Kapitel V - Der Jugendförderplan 2014 bis 2018
Kapitel V - Der Jugendförderplan 2014 bis 2018
Kapitel V - Der Jugendförderplan 2014 bis 2018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Kapitel</strong> V<br />
Seite<br />
27<br />
gesellschaftlichen Zielen verbunden sind und weithin als »unpolitisch« bezeichnet<br />
werden. Die Aufnahme des Sports ist die Konsequenz daraus, dass er für die<br />
Jugendarbeit einen wichtigen Zugang zu jungen Menschen darstellt. Dabei geht es<br />
jedoch nicht darum, den Sport an sich als Teil der Jugendarbeit zu verstehen. Es<br />
geht vielmehr um die den Sport und die Jugendarbeit verbindenden Elemente. In den<br />
unterschiedlichen Feldern der Jugendhilfe wird seit langem sportpraktisches Handeln<br />
unterstützend eingesetzt: z.B. als Bewegungserziehung in Kindertagesstätten, über<br />
Freizeitsportgruppen in Jugendfreizeitheimen, in der Arbeit mit Behinderten, in der<br />
Ganztagsbetreuung für schulpflichtige Kinder. Es ist inzwischen anerkannt, »dass<br />
Sport vielfach in der Lage ist, die sich aus allgemeinen gesellschaftlichen Strukturen<br />
ergebenen Einengungen und Trennungen z.T. aufzuheben und die Mitwirkenden zu<br />
sonst nicht erfahrbaren Handlungs- und Erfolgsmöglichkeiten zu führen«.<br />
Schwieriger ist das Verhältnis von Sport und Jugendarbeit. Bestimmt wurde es über<br />
einen langen Zeitraum davon, dass sich die Jugendarbeit bewusst von einem mit<br />
Leistungs- und Konkurrenzelementen arbeitenden Sport absetzte. Im Grundsatz gilt<br />
diese Distanz auch noch heute. Sie wird auch darin deutlich, dass mit der<br />
Formulierung »Jugendarbeit in Sport« vom Grundsatz her klargestellt wird, »dass<br />
nicht jede sportliche Betätigung an sich schon Jugendarbeit ist«. In den letzten<br />
Jahren hat sich auch vor dem Hintergrund der Öffnung der Sportorganisationen, vor<br />
allem der Sportjugend, eine differenzierte Haltung im Verhältnis von Sport und<br />
Jugendarbeit entwickelt. Beigetragen hat dazu vor allem, dass Jugendliche selbst<br />
neue, nicht vereinsbezogene Sportarten entdeckt haben und dieser »Straßensport«<br />
mehr und mehr von der Jugendarbeit genutzt wird, aber auch, dass innerhalb der<br />
Sportjugend neue Formen der Jugendarbeit entstanden sind und sich die Auffassung<br />
durchgesetzt hat, wonach Sporttreiben von Kindern und Jugendlichen in<br />
Freizeitgruppen und vor allem in Sportvereinen schon förderungswürdig i.S. des<br />
KJHG sei, weil es bereits Elemente dessen enthalte, was allgemein Jugendarbeit<br />
kennzeichne.<br />
Eine klare Abgrenzung zwischen Sport und Sozialpädagogik fällt aber immer noch<br />
schwer. Dies vor allem aus drei Gründen:<br />
− Einerseits sind die Sportorganisationen attraktiver Freizeitbereich für Kinder und<br />
Jugendliche.<br />
− Andererseits ist das Medium Sport »in den letzten Jahren auch als geeignetes<br />
Mittel der pädagogischen sozialen Arbeit entdeckt worden und Sportvereine<br />
Jugendhilfeplanung Kyffhäuserkreis - <strong>Jugendförderplan</strong> - <strong>2014</strong> - <strong>2018</strong>