zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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188<br />
Japanische Gesellschaft für Germanistik<br />
(Hrsg.):<br />
Probleme des Interface zwischen Syntax,<br />
Semantik und Pragmatik. München:<br />
<strong>Iudicium</strong>, 2003 (Neue Beiträge <strong>zur</strong> Germanistik.<br />
Internationale Ausgabe der<br />
»Doitsu Bungaku«. Band 2, Heft 2/2003 =<br />
Doitsu Bungaku 112). – ISBN 3-89129-<br />
804-8. 210 Seiten, € 20,00<br />
(Vridhagiri Ganeshan, Hyderabad / Indien)<br />
Bei diesem Band handelt es sich um die<br />
internationale Ausgabe der Zeitschrift<br />
Doitsu Bungaku (= Die deutsche Literatur),<br />
die von der Japanischen Gesellschaft<br />
für Germanistik jedes Jahr im<br />
Herbst herausgegeben wird. Man will<br />
damit die japanische Germanistik auf<br />
der internationalen Ebene bekannt(er)<br />
machen. Mitsunobu Yoshida macht in<br />
seiner Einführung darauf aufmerksam,<br />
daß die in diesem Band versammelten<br />
Beiträge auf die Vorträge <strong>zur</strong>ückgehen,<br />
die anläßlich des 30. Linguisten-Seminars<br />
der Japanischen Gesellschaft für<br />
Germanistik 2002 in der Stadt Kyoto<br />
gehalten wurden. Dem Rahmenthema<br />
dieses Symposiums entsprechend werden<br />
in diesem Band die »Probleme des<br />
Interface zwischen Syntax, Semantik<br />
und Pragmatik« erläutert und besprochen.<br />
Es sind einzelne Mosaiksteinchen,<br />
die ein Gesamtbild der Problematik anbieten,<br />
somit werden hier nur einige der<br />
Beiträge vorgestellt.<br />
In seinem einleitenden Aufsatz mit dem<br />
Titel »Zur Generierung der Abfolge der<br />
Satzglieder im Deutschen« (9–47) faßt<br />
Gisbert Fanselow einige Thesen aus seinen<br />
Beiträgen zum oben erwähnten Linguistenseminar<br />
zusammen. Er macht<br />
auf die »pragmatische Wende« (9) in der<br />
Theorie der Syntax in den letzten Jahren<br />
aufmerksam und erläutert »einige<br />
Aspekte der deutschen Wortbildung mit<br />
Bezug auf Informationsstruktur« (42).<br />
In vergleichenden Betrachtungen werden<br />
»Externe Argumente und Nicht-<br />
Nominativische Subjekte im Deutschen<br />
und Japanischen« untersucht (Mitsunobu<br />
Yoshida, 76–90), Masahiko Ozono<br />
geht es um »Subjektive und objektive<br />
Auffassung eines Sachverhalts am Beispiel<br />
von Ausdrücken <strong>zur</strong> Sinneswahrnehmung«<br />
(91–100). Es werden dabei<br />
»einige subjektive bzw. objektive<br />
sprachliche Erscheinungen aus kontrastiver<br />
Sicht behandelt«. Die abschließende<br />
These lautet, daß »Einzelsprachen<br />
in Bezug auf die subjektive/objektive<br />
Perspektive unterschiedliche Neigung<br />
aufweisen« und in diesem Kontext<br />
»das Japanische <strong>zur</strong> subjektiven<br />
Auffassung neigt und dies in einem<br />
stärkerem Maße als das Deutsche« (99).<br />
Eingehend auf das japanische »Passiv«<br />
behauptet Shigehiro Kokutani »Diathese<br />
kann Modal sein, und zwar mit<br />
Recht« in dem ebenso betitelten Beitrag<br />
(101–115). In dem Aufsatz »Komplexverbbildungen<br />
und Semantik der Präfixe«<br />
(116–129) befaßt sich Ryosuke Takahashi<br />
mit zwei verschiedenen Komplexverbbildungen<br />
und kommt zu dem<br />
Ergebnis, daß »den lokativen sowie den<br />
denominalen Komplexverben eine gemeinsame<br />
Struktur« zugrunde liegt<br />
(128)<br />
Uta Itakura macht in ihrem Aufsatz<br />
»Äußerungsinterpretation mittels Relevanztheorie<br />
– Am Beispiel der Verhandlung<br />
im Deutschen und Japanischen«<br />
(144–159) auf eine Problematik in der<br />
interkulturellen Kommunikation zwischen<br />
Deutschen und Japanern aufmerksam<br />
und zeigt, »daß es möglich ist,<br />
Formulierungen in einer bestimmten Situation<br />
mittels Relevanztheorie zu interpretieren,<br />
indem man situationsspezifische<br />
[…] und konstellationsspezifische<br />
[…] Hintergründe (kulturelle Besonderheiten)<br />
einbezieht« (158).