zur Rezension - Iudicium Verlag GmbH
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280<br />
Tomaselli, Alessandra:<br />
Introduzione alla sintassi del tedesco.<br />
Bari: Edizioni B. A. Graphis, 2003 (Gli<br />
strumenti, Serie rossa 1). – ISBN 88-<br />
86864-96-5. 136 Seiten, € 9,30<br />
(Hardarik Blühdorn, Mannheim)<br />
Das vorliegende Büchlein eröffnet eine<br />
von Carlo Serra Borneto unter dem Titel<br />
Gli strumenti herausgegebene Reihe von<br />
Einführungsdarstellungen zu den Teilgebieten<br />
der germanistischen Linguistik.<br />
Die Reihe soll dem durch die Reform der<br />
Fremdsprachen-Studiengänge an den italienischen<br />
Universitäten entstandenen<br />
Bedarf an neuen Hochschul-Lehrwerken<br />
Rechnung tragen. Die Bände sind in<br />
italienischer Sprache geschrieben und<br />
wenden sich an Studierende des dreijährigen<br />
Grundstudiums. Ziel (und Hauptschwierigkeit)<br />
ist es, ein Darstellungsniveau<br />
zu finden, das linguistisch noch<br />
kaum vorgebildete und mit der Zielsprache<br />
nur ansatzweise vertraute Benutzer<br />
nicht hoffnungslos über-, spezifischer<br />
vorbereitete Benutzer aber auch nicht<br />
unterfordert, wie Alessandra Tomaselli<br />
im Vorwort zu ihrer Einführung in die<br />
deutsche Syntax feststellt. Die Autorin,<br />
Inhaberin des Lehrstuhls für Germanistische<br />
Linguistik an der Universität Verona,<br />
wählt den Weg einer deskriptiven,<br />
prätheoretischen Darstellung, die den<br />
Vergleich zwischen der Objektsprache<br />
Deutsch und der Beschreibungssprache<br />
Italienisch so weit wie möglich einbezieht.<br />
Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert. In<br />
der Einleitung (»Introduzione«, 3–13)<br />
werden Grundbegriffe eingeführt, die für<br />
die weitere Darstellung benötigt werden:<br />
Sprache und Grammatik; Satz, Konstituente<br />
und Wort; lineare und hierarchische<br />
Struktur; Distribution und syntaktische<br />
Funktion. Es wird zwischen beschreibender<br />
und erklärender Grammatik unterschieden<br />
und die Wichtigkeit der sprach-<br />
vergleichenden Perspektive für die Zielsetzung<br />
des Buches erläutert.<br />
Das zweite Kapitel (»La struttura della<br />
frase tedesca«, 14–39) geht von der Stellung<br />
des Verbs im deutschen Satz aus. Im<br />
Vergleich mit dem Italienischen sind für<br />
das Deutsche drei Besonderheiten kennzeichnend:<br />
die Endstellung infiniter und<br />
die Zweitstellung finiter Verbformen im<br />
Hauptsatz sowie die Unterscheidung<br />
zwischen Haupt- und Nebensatzstellung<br />
des Finitums. Die Felder- und Klammerstruktur<br />
des deutschen Satzes wird eingeführt<br />
und mit Beispielen illustriert. Der<br />
Abfolge der Satzglieder im Mittelfeld<br />
sowie den Möglichkeiten der Besetzung<br />
des Vor- und des Nachfeldes gilt besondere<br />
Aufmerksamkeit. Zum Abschluß<br />
des Kapitels wird ein sprachvergleichender<br />
Blick auf die Abfolge von Finitum<br />
und Subjekt im Italienischen, Englischen<br />
und Deutschen geworfen.<br />
Kapitel drei (»La classificazione delle<br />
frasi«, 40–63) behandelt unter verschiedenen<br />
Gesichtspunkten die Typologie<br />
der Sätze. Als Ausgangspunkt dient die<br />
traditionelle Unterscheidung zwischen<br />
Hauptsätzen, Nebensätzen und erweiterten<br />
Infinitiven. Im zweiten Schritt wird<br />
anhand der Stellung des Finitums zwischen<br />
Verb-Erst-, Verb-Zweit- und Verb-<br />
End-Sätzen differenziert. Ein kurzer Abschnitt<br />
wird den Satzmodi (deklarativ,<br />
interrogativ, imperativ, exklamativ, optativ)<br />
gewidmet. Hier hätte die Darstellung<br />
noch ein wenig detaillierter ausfallen<br />
können, indem deutlicher gemacht worden<br />
wäre, daß die Verbstellung eines<br />
unter mehreren satzmodusrelevanten<br />
Formkriterien ist. Die Unterscheidung<br />
zwischen einfachen und komplexen Sätzen<br />
wird zum Anlaß für eine instruktive<br />
Betrachtung des Zusammenspiels von<br />
Satzmodus, Subordination und Felderschema<br />
genommen. Etwas unkonventionell,<br />
aber durchaus überzeugend werden<br />
auch Negation und Verbdiathesen (Aktiv,