Masterarbeit Corinna Harmening Raum-zeitliche Segmentierung ...
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4.3 Räumliche <strong>Segmentierung</strong><br />
zifizieren. Die verschiedenen geometrischen Formen, die eine Quadrik annehmen kann,<br />
stellen für ihre Anwendung in dieser Arbeit ein Problem dar: In Abbildung 4.21 (rechts)<br />
ist die auf diese Art bestimmte besteinpassende Quadrik der Punktmenge S isub zu sehen.<br />
Anders als erwartet, ergibt sich als besteinpassende Quadrik jedoch keine Ellipsoid- oder<br />
Zylinderoberfläche, sondern ein – für die hier beschriebene Aufgabe ungeeignetes – Hyperboloid.<br />
Soll dieser Ansatz weiter verfolgt werden, müsste z. B. mit Hilfe einer Restriktion<br />
vermieden werden, dass die besteinpassende Quadrik eine ungeeignete Form annimmt.<br />
Da es sich hierbei um eine nichttriviale Aufgabe der Formschätzung handelt und eine<br />
Vertiefung dieses Themas den Rahmen dieser Arbeit übersteigen würde, wird der Ansatz<br />
der Quadrikenschätzung nicht weiter verfolgt.<br />
Alenya u. a. (2011) verwenden ein deutlich einfacheres mathematisches Modell zur Beschreibung<br />
einer Oberfläche zweiten Grades:<br />
z = ax 2 + by 2 + cx + dy + e. (4.13)<br />
Da es sich hierbei – anders als bei 4.12 – um eine explizite Formulierung handelt, kann<br />
zur Lösung des Ausgleichungsproblems ein Gauß-Markov-Modell verwendet werden. Diese<br />
Vorgehensweise besitzt jedoch einen Nachteil: Bei einer solchen Formulierung wird nur<br />
die Z-Koordinate als Messung aufgefasst, während die X- und Y-Koordinaten als deterministisch<br />
angesehen werden [Shah (2006)]. Das allein könnte an dieser Stelle als gültige<br />
Vereinfachung hingenommen werden, hinzu kommt jedoch, dass eine Minimierung der<br />
quadratischen Distanz nur entlang der Z-Richtung erfolgt, was zu numerischen Instabilitäten<br />
führt, wenn die zu bestimmende Oberfläche annähernd senkrecht im <strong>Raum</strong> steht.<br />
Dieses Problem kann umgangen werden, indem in diesen Fällen vor Bestimmung der besteinpassenden<br />
Oberfläche eine Hauptachsentransformation der Punktwolke durchgeführt<br />
wird. In dem neuen Koordinatensystem erfolgt eine Minimierung entlang des zum kleinsten<br />
Normalenwerts gehörenden Normalenvektors.<br />
In Abbildung 4.22 ist das Ergebnis einer solchen Oberflächenschätzung zu sehen: Die<br />
hellblau dargestellte Oberfläche approximiert die Punktmenge S isub ,während die besteinpassende<br />
Oberfläche zweiten Grades der Punktmenge S isub ∩j in Grün eingefärbt ist. Im<br />
Vergleich zur Vorgehensweise nach Drixler (1993) liefert das in Gleichung 4.13 angegebene<br />
funktionale Modell für die hier zu lösende Aufgabe das deutlich plausiblere Ergebnis.<br />
Da die Interpretation der X- und Y-Koordinaten als deterministische Werte an dieser<br />
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