zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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keiten dieser Ansätze. Zum einen ist es<br />
nicht mehr als eine Sammlung von Beispielen.<br />
Zum anderen dominiert die didaktische<br />
Theorie die Übungen und Aufgaben.<br />
Schließlich ist das theoretische<br />
Gerüst so komplex, daß die Einordnung<br />
der Aufgaben und Übungen praktisch<br />
kaum noch handhabbar ist. Auch die<br />
Klassifizierungsversuche für internetbezogenes<br />
Material halten die Autoren für<br />
nicht hinreichend, da nicht trennscharf.<br />
Sie entwerfen ein »Konzept multipler<br />
Ordnung«, das sich aus verschiedenen<br />
Ebenen zusammensetzt. Es gibt Ebenen,<br />
die sich mit den Aktivitäten der Lernenden<br />
und Lerngegenständen auseinandersetzen;<br />
dazu gehören »Interaktivität und<br />
Feedback, von der geschlossenen Übung<br />
bis <strong>zur</strong> offenen Aufgabe, Web-Recherche,<br />
Spiele und Simulationen, Lernen, mit<br />
dem Internet zu lernen« (125). Eine weitere<br />
Ebene ist die der »Fertigkeiten« (125);<br />
darüber hinaus gibt es drei Ebenen mit<br />
Medienbezug: »der technische Blickwinkel,<br />
medienspezifische Komponenten<br />
von Übungen und Aufgaben und Kommunikationsweisen«<br />
(126). Die Ebenen<br />
werden im weiteren näher beschrieben.<br />
Entscheidend für die Materialien aus<br />
dem bzw. im Netz ist, »dass sie gegenüber<br />
den traditionellen Materialien ein<br />
Plus erbringen« (141).<br />
Der Nutzen von Chat-Räumen für den<br />
Fremdsprachenunterricht steht im Mittelpunkt<br />
der Untersuchung von E. Platten,<br />
wobei es sich ihrer Meinung nach<br />
nur um »didaktische Chat-Räume« handeln<br />
kann, die von muttersprachlichen<br />
Chat-Tutoren moderiert werden. Bei Gesprächen<br />
im Chat geht es um eine neue<br />
Kommunikationsform, weil sie sich nicht<br />
in die bestehenden Formen von medialer<br />
und konzeptioneller Mündlichkeit bzw.<br />
Schriftlichkeit einordnen lassen. Obwohl<br />
Gespräche im Chat medial eindeutig<br />
schriftlich sind, weisen sie typische<br />
Merkmale von Mündlichkeit auf wie<br />
213<br />
hohe Fehlertoleranz, synchrones Sprechen<br />
oder den Einsatz bzw. die Substitution<br />
parasprachlicher Mittel. Da Gespräche<br />
im Chat auch durch ihre Schnelligkeit<br />
gekennzeichnet sind, muß es im »didaktischen<br />
Chat-Raum« das Ziel sein, mit<br />
Hilfe von Tutoren die Gespräche so zu<br />
moderieren, daß alle Beteiligten sowohl<br />
lesend als auch schreibend folgen können.<br />
Darüber hinaus sind die Tutoren als<br />
Muttersprachler Ansprechpartner, um<br />
sprachliche Unsicherheiten bzw. Fehler<br />
zu beheben und als landeskundliche<br />
Informationsquelle zu dienen. Wie so<br />
etwas aussehen kann, beschreibt die Autorin<br />
anhand von Chat-Protokollen, die<br />
im Zusammenhang der vom Goethe-<br />
Institut <strong>zur</strong> Verfügung gestellten webbasierten<br />
Lernumgebung Deutsch lernen mit<br />
jetzt-online (http://goethe.de/z/jetzt/)<br />
angefertigt wurden. Die positiven Erfahrungen<br />
faßt sie in »10 Gründe für den<br />
Einsatz des Chats im Unterricht« (175 ff.)<br />
zusammen.<br />
C. Fuchs gibt in ihrem Beitrag (dem<br />
einzigen in Englisch) einen Abriß der<br />
Ergebnisse eines CMC (Computer Mediates<br />
Communication)-Projektes in der<br />
Lehrerausbildung, das mit zwei Seminargruppen<br />
an der Justus-Liebig-Universität<br />
Gießen und an der Pädagogischen Hochschule<br />
Heidelberg durchgeführt wurde.<br />
Ziel dieses Projektes war es, einen gemeinsamen<br />
Internet-Auftritt zu erstellen.<br />
Das Interesse der Autorin liegt in der<br />
Analyse der Kommunikation zwischen<br />
den Teilnehmenden, die über eine besondere<br />
Software (FirstClass) vor allem mit<br />
Hilfe von E-Mails und Chats erfolgte. Die<br />
einzelnen Teilprojekte wurden von Kleingruppen<br />
bearbeitet, die sich jeweils aus<br />
Studierenden beider Hochschulen zusammensetzten.<br />
Die Autorin zeigt, wie<br />
schwierig und komplex sich Ver- und<br />
Aushandlungsprozesse gestalten, wenn<br />
sie nicht persönlich (face-to-face) ablaufen,<br />
sondern zwischen Personen, die sich in