zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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träge zum Fachtextübersetzen, zu Textsortendiskussionen,<br />
<strong>zur</strong> Terminologiearbeit<br />
und zum Dolmetschen, aber auch<br />
<strong>zur</strong> Rolle der Norm im Übersetzen, <strong>zur</strong><br />
methodischen Gestaltung der Ausbildung<br />
von Übersetzerstudenten und über<br />
Arbeitsprozesse und Berufsbilder in der<br />
Fachkommunikation.<br />
Die ersten drei Artikel befassen sich mit<br />
Übersetzungsfragen im Fachgebiet des<br />
Rechts. Reiner Arntz geht in seinem<br />
Artikel »Sprachvergleich, Rechtsvergleich<br />
und Übersetzen im Sprachenpaar<br />
Spanisch-Deutsch« auf die Entwicklung<br />
der spanischen Rechtssprache ein und<br />
hebt dabei besonders deren Vielfalt hervor,<br />
die sich aufgrund verschiedener<br />
Rechtssysteme in den spanischsprachigen<br />
Ländern ergibt und die vor allem<br />
lexikalische Übersetzungsfallen hervorbringt,<br />
weist aber auch auf länderübergreifende<br />
Normungsversuche hin. Der<br />
kontrastive Vergleich Spanisch-Deutsch<br />
nimmt terminologisch-definitorische<br />
und textstrukturelle Unterschiede in den<br />
Blick, die an Beispielen demonstriert<br />
werden. Abschließend wird ein Ausblick<br />
auf die didaktische Nutzung gegeben.<br />
Der Beitrag »Gemeinsamkeiten in<br />
Sprachwissenschaft und Rechtswissenschaft<br />
– Zur Methodenwahl bei der Bedeutungsermittlung«<br />
von Ingrid Simonnaes<br />
geht der Frage nach, mit welchen<br />
Methoden Verstehen im juristischen und<br />
im linguistischen Bereich erzielt wird<br />
und wie man sich die juristischen Methoden<br />
für die Erschließung juristischer<br />
Texte zunutze machen kann. Der eigentlichen<br />
Untersuchung einiger Gerichtsurteile<br />
und dem damit verbundenen Textvergleich<br />
geht eine umfangreiche Methodendiskussion<br />
voraus, die für die sprachund<br />
übersetzungswissenschaftlich gebildete<br />
Leserschaft wenig Neues enthalten<br />
dürfte. Im praktischen Teil zeigt die<br />
Autorin anhand deutscher Gerichtsurteile<br />
und Gesetzestexte, daß das juristi-<br />
253<br />
sche Verstehen den Umfang des linguistischen<br />
Verstehens bei weitem überschreitet.<br />
Dazu wird ein Mehr-Schritt-Analyseverfahren<br />
vorgestellt. Der äußerst informative<br />
und ausgezeichnet strukturierte<br />
Artikel von Ulrich Daum Ȇbersetzen<br />
von Rechtstexten« befaßt sich mit allen<br />
übersetzungsrelevanten Aspekten dieser<br />
Textsorten. Daum widmet sich als erstes<br />
einer Einteilung der Rechtstexte auf der<br />
Basis ihrer kommunikativen Funktionen,<br />
wobei er mehrere Differenzierungsvorschläge<br />
unterbreitet. Als Besonderheit bei<br />
der Übersetzung von Rechtstexten im<br />
Vergleich zu anderen Fachtexten hebt er<br />
wie Arntz die Probleme hervor, die sich<br />
aus heterogenen Rechtssystemen ergeben.<br />
Für Übersetzungsdidaktiker ist<br />
Daums Artikel nicht zuletzt auch deshalb<br />
äußerst brauchbar, weil er zu verwendende<br />
Übersetzungsstrategien ausführlich<br />
diskutiert, aktuelle Tendenzen beschreibt<br />
und alles gut systematisiert darstellt.<br />
Heidrun Gerzymisch-Arbogast beschäftigt<br />
sich in ihrem Beitrag »Norm and<br />
Translation Theory: Some Reflections on<br />
its Status, Methodology and Implications«<br />
mit der Rolle von Normen für das<br />
Übersetzen. Nach einer ausführlichen<br />
theoretischen Diskussion wird auf der<br />
Grundlage des ICS-Modells von Klaus<br />
Mudersbach ein Konzept von Norm und<br />
Standard abgeleitet, das als Basis dienen<br />
soll, um in Forschungen zu Normen<br />
sowohl den Aspekt der Norm als auch<br />
des Standards mit einzubeziehen. Die<br />
Autorin schlägt einige Forschungsfragen<br />
<strong>zur</strong> Bearbeitung vor. Der stark theoretisch<br />
ausgerichtete Artikel hätte sicher<br />
durch die Anführung von Beispielen an<br />
Lesbarkeit gewonnen.<br />
Einer der vordergründig auf die Übersetzungsdidaktik<br />
orientierten Beiträge ist<br />
der Artikel »Modelling the Teaching of<br />
Technical Translation and Critical Assessment<br />
of Professional Translation«