Studium im Alter - Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Lemanski, Jens<br />
Wiener Kreis: Philosophie der<br />
Naturwissenschaft zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
Seminar<br />
Zentrum für Wissenschaftstheorie<br />
Fr 10-12 Uhr<br />
Domplatz 20, F 104<br />
Beginn: 18.04.2014<br />
Im Zuge der Revolution der Logik am Ende des 19. Jahrhunderts durch Gottlob<br />
Frege entstand am Beginn des 20. Jahrhunderts ein neues Interesse und ein intensiver<br />
Austausch zwischen der Philosophie und den Naturwissenschaften.<br />
Maßgeblich war dabei besonders eine Gruppe bestehend aus Physikern, Mathematikern,<br />
Logiker, Psychologen u.a., die unter dem Namen ‚Wiener Kreis‘ in die<br />
Geschichtsbücher einging. Im Seminar sollen Vertreter und Kritiker des Wiener<br />
Kreises anhand ausgewählter Themenkomplexe wie bspw. „Wissenschaftliche<br />
Weltauffassung“, „Deduktions- und Induktionstheorien“, „Einheitswissenschaft“<br />
oder „Idealsprache“ vorgestellt und diskutiert werden. Die Themenfelder sollen<br />
zunächst historisch erarbeitet, dann aber auch auf aktuelle Debatten übertragen<br />
werden: Braucht Wissenschaft heute noch eine allgemeine Weltauffassung? Arbeiten<br />
wir in der Wissenschaft heutzutage induktiv oder deduktiv? Brauchen wir<br />
eine Einheitswissenschaft (bspw. eine Theory of Everything oder Systemtheorie)?<br />
Macht eine Einheitssprache heute noch Sinn (bspw. für das Semantic Web oder<br />
eine wissenschaftliche lingua franca)?<br />
Lemanski, Jens<br />
Grenzen der Wissenschaft<br />
Seminar<br />
Fr 12-14 Uhr<br />
Domplatz 20, F 104<br />
Beginn: 18.04.2014<br />
Spätestens seit Immanuel Kant wissen wir, dass die menschliche Vernunft von<br />
Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen, aber auch nicht beantworten kann.<br />
Logik auf der einen Seite und empirische Tatsachen auf der anderen Seite bilden<br />
den ungefähren Umfang, aber auch die Grenzen unserer individuellen Erkenntnis.<br />
Während man aber zu Kants Zeiten noch glaubte, dass das kollektive Wissen<br />
der Menschheit <strong>im</strong> Ganzen die Grenzen individueller Erkenntnis weiter übersteigen<br />
würde, so erkannte man zunächst <strong>im</strong> 20. Jahrhundert, dass der allgemeine<br />
Informationsbestand überproportional zunahm, so dass die ‚Informationsexplosion‘<br />
nur noch von Rechenmaschinen hätte angeblich bewältigt werden können.<br />
Mit Entdeckungen wie der sog. ‚Bremermann-Grenze‘ oder des ‚Shannon-Hartley-<br />
Gesetzes‘ für Quantencomputer festigt sich aber derzeit die Ernüchterung, dass<br />
Datenverarbeitungssysteme zwar teilweise die menschliche Erkenntnisgrenzen<br />
erweitern, aber nicht ins Unendliche ausdehnen können. Trotz aller Fortschritte<br />
scheint der Mensch <strong>im</strong>mer in best<strong>im</strong>mten individuellen, kollektiven und technischen<br />
Erkenntnisgrenzen gefangen zu sein. In dem Seminar werden Umfang und<br />
Grenzen der individuellen, kollektiven und technischen Erkenntnis diskutiert und<br />
Lösungsansätze und Kompensationsstrategien anhand einschlägiger Texte besprochen.<br />
Dabei sollen vor allem konkrete Fragen des ‚wissenschaftlichen Alltags‘<br />
behandelt werden wie etwa: Wie kann man wissenschaftlich sichere Forschung<br />
betreiben, obwohl es unmöglich ist, alle Fakten und Forschungsbeiträge<br />
Fehlende Angaben zu Veranstaltungszeiten und -orten sowie Änderungen finden<br />
Sie unter http://www.uni-muenster.de/studium-<strong>im</strong>-alter/aenderungen.html 143