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zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

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first degree murder oder punitive damages<br />

demonstriert er, daß es aufgrund der<br />

Verschiedenheit der Rechtssysteme für<br />

bestimmte Wörter keine befriedigenden<br />

Entsprechungen in deutschen Rechtswörterbüchern<br />

gibt. Schnell fordert deshalb<br />

einen kritischeren Umgang mit Wörterbüchern<br />

im Übersetzungsunterricht<br />

und regt den Aufbau von Online-Datenbanken<br />

an, in denen zu einzelnen Suchbegriffen<br />

umfangreiche Glossare abgelegt<br />

werden.<br />

Eine Randerscheinung im Fremdsprachenunterricht,<br />

und zwar den Umgang<br />

mit Sieglen, Kurzwörtern, Clippings,<br />

Akronymen und Abkürzungen, thematisiert<br />

Udo O. H. Jung im siebten Beitrag.<br />

Er sorgt zunächst für Ordnung im Begriffswirrwarr<br />

und stellt mit dem über<br />

20.000 Einträge in 11 Sprachen umfassenden<br />

Foreign Teacher’s Multilingual Dictionary<br />

of Acronyms and Abbreviations eine<br />

Datenbank vor, mit der nicht nur die<br />

Bedeutung von Kurzwörtern, sondern<br />

auch Sachinformationen zum entsprechenden<br />

Gegenstand recherchiert werden<br />

können.<br />

Mit Klaus Dieter Baumanns Ausführungen<br />

<strong>zur</strong> Vermittlung einer fachkommunikativen<br />

Kompetenz als berufsrelevante<br />

Perspektive der universitären Fremdsprachenausbildung<br />

verläßt der Sammelband<br />

den lexikographischen Schwerpunkt.<br />

So wichtig und angebracht Baumanns<br />

Kritik an der häufig didaktisch<br />

unbefriedigenden Vermittlung von Fachkommunikation<br />

und seine Forderung<br />

nach Lehrmethoden, die den Lerner <strong>zur</strong><br />

kommunikativen Handlungsfähigkeit im<br />

Fach führen, sind, so kommt er leider<br />

nicht über eine innerhalb der Fachsprachenforschung<br />

bereits gut dokumentierte<br />

Beschreibung der für dieses Ziel notwendigen<br />

Teilkompetenzen hinaus. Neben<br />

der von ihm ganz zu Recht eingeforderten<br />

stärkeren inhaltlichen Koordinierung<br />

von fachsprachlichem Unterricht und<br />

193<br />

Fachstudium müßte vor allem auch der<br />

Kontakt zu betrieblichen Funktionsbereichen<br />

gefördert werden, insofern hier<br />

entsprechende soziale, fachliche und interkulturelle<br />

Kompetenzen Determinanten<br />

von Entscheidungshandeln sind, was<br />

an Hochschulen nur eingeschränkt simuliert<br />

werden kann.<br />

In Ernst Burgschmidts anschließendem<br />

Beitrag <strong>zur</strong> Sprache des Sports, bei dem<br />

ein Raster vorgestellt wird, das einen<br />

»Überblick über die Sach- und Sprachbereiche<br />

der meisten Sportarten in einem<br />

Kurs zu Fachsprachen« (135) vermittelt,<br />

mischen sich sportbezogene, sportsoziologische<br />

und sprachwissenschaftliche Informationen<br />

von unterschiedlicher Wertigkeit<br />

und Reichweite auf so engem<br />

Raum, daß über die Subsumierung der<br />

Beschreibungskriterien hinaus kaum<br />

fachdidaktischer Mehrwert zu schöpfen<br />

ist. Die Fokussierung auf nur eine Sportdisziplin<br />

hätte hier sicherlich zu klareren<br />

Ergebnissen geführt.<br />

Die Ressourcen der Fachsprachen sowie<br />

Mängel im Prozeß ihrer Vermittlung<br />

bringt Jörg Roche in seinem Aufsatz auf<br />

den Punkt. Er regt an, die Kluft zwischen<br />

der in der Regel »hoch motivierten und<br />

fokussierten Gruppe« (152) der Fremdsprachenlerner<br />

auf der einen und die<br />

mangelnden fachlichen bzw. fachkommunikativen<br />

Kenntnisse auf Seiten der<br />

Sprachlehrer mit Hilfe der neuen Medien<br />

zu überbrücken. Mit dem Fachsprachen-<br />

Lesekurs Reading German stellt Roche ein<br />

an der Universität München entwickeltes,<br />

computergestütztes Lehrkonzept vor,<br />

mit dem Lernerinnen und Lerner im<br />

Selbststudium die Lesefertigkeit auf fünf<br />

Ebenen fachsprachlicher Komplexität optimieren<br />

können.<br />

Innovativen und erfolgversprechenden<br />

Projekten hat sich auch Johann Fischer<br />

von der Universität Tübingen verschrieben,<br />

dessen Aufsatz unter dem Titel<br />

»Wozu brauchen wir ein Sprachzentrum?

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