Masterarbeit Corinna Harmening Raum-zeitliche Segmentierung ...
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4.1 Schwierigkeiten bei der <strong>Segmentierung</strong> von natürlichen Objekten<br />
zurückzuführen sind [Alenya u. a. (2011)]. Schwierigkeiten ergeben sich einerseits durch<br />
nicht-rigide Bewegungen, die Deformationen der Blätter zur Folge haben, andererseits<br />
interagiert die Pflanze mit ihrer Umgebung, sodass auch die äußeren Bedingungen die<br />
Bewegung sehr stark beeinflussen. Um das Bewegungsverhalten einer Pflanze zu modellieren,<br />
ist somit eine genaue Kenntnis der Umgebung (z. B. über die Lichtverhältnisse)<br />
sowie Expertenwissen über das Bewegungsverhalten der entsprechenden Pflanze notwendig<br />
[Campbell u. Flynn (2001)].<br />
Trotz dieser geschilderten Schwierigkeiten gibt es bereits einige Veröffentlichungen, die<br />
sich mit der <strong>Segmentierung</strong> von Pflanzen beschäftigen.<br />
Für das Problem der Verdeckungen in Fotos schlagen Finnegan u. a. (2006) ein bildbasiertes<br />
interaktives Verfahren vor: Im ersten Schritt erfolgt eine automatische <strong>Segmentierung</strong><br />
mit Hilfe eines graphbasierten Top-Down-Verfahrens (siehe Abschnitt 3.4.1.2). Aufgrund<br />
ähnlicher Grauwerte und undeutlicher Grenzen zwischen überlappenden Blättern liefert<br />
diese erste <strong>Segmentierung</strong> kein zufriedenstellendes Ergebnis, weshalb es in einem zweiten<br />
interaktiven Schritt verbessert wird.<br />
Alenya u. a. (2011) dagegen führen die <strong>Segmentierung</strong> vollautomatisch durch: Die Datenerfassung<br />
erfolgt mit einer Time-of-Flight-Kamera sowie einer Digitalkamera. Ausgangspunkt<br />
für die <strong>Segmentierung</strong> ist zunächst nur eine Aufnahme. Für den Fall, dass aufgrund<br />
von sich berührenden Blättern eine fehlerhafte <strong>Segmentierung</strong> entsteht, wird die Position<br />
der Kamera automatisch verändert und die <strong>Segmentierung</strong> verbessert, indem Aufnahmen<br />
aus anderen Blickrichtungen hinzugezogen werden.<br />
Da eine Beschreibung einzelner Blätter durch einfache regelgeometrische Primitive keine<br />
ausreichend gute Näherung liefert, wird die Extraktion von Primitiven (vgl. Abschnitt<br />
3.3.2) bei Pflanzen generell nicht als erfolgversprechende <strong>Segmentierung</strong>sstrategie angesehen.<br />
Daher existieren für die <strong>Segmentierung</strong> von Pflanzen regelbasierte Verfahren, die<br />
z. B. L-Systeme (für detaillierte Informationen siehe z. B. Prusinkiewicz u. Lindenmayer<br />
(1996)) verwenden, um komplexe Modelle zu erstellen [Finnegan u. a. (2006)]. Diese vorab<br />
generierten Modelle werden mit der Punktwolke abgeglichen, sodass Strukturen, die<br />
diesen Modellen ähneln, identifiziert werden können [Mian u. a. (2006)]. Das Aufstellen<br />
geeigneter Modelle erfordert Expertenwissen über den Aufbau einer Pflanze, sodass dieses<br />
Verfahren nur bedingt anwendbar ist [Finnegan u. a. (2006)].<br />
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