Kapitel V - Der Jugendförderplan 2014 bis 2018
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<strong>Kapitel</strong> V<br />
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freien Trägers der Jugendarbeit keine besonderen Anforderungen stellen will. In den<br />
letzten Jahren haben solche Formen außerhalb klassischer Organisationen deutlich<br />
an Bedeutung gewonnen. Dies ist Ergebnis einer geringer werdenden Bereitschaft<br />
junger Menschen, sich fest an Organisationen zu binden (Heinze 1996). In der Praxis<br />
haben deshalb auch kurzlebige, spontane und situationsorientierte<br />
Aktionsgemeinschaften junger Menschen ihren Stellenwert und einen Anspruch auf<br />
Unterstützung. Sie füllen eine wesentliche Lücke und tragen zur Vervollständigung<br />
des Angebots der Jugendarbeit bei. Diesem Bedeutungszuwachs solcher Gruppen<br />
und Initiativen entspricht auch der Verzicht darauf, die Anerkennung nach § 75 als<br />
zwingende Voraussetzung für eine Förderung zu machen. Solche Gruppen und<br />
Initiativen können bereits dann gefördert werden, wenn sie die Kriterien des § 74<br />
erfüllen, ohne gleichzeitig anerkannte Träger der Jugendhilfe sein zu müssen.<br />
Mit der Aufnahme bestimmter Formen der Jugendarbeit, nämlich »für Mitglieder<br />
bestimmte Angebote«, »die offene Jugendarbeit « und »die gemeinwesenorientierten<br />
Angebote«, werden zentrale Merkmale und Arbeitsansätze der Jugendarbeit<br />
gleichberechtigt hervorgehoben. Gemeint sind hier vor allem<br />
− die verbandsbezogenen Angebote der Jugendorganisationen im Sinne des § 12,<br />
− die offene Jugendarbeit in Einrichtungen und mobilen Formen und<br />
− die gemeinwesenorientierten Angebote, die angesiedelt im Wohnumfeld auf die<br />
Verbesserung der Lebenswelten abzielen.<br />
Schwerpunkte der Jugendarbeit<br />
Mit dem Begriff »Schwerpunkte« und mit der Formulierung »zu den« in Abs. 3 wird<br />
deutlich, dass die Aufzählung der Handlungsbereiche von Jugendarbeit kein<br />
abschließender Katalog ist, sondern einen erweiterungsfähigen Mindestbestand<br />
benennt. Aufgenommen wurden die allgemein anerkannten Bereiche, die jedoch vor<br />
Ort sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Auch ist die Aufzählung keineswegs als ein<br />
»Kanon« voneinander abgegrenzter, quasi »schulischer Fächer« zu verstehen.<br />
Vielmehr bestehen sehr viele Verbindungen und Verflechtungen zwischen ihnen. Es<br />
kann sowohl sein, dass Träger nur einzelne der hier aufgezählten Schwerpunkte als<br />
Spezialität anbieten, als auch, dass z.B. in der offenen Jugendarbeit vieles<br />
miteinander bzw. gleichzeitig nebeneinander praktiziert wird. 13 Gleichwohl sind hier<br />
Bereiche offener Jugendarbeit markiert, die typisch für dieses Feld von Erziehung<br />
und Bildung sind und die besondere Einrichtungen, Dienste und Veranstaltungen<br />
Jugendhilfeplanung Kyffhäuserkreis - <strong>Jugendförderplan</strong> - <strong>2014</strong> - <strong>2018</strong>