zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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von Winfried Lange. Ausgangspunkt seiner<br />
Diskussion ist die Frage der Äquivalenzebenen<br />
bei Fachtexten und Wege<br />
ihrer Erreichbarkeit. Lange stellt dazu<br />
u. a. einen Algorithmus für die rezeptive<br />
und produktive Phase des Übersetzungsprozesses<br />
bei Fachtexten vor. Den weitaus<br />
größten Teil des Beitrages nehmen<br />
kommentierte Übersetzungsbeispiele aus<br />
der Fachsprache Technik (Sprachenpaar<br />
Englisch-Deutsch) ein, deren Nutzen allerdings<br />
sehr begrenzt ist, da die Kommentare<br />
zu den Übersetzungen sich auf<br />
die Korrektur der falschen Lösungen<br />
beschränken, ohne irgendeine Form der<br />
Erläuterung zu geben. Ein zweiter Beitrag<br />
mit didaktischem Schwerpunkt<br />
stammt von Lisa Funk und hat »Einen<br />
methodisch-didaktischen Modellentwurf<br />
für Fernlehrmodule in der Ausbildung<br />
von Fachübersetzern« zum Inhalt. Die<br />
Autorin geht auf ausgewählte Lernangebote<br />
im Internet ein und beschreibt dann<br />
ausführlich das Fernlehrmodul für rechnergestütztes<br />
Übersetzen der FH Flensburg.<br />
Dieses Fernlehrmodul wurde sowohl<br />
an einigen deutschen Universitäten<br />
als auch an drei baltischen Universitäten<br />
erprobt und kann damit auch als ein<br />
gutes Beispiel für wissenschaftliche Kooperation<br />
mit den neuen osteuropäischen<br />
EU-Mitgliedern gelten.<br />
Die beiden folgenden Artikel befassen<br />
sich mit Fragen des Dolmetschens. In<br />
dem Beitrag »Methodologische Probleme<br />
und Lösungsansätze in einer Untersuchung<br />
über stille Pausen und Verzögerungsphänomene<br />
im Simultandolmetschen«<br />
gibt Benedetta Tissi einen ausführlichen<br />
Überblick über die vorhandene<br />
Forschungsliteratur auf diesem Gebiet<br />
und macht auf Schwierigkeiten in<br />
der Zugänglichkeit und fehlende Systematisierung<br />
aufmerksam. Sie stellt eine<br />
neue Kategorisierung der Redeflußunterbrechungen<br />
vor und beschreibt die Untersuchungen,<br />
die sie dazu durchführte.<br />
Die Ergebnisbeschreibung fällt insgesamt<br />
etwas dürftig aus, was aber auch daran<br />
liegen könnte, daß das als Dissertationsvorhaben<br />
bearbeitete Thema noch nicht<br />
abgeschlossen ist. Adela Opraus’ Thema<br />
»Rollen der Dolmetscherin in der psychotherapeutischen<br />
Triade« stellt eine interessante<br />
Beleuchtung der potentiellen und<br />
aktuellen Rollen des Dolmetschers in der<br />
Psychotherapie dar. Die Autorin beschreibt<br />
ausführlich die Rollen »Sprachmittler«,<br />
»Informationsmittler«, »Situationsmittler«<br />
und »Kulturmittler«. Anhand<br />
von Fragebögen werden diese möglichen<br />
Rollen mit den in der Praxis<br />
vorherrschenden verglichen, wobei auch<br />
die Psychotherapeuten selbst zu Wort<br />
kommen. Die einzelnen Anworten werden<br />
umfassend dargestellt, die Interpretation<br />
ist im Verhältnis dazu sehr knapp.<br />
Die folgenden zwei Artikel sind Aspekten<br />
der Terminologiearbeit gewidmet.<br />
Margaret Rogers geht in ihrem Beitrag<br />
»Terminologies Are Dead – Long Live<br />
Terminologies!« auf die Möglichkeiten<br />
ein, die sich durch das Internet für die<br />
Terminologiearbeit ergeben, und zwar<br />
insbesondere auf die Arbeit mit in großem<br />
Umfang <strong>zur</strong> Verfügung stehenden<br />
Hintergrundtexten, die eine ganz neue<br />
Herangehensweise erfordern. Sie stellt<br />
dabei die klassische Methode des Einfügens<br />
terminologischer Einheiten aus Terminologiesammlungen<br />
der Suche, Bewertung<br />
und Archivierung von Termini<br />
aus Texten gegenüber. Der praxisorientierte<br />
Artikel von Angelika Ottmann und<br />
Anke Kortenbruck »Computergestützte<br />
Terminologiearbeit mit Terminologieverwaltungssystemen«<br />
bietet Überlegungen<br />
zu Tools für die Terminologieverwaltung<br />
aus der Sicht eines Übersetzungsdienstleisters.<br />
Es werden Kriterien <strong>zur</strong> Auswahl<br />
eines Systems vorgestellt und die<br />
Datenstrukturierung in den Systemen<br />
beschrieben. Der Artikel führt die Vorteile<br />
von Terminologieverwaltungssyste-