zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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dem und dem »richtigen« Hören, ja eine<br />
Wechselwirkung zwischen den unterschiedlichen<br />
Fertigkeiten besteht, wird<br />
allerdings in den meisten Lehrwerken<br />
wenig bis gar nicht berücksichtigt.<br />
So bleibt der japanische Deutschlerner<br />
beim Schreiben immer dann hilflos an<br />
der l-r-Diskriminierung hängen, wenn er<br />
das Wort noch nicht kennt, da er es<br />
tatsächlich noch nicht »richtig« hören<br />
kann.<br />
So, wie es der Titel verheißt, steht aber<br />
nun DaF-Lehrenden und auch -Lernern<br />
(denn mit Lösungen, Tips und Regeln ist<br />
es auch als Selbstlernkurs anwendbar)<br />
ein Übungsprogramm <strong>zur</strong> Verfügung,<br />
das über das (richtige) Hören zum (richtigen)<br />
Sprechen zum richtigen Schreiben<br />
führen will. Konzipiert ist es sowohl für<br />
den Grundstufen- als auch für den Mittelstufenunterricht,<br />
wobei schwierigere<br />
Übungen besonders gekennzeichnet<br />
sind.<br />
Die einzelnen Kapitel sind unabhängig<br />
voneinander und ganz nach Bedarf einsetzbar<br />
und behandeln »Themen, die<br />
erfahrungsgemäß bei Aussprache und<br />
Rechtschreibung die meisten Probleme<br />
machen«. Unter den Rubriken Vokale und<br />
Konsonanten zusammengefaßt, finden<br />
sich dann auch die klassischen Sprechund<br />
Orthographiefallen wie Auslautverhärtung,<br />
Vokalisierung des r, u-ü-i-Diskriminierung<br />
und das ch-Problem. Vermissen<br />
wird man – logischerweise –<br />
Themen wie Wort- und Satzakzent, da<br />
diese nicht in Zusammenhang mit der<br />
Orthographie zu setzen sind.<br />
Die Kapitel sind alle nach dem gleichen<br />
– sinnvollen – Muster aufgebaut: Im<br />
ersten Teil Hören gilt es, die Problemzonen<br />
zu lokalisieren. Kurze, leicht verständliche<br />
Erklärungen am Anfang können<br />
auch einem Selbstlerner ab fortgeschrittener<br />
Grundstufe das Laut-Problem<br />
verdeutlichen. Meist nach drei<br />
Schritten (Diskriminierung nach gleich<br />
und ungleich – Klassifizierung von Gehörtem<br />
bei vorgegebenen Minimalpaaren<br />
– Klassifizierung von isolierten Wörtern)<br />
geht die Hörtrainingsphase in den<br />
zweiten Teil Sprechen über. Zum Trainieren<br />
der Mund- und Zungenstellung<br />
beim Aussprechen der einzelnen Laute<br />
wird zu Anfang jedes Sprechabschnitts<br />
auf ein eigenes umfangreiches Kapitel<br />
hingewiesen, das mit Sagittalschnitten<br />
und Beschreibungen <strong>zur</strong> Lautbildungstechnik<br />
sowie den klassischen Tips und<br />
Tricks fürs »Bewegungstraining« für<br />
Lach- (Korkentraining) und Aha-Effekte<br />
sorgt. In dem Abschnitt selbst wird<br />
überwiegend durch Nachsprech- und<br />
Partnerübungen jeglicher Art trainiert.<br />
Auf ein muttersprachliches Korrektiv,<br />
sei es in Form eines solchen Partners<br />
oder eines zuhörenden Lehrers, kann<br />
aber letztendlich kaum verzichtet werden.<br />
Aus den Wörtern dieser Übungsphase<br />
soll von den Lernern im nachfolgenden<br />
Teil Lesen und sprechen selbst induktiv auf<br />
Ausspracheregeln geschlossen werden,<br />
während auf Besonderheiten und Ausnahmen<br />
in kurz gefaßten und leicht<br />
verständlichen Regeln hingewiesen wird.<br />
Dabei helfen nachzusprechende kleine<br />
Dialoge und Sätze die neuen Erkenntnisse<br />
zu festigen.<br />
Nach Empfehlung der Autoren sollte<br />
man sich in Anfängerkursen auf das<br />
Regelwissen der Ausspracheregeln auch<br />
für die Rechtschreibung beschränken.<br />
Denn im vierten und letzten Teil »Richtig<br />
schreiben« erwartet den Lerner ein wesentlich<br />
komplexeres Regelwerk: Die<br />
Vielfalt und Kompliziertheit der Regeln<br />
ist Garant für die Verringerung der als<br />
Ausnahmen zu bezeichnenden Phänomene!<br />
Doch nicht jeder Lerner läßt sich<br />
gern auf das umfangreiche Regelerarbeiten<br />
ein. Denn auch hier gibt wieder das<br />
selbstentdeckende Lernen die Aufgabenform<br />
vor. So ist es nur hilfreich und