Allerdings. Wenn das Xnet ein Teil der Story war, würden manche Leute sagen, seht ihr, solche Typen muss man ja wegsperren, sonst starten sie einen Aufruhr. „Es ist Ihre Show“, sagte ich. „Ich denke, Sie müssen der Welt von Darryl erzählen. Und wenn Sie das tun, dann wird es dem DHS zeigen, dass ich an die Öffentlichkeit gegangen bin, und dann sind sie wieder hinter mir her. Vielleicht finden sie dann auch raus, dass ich mit dem Xnet zu tun habe, und stellen eine Verbindung zu M1k3y her. Schätze mal, was ich damit sagen will, ist, sobald Sie über Darryl schreiben, ist es für mich so oder so vorbei. Damit hab ich meinen Frieden gemacht.“ „Ob du nun als Schaf oder als Lamm gehängt wirst …“, sagte sie. „Gut, das wäre geklärt. Ich möchte, dass ihr beide mir möglichst alles über die Entstehung und den Betrieb des Xnet erzählt, und dann möchte ich eine Vorführung. Wofür benutzt ihr es? Wer benutzt es sonst noch? Wie hat es sich verbreitet? Wer hat die Software geschrieben? Alles.“ „Das wird ne Weile dauern“, sagte Ange. „Ich habe eine Weile Zeit“, entgegnete Barbara. Sie trank einen Schluck Kaffee und aß einen Keks. „Dies könnte sich zur wichtigsten Geschichte über den Krieg gegen den Terror entwickeln. Es könnte die Geschichte werden, die die Regierung stürzt. Und so eine Story hat alle denkbare Sorgfalt verdient.“ Cory Doctorow: Little Brother x
Kapitel 17 Dieses Kapitel ist Waterstone’s gewidmet, der landesweiten britischen Buchhandelskette. Waterstone’s ist zwar eine Kette von Läden, aber jeder einzelne hat die Ausstrahlung einer großartigen unabhängigen Buchhandlung mit ausgeprägtem Charakter, phantastischem Sortiment (vor allem bei Hörbüchern!) und fachkundigem Personal. Waterstones http://www.waterstones.com lso erzählten wir es ihr. Und es machte mir sogar Spaß. Leuten beizubringen, wie sie eine bestimmte Techno- Alogie benutzen können, ist immer spannend. Es ist so cool, den Leuten dabei zuzugucken, wie sie versuchen, aus all der Technik um sie herum das Beste für sich selbst rauszuholen. Ange war auch klasse – wir waren ein Spitzen-Team. Wir wechselten uns dabei ab, zu erklären, wie das alles funktionierte. Wie zu erwarten, war Barbara ziemlich gut mit solchen Sachen. Wir erfuhren, dass sie über die Krypto-Kriege berichtet hatte, jene Epoche in den frühen Neunzigern, als Bürgerrechtsgruppen wie die Electronic Frontier Foundation für das Recht jedes Amerikaners gekämpft hatten, starke Verschlüsselung benutzen zu dürfen. Ich hatte schon ein bisschen was über diese Phase gehört, aber Barbara erklärte sie auf eine Art, dass ich Gänsehaut bekam. Man kann es sich heute nicht mehr vorstellen, aber es gab mal eine Zeit, als die Regierung Kryptografie als Munition eingestuft und den Export und die Verwendung aus Gründen der nationalen Sicherheit generell verboten hatte. Verstanden? Wir hatten mal illegale Mathematik in diesem Land. Die National Security Agency war die eigentliche Strippenzieherin bei diesem Verbot. Sie hatte einen Verschlüsselungsstandard, den sie für sicher genug hielt für die Benutzung durch Banken und ihre Kunden, aber nicht so sicher, dass die Mafia damit ihre Buchhaltung geheim halten könnte. Der Standard, DES-56, galt als praktisch nicht zu knacken. Dann baute einer der Co-Gründer der EFF, ein Millionär, für 250.000 Dollar einen DES-56-Cracker, der einen solchen Schlüssel in zwei Stunden knacken konnte. Doch die NSA argumentierte weiterhin, dass man amerikanische Bürger davon abhalten können müsse, Geheimnisse zu haben, die der NSA unzugänglich blieben. Dann holte die EFF zum vernichtenden Schlag aus. 1995 vertrat sie einen Berkeley-Mathematikstudenten namens Dan Bernstein vor Gericht. Bernstein hatte eine Verschlüsselungs-Anleitung geschrieben, die Computercode enthielt, der geeignet war, Schlüssel zu erstellen, die stärker als DES-56 waren. Millionen Male stärker. Aus Sicht der NSA war dieser Artikel eine Waffe und durfte deshalb nicht veröffentlicht werden. Mag sein, dass es schwer ist, einem Richter begreiflich zu machen, was Kryptografie ist und was sie bedeutet, aber es stellte sich heraus, dass der typische Berufungsrichter nicht allzu ehrgeizig ist, Studenten vorzuschreiben, welche Art von Artikeln sie schreiben dürfen und welche nicht. Die Krypto-Kriege endeten mit einem Sieg der Guten, als der 9th Circuit Appellate Division Court urteilte, Computercode sei eine Form des Ausdrucks, die vom First Amendment geschützt werde („Der Kongress soll kein Gesetz erlassen, das die Redefreiheit einschränkt“). Wenn du schon jemals was im Internet eingekauft hast, eine geheime Nachricht verschickt oder deine Kontoauszüge online angeguckt, dann hast du Verschlüsselung verwendet, die die EFF legalisiert hat. Auch gut zu wissen: Die NSA ist nicht unendlich