Studium im Alter - Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Fachbereich 2 – Katholisch-Theologische Fakultät<br />
Schöpfer von H<strong>im</strong>mel und Erde die Macht hat, auch über den Tod hinaus in Treue<br />
zu seinen Geschöpfen zu stehen. Dieser Glaube (erstmals in frühjüdischer Zeit<br />
formuliert) hat in Jesu Leben, Botschaft und Geschick seine geschichtliche Konkretion<br />
und seine soteriologische Explikation gefunden, und insofern gründet<br />
das christliche Bekenntnis in der Ostererfahrung der Jünger und in der daraus<br />
resultierenden österlichen Lebenspraxis der ersten Gemeinden. Verhält sich dies<br />
so, dann müssen Orthodoxie und Orthopraxie <strong>im</strong>mer wieder rückbezogen werden<br />
auf jenes geschichtlich nur zu umschreibende, nie aber wirklich zu erklärende<br />
Ereignis, welches die neutestamentlichen Texte als Jesu „Errettung aus dem Tod“<br />
bzw. als seine „Erhöhung zu Gott“ bezeugen. Genau an dieser Stelle setzen nun<br />
freilich die kritischen Anfragen von Seiten der (sich empirisch verstehenden) Geschichts-<br />
und Naturwissenschaften ein: Wie kann ein Ereignis, das die Kategorien<br />
von Raum und Zeit sprengt (vgl. Röm 6,9), geschichtlichen Charakter haben?<br />
Wie <strong>im</strong> Endlichen und insofern Sterblichen Unendliches, Ewiges aufleuchten?<br />
Ziel der Vorlesung ist es, vermittels solcher Fragen auf den systembildenden Status<br />
der neutestamentlichen Osterbekenntnisse zu reflektieren, um von dort aus<br />
zu einer kritischen Metareflexion nicht nur dieser Bekenntnisse, sondern auch<br />
und vor allem der sie infrage stellenden Religionskritik beizutragen.<br />
Sattler, Dorothea<br />
Gott – der Eine und Drei-Eine<br />
Vorlesung<br />
Do 10-12 Uhr<br />
Domplatz 20, F 2<br />
Beginn: 17.04.2014<br />
Die Trinitätslehre gilt mit Recht als eine der schwierigsten Themenbereiche der<br />
Dogmatik. Sie stellt sich der Herausforderung, das christliche Gottesbekenntnis<br />
als ein monotheistisches zu erweisen: Es gibt nur diesen einen Gott. Zugleich gilt<br />
es, die menschgewordene Kunde Gottes in Christus Jesus sowie die Gegenwart<br />
Gottes <strong>im</strong> Heiligen Geist so zu besprechen, dass die Rede von drei göttlichen<br />
Personen in dem einen Wesen Gottes nicht widersprüchlich erscheint. Die Vorlesung<br />
zeigt die Ursprünge des trinitarischen Bekenntnisses in den biblischen<br />
Zeugnissen auf, geht den Spuren der Gotteslehre in der Traditionsgeschichte<br />
nach und stellt sich den Herausforderungen der Gegenwart. In diesem Zusammenhang<br />
sind auch Grundfragen nach der Begründung der Annahme der Existenz<br />
Gottes aufzunehmen, die in Zeiten des Neuen Atheismus und des religiösen<br />
Indifferentismus kritisch an ein theistisches Weltbild herangetragen werden. Gibt<br />
es Gott? Wo ist Gott? Wann handelt Gott? Wer ist Gott?<br />
Literatur: Hans-Joach<strong>im</strong> Sander, Einführung in die Gotteslehre, Darmstadt<br />
2006;Magnus Striet (Hg.), Monotheismus Israels und christlicher Trinitätsglaube,<br />
Freiburg-Basel-Wien 2004;ders. (Hg.), Wiederkehr des Atheismus. Fluch oder Segen<br />
für die Theologie?, Freiburg-Basel-Wien 2008.<br />
Fehlende Angaben zu Veranstaltungszeiten und -orten sowie Änderungen finden<br />
Sie unter http://www.uni-muenster.de/studium-<strong>im</strong>-alter/aenderungen.html 73