Kapitel V - Der Jugendförderplan 2014 bis 2018
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<strong>Kapitel</strong> V<br />
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5.2.2 Ehrenamtlichkeit - Planstellenersatz in der Jugendarbeit?<br />
Professionelle Jugendarbeit fordert viele Kenntnisse und Fertigkeiten aus<br />
unterschiedlichen Gebieten. In allen Fachrichtungen (z.B. Didaktik / Methodik,<br />
Medienwissenschaften, Rechtswissenschaften, Psychologie, Medizin, Politik und<br />
Soziologie) über eine fundierte Grundausbildung zu verfügen, macht die Stärken,<br />
aber auch die Schwächen des Studiums sozialer Arbeit aus. Von allen ein wenig,<br />
aber nicht ganz. Das bietet zwar eine breite Basis für die vielfältigen Anforderungen<br />
beruflicher Tätigkeit, verführt aber auch dazu, ein geringes Selbstbewusstsein zu<br />
entwickeln.<br />
Auch ehrenamtliche Arbeit kommt langfristig nicht ohne Qualifikation für das spezielle<br />
Tätigkeitsfeld aus. Neben den fachlichen Kenntnissen sind hier insbesondere<br />
Reflektionsmöglichkeiten für das Tun erforderlich, um nicht auszubrennen.<br />
Für beide Zugänge zum sozialen Engagement entscheidet neben der fachliche auch<br />
die persönliche Eignung des Menschen. Es gibt wenige Tätigkeitsfelder, in denen der<br />
persönliche Einsatz, ob nun bezahlt oder unbezahlt, so entscheidend für die Qualität<br />
der Arbeit ist.<br />
Es nützt die höchste Fachlichkeit wenig, wenn man im Kontakt zu Menschen<br />
scheitert. Großes freiwilliges Engagement läuft ohne methodische Qualitäten ins<br />
Leere. Für den Umgang miteinander ist das Dilemma perfekt, wenn keine Klarheit<br />
über eigene Stärken und Schwächen herrscht. So gerät die angestrebte Kooperation<br />
leicht zu einem Konkurrenzkampf, den letztlich keine Partei für sich entscheiden<br />
kann, wenn man die unterschiedlichen Ausgangspunkte bedenkt. In Zeiten immer<br />
knapper werdender öffentlicher Mittel spitzt sich die Auseinandersetzung zu. Die<br />
soziale Not wächst. An Betätigungsfeldern mangelt es nicht, wohl aber an materiellen<br />
Ressourcen, diese zu ermöglichen.<br />
Nicht wenige Hauptamtliche sehen in der Förderung ehrenamtlichen Engagements<br />
eher eine Bedrohung ihrer Arbeitsplätze, als einen qualitativen Sprung. Dabei muss<br />
man ehrlicherweise zugeben, dass Teile dessen, was heute von Hauptamtlichen<br />
geleistet wird, auch von engagierten Ehrenamtlichen übernommen oder zu<br />
Jugendhilfeplanung Kyffhäuserkreis - <strong>Jugendförderplan</strong> - <strong>2014</strong> - <strong>2018</strong>