Grundlagen der Quantenmechanik und Statistik - Theoretische ...
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Kapitel 8. Thermodynamik<br />
nicht vom Prozess selbst, <strong>der</strong> die Än<strong>der</strong>ung bewirkt. Das ist genau dann <strong>der</strong> Fall, wenn<br />
dY ein totales/vollständiges/exaktes Differential ist, d. h. es gilt:<br />
dY = a 1 dx 1 + a 2 dx 2 + . . . + a n dx n =<br />
mit a i = a i (x 1 , . . . ,x n ), a i = ∂ f<br />
∂x i<br />
<strong>und</strong> ∂a i<br />
∂x j<br />
= ∂a j<br />
∂x i<br />
.<br />
n∑︁<br />
a i dx i (8.1.1)<br />
Dann ist Y = f (x 1 , . . . ,x n ) eine Zustandsgröße, für die beim Übergang von Zustand 1 in<br />
Zustand 2 gilt:<br />
∫︁ 2<br />
dY = Y 2 − Y 1 . (8.1.2)<br />
1<br />
Bemerkung 8.1.4: Im Folgenden sind vollständige Differentiale mit „d“ <strong>und</strong> nichtvollständige<br />
mit „ ¯d“ bezeichnet.<br />
◭<br />
Beispiel 8.1.1 [Aufpumpen eines Fahrradreifens]:<br />
Betrachte zwei Alternativen: langsames <strong>und</strong> schnelles Aufpumpen<br />
i=1<br />
Anfangszustand:<br />
p 1<br />
langsames<br />
Aufpumpen<br />
schnelles<br />
Endzustand:<br />
p 2 > p 1<br />
Druck:<br />
Arbeit:<br />
∫︀ 2<br />
1 dp = p 2 − p 1<br />
⇒ p ist Zustandsgröße<br />
i. A.<br />
∫︀ 2<br />
dW = − ∫︀ ↓<br />
2<br />
p dV W<br />
1 1 2 − W 1 (wegabhängig!)<br />
ˆ= ¯dW = p(V) dV i. A. kein vollständiges Differential<br />
⇒ W ist keine Zustandsgröße<br />
8.2. Temperatur <strong>und</strong> Entropie<br />
Man nimmt an, dass schon im Mittelalter erkannt wurde, dass im Zusammenhang mit<br />
Wärme zwei verschiedene Größen unterschieden werden können, nämlich die Wärmeintensität<br />
<strong>und</strong> -qualität. Beispiele dafür sind die Kerzenflamme: hohe Wärmeintensität,<br />
kleine Wärmemenge; umgekehrt ist es für Metallstücke möglich. Ein Maß für die Wärmeintensität<br />
ist die Temperatur, die über Stoffeigenschaften bzw. -verhalten gemessen<br />
wird (Thermometer), wobei verschiedene Temperaturskalen definiert wurden (siehe<br />
Tabelle 8.1).<br />
Ein Maß für die Wärmemenge ist die Energie, die z. B. über Wärmekraftmaschinen<br />
(z. B. Carnot’scher Kreisprozess, s. u.) gemessen werden kann. Ebenso wie die Arbeit W<br />
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