Grundlagen der Quantenmechanik und Statistik - Theoretische ...
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Kapitel 4.<br />
Systeme von Quanten<br />
Bisher haben wir lediglich den Fall eines Teilchens in einem Potential betrachtet. Um kompliziertere<br />
Atome <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e den Aufbau des Periodensystems <strong>der</strong> Elemente zu<br />
verstehen, muss man zunächst eine quantentheoretische Beschreibung von so genannten<br />
Mehrteilchensystemen entwickeln.<br />
4.1. Die Schrödinger-Gleichung für Teilchensysteme<br />
War bisher die Wellenfunktion für ein Teilchen durch ψ(r,t) gegeben, so muss im Falle<br />
mehrerer Teilchen eine Funktion ψ N (r 1 ,r 2 , . . . ,r N ,t) betrachtet werden. Analog zum<br />
1-Teilchen-Fall (vergleiche Abschnitt 2.5) ist dann<br />
|ψ N | 2 d 3 r 1 d 3 r 2 . . . d 3 r N (4.1.1)<br />
die Wahrscheinlichkeit dafür, ein System aus N-Teilchen zum Zeitpunkt t in einem<br />
Zustand vorzufinden, bei dem sich Teilchen 1 in d 3 r 1 , Teilchen 2 in d 3 r 2 usw. befindet.<br />
Die Schrödinger-Gleichung lautet dann<br />
iħ ∂ψ N<br />
∂t<br />
= Ĥ N ψ N = −<br />
N∑︁<br />
j=1<br />
ħ 2<br />
2m j<br />
∆ j ψ N + V(r 1 ,r 2 , . . . ,r N )ψ N (4.1.2)<br />
mit ∆ j = ∂2 + ∂2 + ∂2 , wenn r<br />
∂x 2 ∂x 2 ∂x 2 j = (︁ )︁<br />
x j,1 , x j,2 , x j,3 .<br />
j,1 j,2 j,3<br />
Es gibt – im wesentlichen Unterschied zur klassischen Physik – nun eine neue (weitere)<br />
„Unbestimmtheit“ im Falle identischer Teilchen:<br />
Sind z. B. zu einem Zeitpunkt t = 0 die wahrscheinlichsten Aufenthaltsorte zweier<br />
Elektronen gemäß |ψ 2 (r 1 ,r 2 ,0)| 2 d 3 r 1 d 3 r 2 bekannt, so ist zu einem späteren Zeitpunkt t > 0<br />
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