klug. Alles, was die knacken können, können Terroristen und Mafiosi genauso. Barbara war eine von den Reportern gewesen, die ihren Ruf auf die Berichterstattung über diesen Fall gründeten. Sie hatte sich darin verbissen, über die San Franciscoer Bürgerrechtsbewegung zu schreiben, und die Gemeinsamkeiten zwischen dem Kampf um die Verfassung in der echten Welt und dem Kampf im Cyberspace erkannt. Daher begriff sie es. Ich glaube nicht, dass ich meinen Eltern all das Zeug hätte erklären können, aber mit Barbara war es ganz leicht. Sie stellte kluge Fragen über unsere kryptografischen Protokolle und die Sicherheitsmaßnahmen, auf die ich manchmal selbst keine Antwort wusste, und wies auf Schwachstellen in unserem Verfahren hin. Wir stöpselten die Xbox ein und gingen online. Vom Besprechungszimmer aus waren vier offene Funknetze sichtbar, und ich richtete es so ein, dass wir in unregelmäßigen Abständen zwischen ihnen wechselten. Das begriff sie auch – sobald du erst mal im Xnet drin warst, war es genau so wie eine normale Internetverbindung, außer dass einige Sachen etwas langsamer liefen und dass alles anonym und nicht zu verfolgen war. „Und jetzt?“, fragte ich, als wir die Box runterfuhren. Ich hatte mich heiser geredet und ein grässlich übersäuertes Gefühl von all dem Kaffee. Außerdem drückte Ange die ganze Zeit unterm Tisch meine Hand in einer Art und Weise, dass ich nur noch mit ihr weglaufen und ein privates Fleckchen finden wollte, um unsere unvollendete erste Nacht zu Ende zu bringen. x Cory Doctorow: Little Brother
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x Cory Doctorow: Little Brother
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Kapitel 1 Dieses Kapitel ist BakkaP
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„Rufen Sie sie jetzt sofort an?
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typischen Art und Weise, wie das Li
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Kapitel 2 Dieses Kapitel ist Amazon
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men hatten. Bis hierher war der Pla
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„Und ob ich werde“, entgegnete
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Er zuckte die Schultern. Van dräng
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Jetzt ging es ebenso steil bergab.
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zu einem Brennen, dass ich fast anf
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Kapitel 4 Dieses Kapitel ist Barnes
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Ein Hauch von Verstimmung erschien
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Die Tür schwang auf, und vier ries
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Aber wisst ihr was? Kein einziges d
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Kapitel 5 Dieses Kapitel ist Secret
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„Wahrscheinlich sind sie von all
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wir da in dem schmalen Flur und wei
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Genau genommen wars so übel, dass
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Ich mochte diesen Laptop gern. Ich
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Kapitel 6 Dieses Kapitel ist Powell
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„Wer macht hier Witze?“ „Viel
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Früher mal versuchten Krypto-Leute
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Sie stellten sich hinter mir an den
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Da ich jetzt wusste, dass ich nicht
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Das hatte mir grade noch gefehlt.
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Jolu klopfte mir auf den Rücken un
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fürs indienet in seinem Zimmer ein
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„Dad, das ist doch lächerlich. D
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Das war die erste Zeile meines erst
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wöhnlicher Aktivitäten eingefrore
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esser sei, klarsichtig und ohne Hof
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Das Xnet schäumte über deswegen.
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müsse. Wir konnten den Gedanken ni
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gewohnt und über die Jahre Hundert
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zu schicken, die deinen öffentlich
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Wasser erhebt. Den nennt man Robben
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