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zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH

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Sprache, die vor allem berufliche Zielvorstellungen<br />

beinhalten. Aus diesem<br />

Grund entwickelt er ein Konzept für ein<br />

»DaF-Studium mit verstärktem Berufsbezug«<br />

(166). Letztlich stellt Ruth Huber<br />

(Lissabon) Konzepte <strong>zur</strong> Wahrnehmungssensibilisierung<br />

und Theaterarbeit<br />

im Unterricht Deutsch als Fremdsprache<br />

vor.<br />

Die in Teil drei versammelten Beiträge<br />

zu Instrumenten Europäischer Sprachenpolitik<br />

stellen den Gemeinsamen Europäischen<br />

Referenzrahmen (John Trim,<br />

Cambridge), Profile Deutsch mit der ausführlichen<br />

Beschreibung der Lernziele<br />

und Kompetenzstufen für Deutsch als<br />

Fremd-/Zweitsprache (Manuela Glaboniat<br />

u. a.), das Europäische Sprachenportfolio<br />

(Günter Schneider, Freiburg/<br />

Schweiz) und Überlegungen zu einem<br />

»Gesamtsprachenkonzept an Schulen«<br />

(hier für die Schweiz von Georges Lüdi)<br />

vor.<br />

Der letzte Teil faßt unter Analysen die<br />

Befragungsergebnisse von Studierenden<br />

und Sprachlehrern <strong>zur</strong> Sprachlernmotivation<br />

(Ernst Apeltauer, Flensburg), einen<br />

Diskurs <strong>zur</strong> interkulturellen Wirtschaftskommunikation<br />

mit der Forderung<br />

nach einer »Grammatik der Interaktion«<br />

(Bernd Müller-Jacquier, Bayreuth,<br />

320) und eine Untersuchung <strong>zur</strong> »inneren<br />

Mehrsprachigkeit« des Deutschen, die<br />

Markierung der nationalen Varietäten in<br />

drei großen Wörterbüchern (Regula<br />

Schmidlin, Basel) zusammen. Mit diesem<br />

Abschlußaufsatz verdeutlicht der Sammelband<br />

einmal mehr die konsequente<br />

Anwendung des D-A-CH-Konzeptes auf<br />

der Internationalen Deutschlehrertagung.<br />

Fast wünscht man sich mehr Publikationen,<br />

in denen Forschungsergebnisse<br />

von Germanisten aus allen drei deutschsprachigen<br />

Ländern, deren Adressen am<br />

Ende des Bandes erfaßt sind, zusammengeführt<br />

werden.<br />

247<br />

Schnörch, Ulrich:<br />

Der zentrale Wortschatz des Deutschen.<br />

Strategien zu seiner Ermittlung, Analyse<br />

und lexikografischen Aufarbeitung.<br />

Tübingen: Narr, 2002. – ISBN 3-<br />

8233-5156-7. 422 Seiten, € 88,00<br />

(Ulrich Bauer, Mexiko-Stadt / Mexiko)<br />

Endlich ein gehaltvoller Band zu einer<br />

Grundfrage der angewandten Lexikologie:<br />

Was kann eigentlich als der zentrale<br />

Wortschatz des Deutschen gelten und<br />

wie kann man ihn ermitteln?<br />

Dissertationen sind meist mit mehr Gewinn<br />

zu lesen als Sammelbände, wenn<br />

ihnen wirklich geduldige Forschungsarbeit<br />

zugrunde liegt und daraus auch<br />

noch ein Konzept erwächst. Das ist bei<br />

Ulrich Schnörch der Fall. Die Suche nach<br />

dem lexikalischen Zentrum einer Sprache<br />

muß wohl immer damit beginnen, sich<br />

nach tragfähigen Kriterien umzusehen,<br />

mit denen man dieses Zentrum definieren<br />

kann. Daß es sich dabei um arbiträre<br />

Setzungen handelt, die zumindest zu<br />

Beginn auch noch heuristisch sind, läßt<br />

sich nicht umgehen. Schnörch stellt eingangs<br />

klar, daß er weder davon ausgeht,<br />

daß es den Grundwortschatz des Deutschen<br />

gebe, noch daß es die Methode zu<br />

seiner Ermittlung überhaupt geben<br />

könne (7). Das historisch meist verwendete<br />

Kriterium <strong>zur</strong> Festlegung eines<br />

Grundwortschatzes war die Häufigkeit,<br />

und die leichteste Messung der Häufigkeit<br />

ergab sich aus der Auswertung<br />

schriftlicher Korpora: »Grundwortschätze<br />

entstehen als Abfallprodukt der<br />

beginnenden Frequenzforschung.« (12)<br />

Doch so einfach ist es nicht: Nur weil bestimmte<br />

Wörter im Schriftdeutschen besonders<br />

häufig vorkommen, sind sie nicht<br />

unbedingt besonders wichtig oder gar<br />

sprachdidaktisch besonders wertvoll. Ein<br />

bekanntes Beispiel ist die Häufigkeit der<br />

Wochentage: Während Dienstag nur relativ<br />

selten verwendet wird, ist Freitag ein

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