Grundlagen der Quantenmechanik und Statistik - Theoretische ...
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Kapitel 8. Thermodynamik<br />
Bemerkung 8.7.5: Im thermischen Gleichgewicht wird jeweils das thermodynamische<br />
Potential extremal (meist minimal), dessen (natürliche) Variablen konstant gehalten<br />
werden (vgl. Greiner, Band 9).<br />
◭<br />
8.7.2. Variable Teilchenzahl ( dN 0)<br />
Eine weitere wesentliche extensive Zustandsgröße ist die Teilchenzahl. Es ist offenk<strong>und</strong>ig,<br />
dass die innere Energie eines Systems durch Gewinn o<strong>der</strong> Verlust von Teilchen geän<strong>der</strong>t<br />
wird. Allgemeiner gilt daher<br />
dU = T dS − p dV + µ dN. (8.7.8)<br />
Welche Bedeutung aber hat die damit ebenfalls zu definierende intensive Zustandsgröße<br />
µ? Offenbar ist µ eine intensive Zustandsgröße, da N extensiv ist (vgl. Bemerkung<br />
8.7.1). Anschaulich entspricht µ dem Wi<strong>der</strong>stand eines Systems gegen Erhöhung <strong>der</strong><br />
Teilchenzahl, so dass – wie erwartet – µ dN die entsprechende Arbeit beschreibt.<br />
Gemäß <strong>der</strong> obigen Herleitungen <strong>der</strong> thermodynamischen Potentiale folgt für ein System<br />
mit k Teilchensorten:<br />
U = U(S,V,N i ) mit dU = T dS − p dV + ∑︀ k<br />
i=1 µ i dN i<br />
F = F(T,V,N i ) mit dF = −S dT − p dV + ∑︀ k<br />
i=1 µ i dN i<br />
H = H(S,p,N i ) mit dU = T dS + V dp + ∑︀ k<br />
i=1 µ i dN i<br />
G = G(T,p,N i ) mit dG = −S dT + V dp + ∑︀ k<br />
i=1 µ i dN i<br />
Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem chemischen Potential µ <strong>und</strong> dem<br />
Gibbs’schen Potential, den man wie folgt herleiten kann:<br />
Bei „Ver-λ-fachung“ <strong>der</strong> extensiven Zustandsgrößen eines Systems gilt<br />
U(λS,λV,λN i ) ! = λU(S,V,N i ), (8.7.9)<br />
da die innere Energie U selbst extensive Zustandsgröße ist. Mit λ = 1 + ɛ, 0 < ɛ ≪ 1 folgt:<br />
U ((1 + ɛ)S,(1 + ɛ)V,(1 + ɛ)N i ))<br />
Taylor<br />
↓<br />
≈ U + ∂U<br />
∂S<br />
∂U ∂U = T; ∂S ∂V = −p; ∂U = µ ∂N i i<br />
↓<br />
= U + ɛ<br />
⎛<br />
ɛS +<br />
∂U<br />
∂V ɛV +<br />
k∑︁<br />
⎜⎝<br />
TS − pV +<br />
i=1<br />
k∑︁<br />
i=1<br />
∂U<br />
∂N i<br />
ɛN i<br />
µ i N i<br />
⎞⎟ ⎠<br />
!<br />
= (1 + ɛ) U = U + ɛU<br />
⇒ U = TS − pV + ∑︀ k<br />
i=1 µ iN i<br />
(„Euler-Gleichung“)<br />
⇒ G = U − TS + pV ⇒ G =<br />
k∑︁<br />
µ i N i (8.7.10)<br />
i=1<br />
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