zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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158<br />
Diese ausführliche <strong>Rezension</strong> zum Band<br />
Wissenschaftlich schreiben – lehren und lernen<br />
zeigt, daß mit ihm eine themen- und<br />
facettenreiche Darstellung des Gegenstandsbereichs<br />
vorliegt. Er verdeutlicht<br />
die zentralen Anforderungen, die die<br />
hoch entwickelten Schreibformen an<br />
SchülerInnen und StudentInnen stellen<br />
und die sich beständig erweitern (vgl.<br />
Medienkompetenz im Rahmenlehrplan<br />
an österreichischen allgemeinbildenden<br />
höheren Schulen). Er zeigt den Zusammenhang<br />
zwischen gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen, institutionellen Gegebenheiten<br />
sowie Anforderungen in<br />
Schule und Studium und dem Entwicklungsstand<br />
komplexer Schreibfähigkeiten,<br />
auch auf der Grundlage von empirisch<br />
gewonnenen Lernerdaten. Deutlich<br />
wird an vielen Stellen, daß es weder bei<br />
der schulischen noch bei der universitären<br />
Schreibförderung rein um die Ausbildung<br />
der Fähigkeit geht, spezifische Textformen<br />
produzieren zu können; die selbständige,<br />
produktive Verwendung von<br />
Sprache als Medium des Denkens und<br />
Lernens steht im Mittelpunkt. Damit geht<br />
es Lehrenden in Schule und Universitäten<br />
um ein gemeinsames Ziel, das die<br />
Zusammenarbeit unter ihren VertreterInnen<br />
notwendig macht: um die Diskussion<br />
von Ergebnissen und Standpunkten,<br />
von bereits existierenden guten Ansätzen<br />
für eine Schreibförderung und darüber,<br />
wie die Aufgaben geteilt werden können.<br />
Diese Diskussion muß auch einfließen in<br />
die Lehreraus- und -fortbildung.<br />
Literatur<br />
Eßer, Ruth: »Etwas ist mir geheim geblieben am<br />
deutschen Referat.« Kulturelle Geprägtheit<br />
wissenschaftlicher Textproduktion und ihre<br />
Konsequenzen für den universitären Unterricht<br />
von Deutsch als Fremdsprache. München:<br />
<strong>Iudicium</strong>, 1997.<br />
Portmann-Tselikas, Paul R.: »Textkompetenz<br />
und unterrichtlicher Spracherwerb.«<br />
In: Portmann-Tselikas, Paul; Schmölzer-<br />
Eibinger, Sabine (Hrsg.): Textkompetenz.<br />
Neue Perspektiven für das Lernen und Lehren.<br />
Innsbruck u. a.: Studien<strong>Verlag</strong>, 2002,<br />
13–44.<br />
Weidenmann, Bernd: »›Multimedia‹: Mehrere<br />
Medien, mehrere Codes, mehrere<br />
Sinneskanäle«, Unterrichtswissenschaft<br />
(25) 1997, 197–206.<br />
Esselborn-Krumbiegel, Helga:<br />
Von der Idee zum Text. Eine Anleitung<br />
zum wissenschaftlichen Schreiben. 2.<br />
Auflage. Paderborn u. a.: Schöningh,<br />
2004. – ISBN 3-8252-2334-5. 207 Seiten,<br />
€ 11,90<br />
(Ulrich Bauer, Mexiko-Stadt / Mexiko)<br />
Anleitungen zum wissenschaftlichen<br />
Schreiben gibt es viele, und manche sind<br />
so unbrauchbar wie penibel mit ihren<br />
ebenso detailreichen wie sinnlosen Angaben,<br />
wie viele Millimeter Raum zwischen<br />
der Seitenzahl und der ersten Zeile zu<br />
lassen sind. Das hat sich seit Umberto<br />
Ecos Arbeit von 1988 (Wie man eine<br />
wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt)<br />
immerhin gebessert. Lutz von Werders<br />
Anleitung Kreatives Schreiben von 1992<br />
und Otto Kruses Ratgeber Keine Angst vor<br />
dem leeren Blatt: ohne Schreibblockaden<br />
durchs Studium (1993) haben dann in der<br />
Folge zu einer ganzen Flut von einschlägigen<br />
Titeln geführt.<br />
Inzwischen bieten manche Universitäten<br />
sogar eigene Schreibkurse an, und die<br />
Leiterin des Schreibzentrums Köln,<br />
Helga Esselborn-Krumbiegel, stellt in<br />
zweiter Auflage eine Anleitung zum<br />
wissenschaftlichen Schreiben in neun Kapiteln<br />
vor. Es geht um Zeit- und Arbeitsplanung,<br />
um das Eingrenzen der Fragestellung,<br />
den Umgang mit Forschungsliteratur,<br />
das Ordnen von Informationen<br />
und Formulieren von Texten, das leserbezogene<br />
Schreiben und das Überarbeiten