zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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nem Artikel »Syntaxtheorie und Grammatikographie:<br />
zum Einfluß von Syntaxtheorien<br />
auf Grammatiken des Italienischen,<br />
Französischen und Deutschen«<br />
»das Verhältnis von Syntaxtheorie und<br />
Grammatikographie am Beispiel einiger<br />
italienischer, französischer und deutscher<br />
Grammatiken« (193). Der Beitrag<br />
von C. Schwarze »Ein Plädoyer für die<br />
Lexikalisch-Funktionale Grammatik«<br />
verweist auf die beschreibungstechnischen<br />
und modelltheoretischen Vorteile<br />
des lexikalisch-funktionalen Grammatikmodells<br />
bei der Grammatikschreibung<br />
der romanischen Sprachen. Einer der<br />
Vorzüge dieses Modells ist, »Asymmetrien<br />
zwischen Form und Funktion in<br />
einfacher Weise zu erfassen« (209). E.<br />
Werner verfolgt in seiner Abhandlung<br />
»Zwischen Verbzentrismus und binärer<br />
Satzstruktur: Überlegungen zum Syntaxkonzept<br />
von Lucien Tesnière« das Ziel,<br />
die Schwächen des Tesnièreschen Syntaxmodells<br />
zu überwinden. H. Werner befaßt<br />
sich in seinem Aufsatz »Die Rolle der<br />
Syntax in einer Grammatik« mit dem Ort<br />
der Syntax in einer Grammatik.<br />
Der dritte thematische Schwerpunkt des<br />
Sammelbandes fokussiert in drei Beiträgen<br />
– G. A. Kaiser »Syntaktische Variation<br />
und generative Syntaxtheorie«, G.<br />
Longobardi »On Parameters and Parameter<br />
Theory«, G. Salvi »Teoria sintattica<br />
e spieganzione diacronica« – Aspekte der<br />
syntaktischen Variation und Grammatikalisierungsprozesse<br />
in den romanischen<br />
Sprachen.<br />
Insgesamt gibt der Sammelband mit seinen<br />
16 Einzelbeiträgen am Beispiel der<br />
romanischen Sprachen einen sehr guten<br />
Überblick über gegenwärtige syntaktische<br />
Beschreibungsmodelle. In diesem<br />
Sinne ist das Buch all denjenigen zu<br />
empfehlen, die sich über den aktuellen<br />
Forschungsstand auf dem Gebiet der<br />
Syntax informieren möchten.<br />
Stein, Stephan:<br />
Textgliederung. Einheitenbildung im<br />
geschriebenen und gesprochenen<br />
Deutsch: Theorie und Empirie. Berlin;<br />
New York: de Gruyter, 2003 (Studia<br />
Linguistica Germanica 69). – ISBN 3-11-<br />
017672-6. 479 Seiten, € 108,00<br />
(Claus Ehrhardt, Urbino / Italien)<br />
Wenn wir Texte produzieren oder rezipieren,<br />
nehmen wir immer auch Gliederungen<br />
vor, mit denen wir Ordnungen<br />
schaffen. Die Ordnung ist das Resultat<br />
von komplexen Prozessen: auf der einen<br />
Seite spielen inhaltlich ausgerichtete kognitive<br />
Vorgänge eine Rolle, auf der<br />
anderen syntaktische und andere sprachliche<br />
Regeln und Konventionen: Wir<br />
müssen entscheiden, wie die Zusammenhänge<br />
einzelner Gedanken dargestellt<br />
werden, wie also unser Gegenstand angemessen<br />
in Sätze und Absätze »portioniert«<br />
und dann in eine Reihenfolge<br />
gebracht wird, außerdem müssen wir<br />
uns dabei des Systems der deutschen<br />
Sprache bedienen, das uns Vorgaben<br />
beispielsweise in Bezug auf die Anzahl<br />
der notwendigen Ergänzungen in einem<br />
Satz macht.<br />
Dieser komplexen Aktivität ist das vorliegende<br />
Buch von Stephan Stein gewidmet.<br />
Es handelt sich dabei um die leicht<br />
überarbeitete Habilitationsschrift des<br />
Autors. Wie es in dieser Art von Texten<br />
üblich ist, wird das Thema auf der<br />
Grundlage einer eingehenden Diskussion<br />
der einschlägigen Literatur und auf<br />
einem hohen Reflexionsniveau behandelt.<br />
Der Autor nimmt dabei auch immer<br />
Bezug auf empirische Befunde aus unterschiedlichen<br />
Kontexten. Er analysiert<br />
zahlreiche Beispiele. Im Bereich der geschriebenen<br />
Sprache sind dies Exemplare<br />
der unterschiedlichsten Textsorten (private<br />
Briefe, Pressetexte, wissenschaftliche<br />
Texte u. a.), für die Diskussionen um<br />
Textgliederung in der gesprochenen