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zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

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viele Beiträge des Bandes bestimmt, explizit<br />

etwa Erika Spiegels Aufsatz über<br />

die europäische Stadt als schrumpfende<br />

Stadt (182–196) oder Christine Hannemanns<br />

Untersuchung über die Transformation<br />

der sozialistischen Stadt <strong>zur</strong><br />

schrumpfenden Stadt (197–207). Karl-<br />

Dieter Keim fordert einen »kreativen<br />

Blick auf schrumpfende Städte« (208–<br />

218), vor allem mit Hilfe einer sozialwissenschaftlich<br />

angelegten Stadt- und Regionalforschung.<br />

Die Sonderstellung von Berlin und New<br />

York unter den Weltstädten betonen Elizabeth<br />

Strom und John Mollenkopf: »Berlin<br />

und New York jedoch wurden vor<br />

kurzem mit der Aufgabe konfrontiert,<br />

ganze Stadtteile wiederherzustellen, da<br />

beide Stadtkörper, in gewissem Sinne<br />

tragisch, von geopolitischen Kräften zerrissen<br />

wurden, die ihre Wurzeln weit<br />

außerhalb ihrer Stadtgrenzen haben.«<br />

(284) Bemerkenswert ist die wissenschaftstheoretische<br />

Unterscheidung im<br />

Eröffnungsabschnitt ihres Aufsatzes:<br />

»Politökonomen neigen dazu, die Macht<br />

der Ideen der Kraft der Interessen unterzuordnen.<br />

Kulturtheoretiker dagegen betonen<br />

die Bedeutung des Diskurses.«<br />

(284)<br />

Leider gibt es in dem Band nur wenige<br />

Beiträge über städtische Kulturpolitik<br />

oder Kulturtheorie. Eine rühmenswerte<br />

Ausnahme ist Rolf Lindners Studie über<br />

Georg Simmels erstmals 1903 veröffentlichten<br />

Essay Die Großstädte und das Geistesleben<br />

(169–178). Lindner zeigt, wie<br />

antizipierend Simmels Schriften sind und<br />

wie wichtig dieser Gelehrte noch für das<br />

21. Jahrhundert sein kann.<br />

Simon, Horst J.:<br />

Für eine grammatische Kategorie »Respekt«<br />

im Deutschen. Synchronie, Diachronie<br />

und Typologie der deutschen<br />

259<br />

Anredepronomina. Tübingen: Niemeyer,<br />

2003. – ISBN 3-484-30474-X. 236<br />

Seiten, € 68,00<br />

(Salifou Traore, Bangkok / Thailand)<br />

In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen<br />

werden, auf welche Weise »kommunikative<br />

Determinanten« (1) Rückwirkungen<br />

auf die Sprachstruktur haben.<br />

Die Befassung mit dieser Frage soll Möglichkeiten<br />

<strong>zur</strong> Abgrenzung einer grammatischen<br />

Kategorie »Respekt« im Deutschen<br />

eröffnen.<br />

Simon geht über das traditionell morphologische<br />

Kriterium <strong>zur</strong> Bestimmung der<br />

grammatischen Kategorien hinaus, um<br />

auch funktionale Aspekte in die Analyse<br />

mit einzubeziehen. Im Fokus der Analyse<br />

stehen die Anredepronomina des Deutschen.<br />

Der Band besteht außer aus einem<br />

einleitenden Teil und einer Bibliographie<br />

aus insgesamt sieben Kapiteln. Kapitel 1<br />

(»Perspektivierung«, 4–23) bestimmt zuerst<br />

den Standort der Forschung zu den<br />

Anredepronomina im Deutschen. Dies<br />

soll dann Perspektiven für die Unterscheidung<br />

einer grammatischen Kategorie<br />

»Respekt« eröffnen. Dabei stellt der<br />

Verfasser fest, daß sich in den Referenzgrammatiken<br />

(Duden, Helbig/Buscha,<br />

Engel u. a.) die Beschäftigung mit den<br />

Anredepronomina auf die Flexionsparadigmen<br />

für die traditionellen Personalpronomina<br />

ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie<br />

beschränkt. Ausgeklammert werden die<br />

Formen der höflichen Anrede, »denn<br />

ihnen kommt nach Auffassung der betreffenden<br />

Autoren kein eigener grammatischer<br />

Status zu; sie sind sozusagen<br />

nur zusätzliche Anhängsel an das ›eigentliche‹<br />

System« (13).<br />

Kapitel 2 (»Grammatische Kategorien«,<br />

24–62) befaßt sich mit generellen Eigenschaften<br />

des recht diffusen Begriffs der<br />

grammatischen Kategorien. Dies soll darauf<br />

abzielen, »den Kategorienbegriff dergestalt<br />

auszuweiten, daß nicht unbedingt

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