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Kapitel V - Der Jugendförderplan 2014 bis 2018

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<strong>Kapitel</strong> V<br />

Seite<br />

29<br />

Internationale Jugendarbeit (Abs. 3 Nr. 4) wurde lange als Notwendigkeit angesehen,<br />

politische und ideologische Blockbildung zu überwinden und gegenseitiges<br />

Verständnis für Lebensweisen und Denkstrukturen von Jugendlichen in<br />

unterschiedlichen Gesellschaftssystemen zu entwickeln. Mit der Auflösung der<br />

Blocksysteme und der Öffnung der Grenzen ist mit dem daraus erwachsenen<br />

Orientierungsdefizit Jugendlicher, das sich unter anderem in einem neuen<br />

Nationalismus zeigt, ein ganz neuer Schwerpunkt für die internationale Jugendarbeit<br />

entstanden. Gerade die Entwicklung zur Einheit Europas und die Zunahme von<br />

kriegerischen Konflikten in der Welt machen die Begegnung von jungen Menschen<br />

unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten notwendig, um mehr voneinander zu<br />

lernen. Internationale Jugendarbeit wirkt so nach innen und nach außen integrativ.<br />

Dieser Integrationsbeitrag der Jugendarbeit muss in den Förderungsstrukturen für<br />

die Jugendarbeit ausreichend berücksichtigt werden.<br />

Mit der Aufnahme der Kinder- und Jugenderholung (Abs. 3 Nr. 5) wird zu Recht<br />

darauf hingewiesen, dass es soziale Lagen und individuelle Lebensverhältnisse für<br />

Kinder und Jugendliche gibt, die ihre Gesundheit und körperliche Entwicklung<br />

gefährden bzw. beeinträchtigen. Zudem ist feststellbar, dass der übliche Tourismus<br />

kaum Erholungscharakter hat und ein wachsender Teil junger Menschen zumeist<br />

aus Geldmangel immer weniger Ferien machen können. Hier hat Jugendarbeit<br />

einen Beitrag zur sozialen Integration und zur Reproduktion von Lebens-, Lern- und<br />

Arbeitsfähigkeit zu leisten.<br />

Mit der frühen soziokulturellen Verselbständigung von Kindern und Jugendlichen<br />

geht auch die selbstverständliche Akzeptanz pädagogisch-anleitender Bemühungen<br />

der Jugendarbeit zurück. Außerhalb institutionell verpflichtender Bereiche wollen sie<br />

selbstbestimmt ihre Bedürfnisse realisieren. Stattdessen verstärkt sich aber die<br />

Nachfrage nach Angeboten zur Bewältigung aktueller Problemsituationen. Dem<br />

Trend zur Subjektorientierung in der Jugendarbeit folgend, ist das Angebot an<br />

personaler Begleitung und Orientierungshilfe durch integrierte Beratungsfunktionen<br />

in Einrichtungen und Verbänden der Jugendarbeit auszubauen. Die Aufnahme der<br />

Jugendberatung in Abs. 3 Nr. 6 macht deutlich, dass die Beratung einerseits in allen<br />

Angeboten der Jugendarbeit verankert sein muss; Jugendberatung bietet<br />

andererseits aber auch die Grundlage für eigenständige Jugendberatungseinrichtungen.<br />

In der Praxis wird hiervon zu wenig Gebrauch gemacht. Im Rahmen<br />

geschlechtsspezifischer Jugendarbeit ist ihre Bedeutung erheblich gewachsen.<br />

Jugendhilfeplanung Kyffhäuserkreis - <strong>Jugendförderplan</strong> - <strong>2014</strong> - <strong>2018</strong>

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