15.11.2012 Aufrufe

zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

218<br />

der Anpassung, des Auslöschens von<br />

Sprachen und Kulturen«, heißt es im<br />

Vorwort des Herausgebers (9). Insgesamt<br />

läßt sich sagen, daß die nachfolgenden<br />

Beiträge dieser Ankündigung auf zugängliche<br />

Weise gerecht werden.<br />

Dabei ist das Buch nicht ausschließlich<br />

als Fachlektüre für Linguistinnen und<br />

Linguisten oder Studierende der Sprachwissenschaften<br />

in fortgeschrittenen Semestern<br />

zu betrachten. Vielmehr ist das<br />

Buch eine empfehlenswerte Lektüre für<br />

alle Sprachinteressierten, die in Bezug<br />

auf Europas Sprachen einen Über- und<br />

Einblick erhalten wollen. So sind den<br />

sieben Aufsätzen im Buch ein »kurzer<br />

linguistischer Überblick über die Sprachen<br />

Europas« (8) vom Landesinstitut für<br />

Schule und Weiterbildung sowie die Präambel<br />

der Europäischen Charta der Regional-<br />

und Minderheitensprachen, die<br />

die sprachpolitische Basis der EU festlegt,<br />

vorangestellt. Beides kann als eine für<br />

den Leser sinnvolle Ergänzung zu den<br />

einzelnen Beiträgen betrachtet werden,<br />

da sie die für die Auseinandersetzung<br />

mit den Sprachen Europas eventuell erforderlichen<br />

sprachwissenschaftlichen<br />

Grundkenntnisse liefern sowie den<br />

sprachpolitischen Ausgangspunkt darstellen.<br />

Somit findet der Leser hier eine<br />

gute Vorbereitung auf die nachfolgenden<br />

Texte.<br />

Obgleich die thematische Auswahl bei<br />

einem ersten Blick in das Inhaltsverzeichnis<br />

zusammenhangslos erscheinen<br />

mag, gelingt es gerade durch das Anreißen<br />

unterschiedlicher Aspekte, den Facettenreichtum<br />

des Titelthemas deutlich<br />

zu machen: Die sprachpolitische Situation<br />

für Regional- und Minderheitensprachen<br />

in Europa wird in Jan Wirrers<br />

Aufsatz – u. a. am Beispiel des Niederdeutschen<br />

– deutlich gemacht und<br />

durch die Einzelfallbehandlung des türkischen<br />

Sprachraums durch Geoffrey<br />

Haig vertieft. Sprachpolitische Hinter-<br />

gründe werden auch in dem Text von<br />

Oliver Siebold deutlich. Er beleuchtet<br />

die Sprachen Nordeuropas, d. h. deren<br />

Etymologie und Entwicklung, Status<br />

und Erhaltung, und macht v. a. das<br />

Verhältnis der einzelnen Sprachen zueinander<br />

deutlich. Eine weitere Übersicht<br />

über die »Vielschichtigkeit« (8)<br />

eines Sprachraums geben Dafyyd Gibbon<br />

und Stephen Gramley, die sich dem<br />

britischen Sprachraum widmen. Bestandteile<br />

des Aufsatzes sind eine Zeittafel<br />

mit wichtigen Daten <strong>zur</strong> Geschichte<br />

der Sprache, Einflüsse auf die<br />

Sprache, Minderheitensprachen der britischen<br />

Inseln, Standardenglisch im Vergleich<br />

zu regionalen Dialekten und dem<br />

Schottischen, Kreolisch, Stile und Register<br />

und schließlich ein Abschnitt zu<br />

den »Sprachen der britischen Inseln im<br />

21. Jahrhundert«, selbst die britische<br />

Gebärdensprache bleibt nicht unerwähnt.<br />

Oliver Jäger und Ulrich Dausendschön-Gay<br />

setzen sich mit »institutionell<br />

gesteuertem Spracherhalt und<br />

Schutz der etablierten Sprachkultur einerseits<br />

und den nach Anerkennung<br />

strebenden Regional- und Minderheitensprachen<br />

andererseits« (8) am Beispiel<br />

der französischen Sprache auseinander.<br />

Werner Kummer plädiert in seinem<br />

Text dafür, daß Sprachlehrer ein<br />

grundsätzliches Verständnis für sprachtypologische<br />

Regularitäten erwerben<br />

sollten, um mit den Herkunftssprachen<br />

einer heterogenen Lernergruppe besser<br />

umgehen zu können. Unter dem Titel<br />

»Tempus- und Aspektsysteme europäischer<br />

Sprachen« verdeutlicht er, wie<br />

»ein Überblick über die Systeme der<br />

Herkunftssprachen« (152) gewonnen<br />

werden könnte. Auch der Beitrag von<br />

Irina M. Kobozeva widmet sich einem<br />

ausgewählten Aspekt von Sprache: Sie<br />

beschreibt von Sprechern des Russischen<br />

verwendete Ethnonyme, die in<br />

unvermeidbarer Verbindung mit natio-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!