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zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

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246<br />

Schneider/Clalüna einräumen, »nicht<br />

immer leicht« (8). Auch Beiträge, die –<br />

teilweise von der Luzerner sprachenpolitischen<br />

Erklärung (13–16), abweichende<br />

– Positionen vertreten, wurden<br />

aufgenommen. Es würde nun den hier<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stehenden Rahmen<br />

sprengen, alle Arbeiten ausführlich vorzustellen.<br />

Daher beschränke ich mich<br />

auf die Darstellung der einzelnen Themenschwerpunkte,<br />

um deutlich zu machen,<br />

daß dieser Band nicht nur für die<br />

Kollegen, die an der Tagung teilgenommen<br />

haben, dokumentarischen Charakter<br />

hat, sondern ebenso allen anderen<br />

interessierten Lesern einen Überblick<br />

über die aktuelle Diskussion um das<br />

Fach Deutsch innerhalb eines Mehrsprachigkeitskonzeptes<br />

gibt.<br />

Die Beiträge von Konrad Ehlich (München)<br />

und Karl-Richard Bausch (Bochum)<br />

beschäftigen sich im ersten Teil<br />

des Bandes mit dem Stellenwert des<br />

Deutschen zum einen als Wissenschaftssprache<br />

und zum anderen als 2. oder 3.<br />

Fremdsprache nach Englisch. Ehlich fordert<br />

darin die Erhaltung sprachlicher<br />

Pluralität Europas, und Bausch betont<br />

die Notwendigkeit einer »integrativen<br />

Didaktik und Methodik der Mehrsprachigkeit«<br />

(36). Hans-Jürgen Krumm<br />

(Wien) eröffnet den Blick auf die bereits<br />

in vielen Schülern vorhandene Mehrsprachigkeit:<br />

»unsere Schüler […] sind<br />

mehrsprachig – wir haben es nur noch<br />

nicht richtig gemerkt« (41). Seine zitierten<br />

Sprachbiographien dokumentieren<br />

eindrucksvoll, welcher Sprachschatz bereits<br />

in vielen Klassen, häufig noch<br />

ungenutzt, vorhanden ist. Ingrid Gogolin<br />

(Hamburg) weist aus Sicht der Interkulturellen<br />

Erziehungswissenschaft<br />

ebenfalls darauf hin (und die PISA-<br />

Ergebnisse haben es leider bestätigt),<br />

wie ungenutzte Sprachressourcen gerade<br />

bei Kindern aus Zuwandererfamilien<br />

einen Grund für deren Bildungsbe-<br />

nachteiligung darstellen. Sie gibt Anregungen<br />

für einen »neuen« Deutschunterricht,<br />

der Kinder lehrt, »das Gespräch<br />

zwischen Sprachen zu führen« (59). Barbara<br />

Sträuli (Zürich) beweist am Beispiel<br />

von drei Schulen in der deutschsprachigen<br />

Schweiz, daß der Einbezug<br />

von Migrantensprachen in den Deutschunterricht<br />

und das schulische Curriculum<br />

erfolgreich möglich ist. An dieser<br />

Stelle folgt im Buch die Wiedergabe des<br />

Eingangsreferates von Cécile Bühlmann,<br />

Nationalrätin und Beauftragte für Interkulturelle<br />

Erziehung des Kantons Luzern.<br />

Nach Darstellung der Sprachsituation<br />

in der Schweiz, deren »Vielfalt in<br />

der Einheit« als Staatsidee europäischer<br />

Modellcharakter zugesprochen wird,<br />

nimmt sie Stellung <strong>zur</strong> aktuellen Debatte,<br />

ob in der Schweiz weiterhin zuerst<br />

eine Landessprache oder Englisch<br />

gelernt werden soll (86 ff.). Iso Camartin<br />

schließt den ersten Teil des Bandes mit<br />

der essayistischen Beschreibung kultureller<br />

Kleinräume, wie im Kanton Graubünden<br />

zu finden, als »Teppich der<br />

Sprachen« ab.<br />

Der zweite Teil des Bandes versammelt<br />

Beiträge, die didaktisch-methodische<br />

Akzente setzen. Dazu zählen die Entwicklung<br />

der Fertigkeiten Lesen und<br />

Schreiben (Aufsätze von Paul Portmann-Tselikas,<br />

Graz, und Dieter Wolff,<br />

Wuppertal) sowie Übersetzen (Juliane<br />

House, Hamburg), ebenso wie Verfahren<br />

der Qualitätssicherung im Unterricht<br />

(Antonie Hornung, Zürich) und an<br />

Schulen (Rolf Dubs, St. Gallen) und<br />

schließlich der Einsatz neuer Medien im<br />

Sprachunterricht (Dietmar Rösler, Gießen).<br />

Kritische Fragen <strong>zur</strong> derzeitigen<br />

Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts<br />

wirft Inge Schwerdtfeger (Bochum)<br />

mit der These von der »Mc<br />

Donaldisierung« auf. Hermann Funk<br />

(Jena) verweist in seinem Referat auf die<br />

Motive für das Erlernen der deutschen

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