnlichste Segment bzw. diejenige Kombination von Segmenten, die als Gesamtheit<br />
die größte Ähnlichkeit mit S j i<br />
besitzen, auszuwählen.<br />
Die Beurteilung der Ähnlichkeit zweier Segmente S j i<br />
und Sj+1<br />
l<br />
der Formen, die durch die beiden sortierten Sequenzen der Randpunkte R j i<br />
erfolgt über einen Vergleich<br />
bzw. Rj+1<br />
l<br />
(vgl.<br />
Abschnitt 4.3.6.2) charakterisiert werden: Mit Hilfe des in Abschnitt 3.5.3 vorgestellten<br />
DTW werden die Gesamtkosten bestimmt, die bei einer Überführung von R j i in R j+1<br />
l<br />
entstehen, wobei als Kostenfunktion in dieser Arbeit die euklidische Distanz verwendet<br />
wird. Um den Einfluss von Blattbewegungen auf die Kosten des DTW abzuschwächen,<br />
wird vor Berechnung der Kosten eine Translation des potentiellen Matching-Partners auf<br />
den Schwerpunkt des Segmentes S j i durchgeführt, wobei sich der Translationsvektor aus<br />
der Differenz der Schwerpunkte berechnet.<br />
Zu beachten ist, dass es sich bei R j i<br />
und Rj+1<br />
l<br />
zunächst um zyklische Sequenzen handelt, die<br />
für eine Anwendung des klassischen DTW-Algorithmus an einem geeigneten Punkt aufgetrennt<br />
werden müssen. Brendel u. Todorovic (2009) stellen mit ihrem Circular-Dynamic-<br />
Time-Warping-Algorithmus eine Möglichkeit für die Lösung dieses Problems vor. In der<br />
vorliegenden Arbeit können aufgrund der Tatsache, dass keine Verdrehungen der Blätter<br />
zu erwarten sind, für ein Aufsplitten der beiden Sequenzen diejenigen Punkte aus R j i und<br />
R j+1<br />
l<br />
verwendet werden, die den geringsten Abstand voneinander besitzen.<br />
Durch diese Vorgehensweise können für das Segment S j i<br />
und jeden seiner potentiellen<br />
Matching-Partner die Gesamtkosten des DTW c DTW berechnet werden. Diese Gesamtkosten<br />
sind untereinander jedoch noch nicht vergleichbar, da sie sich aus der Addition aller<br />
Einzelkosten ergeben und somit umso größer werden, je mehr Randpunkte ein Segment<br />
besitzt. Aus diesem Grund wird nach Berechnung der Kosten eine Normierung durchgeführt,<br />
die die mittleren Kosten c DTW liefert:<br />
c DTW =<br />
c DTW<br />
min(n 1 ,n 2 ) , (4.25)<br />
106