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Grundlagen der Quantenmechanik und Statistik - Theoretische ...

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7.3. Die (Informations)Entropie<br />

7.3.3. Anwendung auf ein ideales Gas<br />

Ideales Gas<br />

Ein ideales Gas entspricht N wechselwirkungsfreien ( ˆ= unkorrelierten) Teilchen.<br />

Sei f (r,v,t) wie<strong>der</strong> eine Verteilungsfunktion, die angibt, wie viele Teilchen dN sich zur Zeit<br />

t bei r im Volumen d 3 r mit einer Geschwindigkeit im Intervall [v, v + dv] befinden, also<br />

dN = f (r,v,t) d 3 r d 3 v, (7.3.4)<br />

dann ist die Wahrscheinlichkeit ein Teilchen in dessen (1-Teilchen) Phasenvolumen<br />

(„µ-Raum“) zu finden<br />

p i ≔ dN N = 1 N f (r,v,t) d3 r d 3 v (7.3.5)<br />

<strong>und</strong> es gilt (p i für ein Teilchen!)<br />

∑︁<br />

<br />

S = −Nk B p i ln(p i ) S = −k B<br />

i<br />

f ln(p i ) d 3 r d 3 v. (7.3.6)<br />

Problem: Wie ist ln(p i ) zu berechnen?<br />

Ansatz: p i ≈ ∆ µ<br />

N f (r,v,t) mit ∆ µ = d 3 r d 3 v ≈ const. ˆ= typ. Phasenraumzellgröße<br />

Damit folgt<br />

S = −k B<br />

<br />

f ln<br />

(︂ )︂<br />

∆µ<br />

f ln N d 3 r d 3 v = N ln<br />

{︃<br />

∆µ<br />

N f }︃<br />

d 3 r d 3 v<br />

(︂ )︂<br />

∆µ<br />

N<br />

↓<br />

≕ −k B H − k B N ln<br />

(︃<br />

∆µ<br />

N<br />

)︃<br />

(7.3.7)<br />

mit <strong>der</strong><br />

Boltzmann’schen H-Funktion<br />

<br />

H ≔<br />

f ln( f ) d 3 r d 3 v. (7.3.8)<br />

Bemerkung 7.3.3: Boltzmann verwendete ursprünglich (1872) den Buchstaben „E“,<br />

<strong>und</strong> die Notation „H“ wurde erst in den 1890’ern eingeführt (H ˆ= gr. „eta“). ◭<br />

Bemerkung 7.3.4: Die Boltzmann’sche H-Funktion (o<strong>der</strong> das Boltzmann’sche Funktional)<br />

ist im Wesentlichen identisch mit <strong>der</strong> Entropie. Wegen des entgegengesetzten<br />

Vorzeichens gilt, dass ein physikalisches System versucht, die H-Funktion zu minimieren<br />

(<strong>und</strong> die Entropie damit zu maximieren).<br />

◭<br />

– 87 –

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