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zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

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Mehrheit bislang nur das erste Verfahren<br />

auch tatsächlich eingesetzt hatten.<br />

Auf forschungsmethodische Schwächen<br />

ihres schmalgeschnittenen Designs weist<br />

sie selbst hin (Kap. 8.1) und diskutiert<br />

den künftigen Einsatz auch introspektiver<br />

Daten, von Fallstudien und Methodentriangulation<br />

in empirischen Studien<br />

zum Gebrauch von Vokabellernstrategien<br />

(103; 104); warum sie sich letztlich<br />

selbst für den Fragebogen entschieden<br />

hatte, habe ich allerdings nicht explizit<br />

formuliert gefunden. Aufschlußreich,<br />

weil Ergebnisse anderer Studien gerade<br />

US-amerikanischer Provenienz prinzipiell<br />

in Frage stellend, ist ihr Fazit (aus<br />

Antworten auf dem Zusatzfragebogen),<br />

daß »bei keiner Methode alle Teilnehmer<br />

nach der entsprechenden Instruktion<br />

lernten« (169).<br />

Literatur<br />

Henrici, Gert: Spracherwerb durch Interaktion?<br />

Eine Einführung in die fremdsprachenerwerbsspezifische<br />

Diskursanalyse. Baltmannsweiler:<br />

Schneider <strong>Verlag</strong> Hohengehren,<br />

1995 (Bausteine Deutsch als<br />

Fremdsprache 5).<br />

Köster, Lutz: Semantisierungsprozesse im Unterricht<br />

Deutsch als Fremdsprache. Eine<br />

Analyse von Bedeutungserklärungen im Unterricht<br />

mit fortgeschrittenen Lernern.<br />

Frankfurt a. M.: Lang, 1994 (Werkstattreihe<br />

Deutsch als Fremdsprache 46).<br />

Thurmair, Maria; Willkop, Eva-Maria<br />

(Hrsg.):<br />

Am Anfang war der Text. 10 Jahre<br />

»Textgrammatik der deutschen Sprache«.<br />

München: <strong>Iudicium</strong>, 2003. – ISBN 3-<br />

89129-964-8. 298 Seiten, € 29,80<br />

(Ursula Renate Riedner, Kairo / Ägypten)<br />

Zehn Jahre nach Erscheinen von Harald<br />

Weinrichs Textgrammatik der deutschen<br />

Sprache (1993) im Dudenverlag haben<br />

sich zwei Mitarbeiterinnen an Weinrichs<br />

großem Grammatikprojekt, Maria Thurmair<br />

und Eva-Maria Willkop, daran gemacht,<br />

den Wirkungen des Buches, das in<br />

vielerlei Hinsicht quer <strong>zur</strong> Tradition der<br />

Grammatikographie des Deutschen<br />

steht, nachzugehen. Dabei erwartet den<br />

Leser dieses 2003 erschienenen Sammelbandes<br />

keine systematische Untersuchung<br />

des Einflusses der Textgrammatik<br />

auf die Grammatiktheorie der letzten 10<br />

Jahre und die aktuellen Grammatikkonzepte<br />

des Deutsch als Fremdsprache-<br />

Unterrichts, sondern eine Sammlung von<br />

Aufsätzen, die sich teils kritisch, teils<br />

enthusiastisch auf das Konzept der Textgrammatik<br />

beziehen oder auch einzelne<br />

grammatische Probleme und Fragestellungen<br />

aufgreifen und von den Grundprämissen<br />

der Textgrammatik her bearbeiten.<br />

Am Anfang war der Text haben die<br />

Herausgeberinnen ihr Buch in sinnfälliger<br />

Abwandlung des berühmten Anfangs<br />

des Johannes-Evangeliums benannt<br />

– wohl eine (augenzwinkernde)<br />

Anspielung auf Weinrichs weitgespannten<br />

Bildungsanspruch, den er auch in der<br />

Auswahl der (nicht zuletzt auch aus der<br />

Bibel entnommenen; vgl. Weinrich 1993:<br />

458–460) Beispieltexte der Grammatik<br />

verfolgt, sowie auf seinen Textbegriff, der<br />

unter »Text« die grundlegende Einheit<br />

natürlicher Sprachen in ihrem Gebrauch<br />

und damit als Anfang allen Sprechens<br />

versteht. Eine weitere mögliche Lesart,<br />

die Weinrich (oder sein Buch?) zum Gott<br />

erheben würde, wollen wir hier lieber<br />

nicht weiter verfolgen …<br />

Den Anfang der Aufsatzsammlung macht<br />

ein Beitrag von Harald Weinrich selbst,<br />

der den Leser – unter dem ebenfalls gekonnt<br />

wortspielerischen Titel »Schlagende<br />

Beispiele« – in gewohnt eloquenter<br />

Weise in die (absurde) Welt grammatischer<br />

Beispieltechnik führt. Die »schlagende[n]<br />

Beispiele« <strong>zur</strong> Opposition von<br />

Aktiv und Passiv aus der Grammatik-

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