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Grundlagen der Quantenmechanik und Statistik - Theoretische ...

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Kapitel 1. Warum Quantentheorie?<br />

Durch Vergleich mit den Messungen von Kurlbaum (1898) sowie Lummer <strong>und</strong> Pringsheim<br />

(1900) ergaben sich<br />

◮ h = 6,550 · 10 −34 Js für das Planck’sche Wirkungsquantum <strong>und</strong><br />

◮ k B = 1,346 · 10 −23 J/K für die Boltzmannkonstante.<br />

Das sind bereits schon recht gute Werte, die aktuellen Werte lauten 19 :<br />

h = 6,62606896 · 10 −34 Js <strong>und</strong> k B = 1,3806504 · 10 −23 J/K.<br />

Ein Gr<strong>und</strong>, warum die Quantisierung lange unentdeckt blieb, ist die Kleinheit des<br />

Wirkungsquantums: in makroskopischen Systemen ist sie praktisch unbeobachtbar.<br />

Bemerkung 1.1.3: Formal kann oft ein Resultat <strong>der</strong> „klassischen (nicht quantisierten)<br />

Physik“ durch den Grenzwert h → 0 in <strong>der</strong> Formeln <strong>der</strong> Quantenphysik hergeleitet<br />

werden, z. B. bleibt h im Wien’schen Gesetz erhalten, tritt jedoch im Rayleigh-Jeans Gesetz<br />

nicht auf – das entspricht <strong>der</strong> Erwartung, dass bei kurzen Wellenlänge, also kleinen<br />

aufgelösten Raumdimensionen, Quanteneffekte eine Rolle spielen, nicht aber bei langen<br />

Wellenlängen, für die das Rayleigh-Jeans Gesetz gilt.<br />

◭<br />

1.1.2. Der Photoeffekt<br />

Die auch als „Lichtelektrischer Effekt“ bezeichnete Auslösung von Elektronen aus einer<br />

mit UV-Licht bestrahlten Oberfläche wurde von Hertz 20 (1886: UV-Licht als Ursache),<br />

Rutherford 21 (1898: Auslösung negativer „Ionen“) <strong>und</strong> Thomson 22 /Lenard (1899: „Elektronen“)<br />

entdeckt bzw. untersucht <strong>und</strong> kann durch folgende Beobachtungen charakterisiert<br />

werden (Lenard 1902):<br />

(a) Die Zahl <strong>der</strong> ausgelösten Elektronen ist proportional zur Intensität des einfallenden<br />

Lichtes, solange dessen Frequenz unverän<strong>der</strong>t bleibt.<br />

(b) Die Anfangsgeschwindigkeit <strong>der</strong> ausgelösten Elektronen ist unabhängig von <strong>der</strong><br />

Lichtintensität, aber abhängig von <strong>der</strong> Lichtfrequenz.<br />

Einstein (1905) nahm an, dass<br />

(a) das Licht tatsächlich „quantisiert“ ist,<br />

(b) die Energie <strong>der</strong> ausgelösten Elektronen durch<br />

E kin = hν − eΦ (1.1.19)<br />

gegeben ist, also die kinetische Energie gleich <strong>der</strong> Photonenenergie abzüglich <strong>der</strong><br />

Auslösearbeit ist,<br />

19 „NIST Reference on Constants, Units, and Uncertainty“, Stand 2006, http://physics.nist.gov/cuu/<br />

Constants/<br />

20 Heinrich Rudolf Hertz, 1857-1894, dt. Physiker<br />

21 Ernest Rutherford, 1871-1937, neuseeländischer Atomphysiker, Chemie-Nobelpreis 1908<br />

22 Joseph John Thomson, 1856-1940, en. Physiker, Physik-Nobelpreis 1906<br />

– 8 –

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