zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

Konturen zu verleihen« (2). Wer jetzt mit
der Erwartung dieses Buch liest, dem
Autor werde gelingen, dieses Manko
auszuräumen, wird vielleicht enttäuscht
sein. Was ihm hingegen m. E. gelingt, ist,
individuelle Sichtweisen auf den Projektunterricht
und subjektive Theorien aus
der Perspektive betroffener DaF-Lehrender
in die qualitative Fremdsprachenforschung
einzubringen.
Mit 17 Lehrenden aus dem Fachgebiet
Deutsch als Fremdsprache führt der Autor
problemorientierte, halbstandardisierte
Interviews durch; ein weiteres Forschungsinstrument
dieser Studie sind
Fragebögen. Der Zugang zu den Forschungsfragen
wird dabei ausschließlich
über die subjektiven Theorien der Lehrenden
selbst entwickelt. Die Lehrenden
werden dabei nicht als Probanden oder
Testpersonen gesehen, sondern als autonom
denkende Subjekte, die ihren Unterricht
kreativ und aktiv gestalten.
Die Forschungsfragen, die der vorliegenden
explorativen Studie zugrunde liegen,
sind u. a. die konkreten Vorstellungen
und subjektiven Sichtweisen von Lehrenden
zum Projektunterricht, spezifische
Herausforderungen dieser Unterrichtsform,
typische Argumentationslinien, die
Rolle von institutionellen Rahmenbedingungen
und Möglichkeiten und Grenzen
von Projektarbeit im Kontext von Sommerkursen.
Detailliert werden die Ergebnisse der
Studie aufgeführt, insbesondere welche
Unterrichtsaktivitäten unter dem Begriff
Projektarbeit subsumiert werden (Medienlandschaft
in Deutschland, landeskundliche
Themen, kreatives Schreiben
usw.), welche Argumente für und gegen
den Projektunterricht genannt werden,
welche Einwände von Lehrenden mit
und ohne Projektunterrichtserfahrung
genannt werden und auf welchen Niveaustufen
Projektunterricht eingesetzt
wird.
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In Kapitel 6.3. leitet der Autor aus den
Interviews vier Argumentationsmuster
ab, die bei der Integration der Projektidee
für das berufliche Selbstverständnis von
DaF-Lehrenden entscheidend sind. Dabei
steht jeweils ein anderer Aspekt von
Fremdsprachenunterricht im Vordergrund
für Entscheidungen von Projektunterricht:
sprachlich-formale Fragen des
Fremdsprachenunterrichts (formaler
Aspekt), thematische Entscheidungen
(thematischer Aspekt), die individuelle
Entwicklung der Lernenden (personaler
Aspekt) und der Aspekt des Unterrichts
als soziales Ereignis (sozialer Aspekt).
Erfahrenen Praktikern mag dabei manches
bekannt vorkommen, allen DaF-
Lehrenden, die ihre ersten Erfahrungen
mit Projektunterricht anstreben, bietet
diese Studie eine Fülle von Informationen
und Reflektionen. Als zentrales Anliegen
dieser Studie ist hervorzuheben,
daß praktische Erkenntnisse von Lehrenden
einen gleichwertigen Zugang zu
diesem Forschungsgebiet der Fremdsprachenforschung
bieten.
Schiemann, Endrik; Bölck, Martina:
hören – sprechen – richtig schreiben.
Übungsprogramm zu Phonetik und
Rechtschreibung für den Unterricht
Deutsch als Fremdsprache. Lehrbuch. –
ISBN 3-89657-800-6. 186 Seiten, € 19,80;
CD Diktate. – ISBN 3-89657-800-6; CD
Vokale. – ISBN 3-89657-802-2; CD Konsonanten.
– ISBN 3-89657-803-0, jeweils
€ 8,80. Stuttgart: Schmetterling, 2003
(Barbara Kleinig, Mainz)
Wer es aus der Unterrichtspraxis DaF
kennt, wird jetzt nur heftig mit dem Kopf
nicken: Aussprache und Intonation kann
man üben und üben. Und Orthographie
kann man üben und üben und üben. Daß
ein enger Zusammenhang zwischen bei-