GESCHÄFTSBERICHT 2014
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Europa und Internationales<br />
105<br />
BDA übermittelt Arbeitgebererwartungen<br />
an<br />
italienische EU-Ratspräsidentschaft<br />
Am 1. Juli <strong>2014</strong> hat Italien den halbjährlichen<br />
Vorsitz des Rates der EU übernommen.<br />
Wie zu Beginn jeder neuen<br />
EU-Ratspräsidentschaft hat die Hauptgeschäftsführung<br />
der BDA, vertreten<br />
durch Herrn Peter Clever, im Juli <strong>2014</strong><br />
in Rom Gespräche mit hochrangigen<br />
Entscheidungsträgern geführt und die<br />
Erwartungen der deutschen Arbeitgeber<br />
dargelegt. Dabei wurde deutlich,<br />
dass die Prioritäten der italienischen<br />
Präsidentschaft unter dem neuen Premierminister<br />
Matteo Renzi direkt an die<br />
Schwerpunkte der nationalen Agenda<br />
Italiens anknüpfen: So will sich die<br />
italienische Regierung ähnlich wie die<br />
vorangegangene griechische Ratspräsidentschaft<br />
für eine wachstums- und<br />
beschäftigungsorientierte Politik einsetzen.<br />
Die Tatsache, dass bei den Gesprächen<br />
Arbeitsminister Poletti, Confindustria-Generaldirektorin<br />
Panucci und<br />
die General sekretäre der drei größten<br />
Gewerkschaften CGIL, CISL and UIL<br />
persönlich anwesend waren, zeigt das<br />
große Interesse der italienischen Seite<br />
am Dialog mit den deutschen Arbeitgebern.<br />
Die BDA machte bei den Gesprächen<br />
deutlich, dass angesichts der<br />
anhaltenden Krise in Europa und der<br />
sich beschleunigenden Globalisierung<br />
alle Mitgliedstaaten der EU aufgerufen<br />
sind, ihren Beitrag dazu zu leisten, die<br />
EU stärker, stabiler und global wettbewerbsfähiger<br />
zu machen. Daher ist<br />
es ausdrücklich zu begrüßen, dass die<br />
italienische Regierung die notwendigen<br />
Strukturreformen auf nationaler Ebene<br />
dezidiert vorantreiben und auch auf<br />
europäischer Ebene die wirtschaftspolitische<br />
Koordinierung der Reformen<br />
weiter stärken und verbindlicher ausgestalten<br />
möchte.<br />
kontraproduktiv sind. Sie zerstören<br />
wiedergewonnenes Vertrauen und konterkarieren<br />
damit notwendige Reformanstrengungen.<br />
Rücknahme des Revisionsvorschlags<br />
zur Mutterschutzrichtlinie<br />
– Lackmustest<br />
für die Glaubwürdigkeit<br />
der neuen EU-Kommission<br />
In ihrer Mitteilung vom Juni <strong>2014</strong> hat die<br />
EU-Kommission Zwischenbilanz ihres<br />
Programms zur besseren Rechtsetzung<br />
REFIT gezogen und darin explizit die<br />
Rücknahme des Vorschlags zur Revision<br />
der Richtlinie 92/85 (Mutterschutzrichtlinie)<br />
angekündigt. Die Rücknahme<br />
des Revisionsvorschlags zur Mutterschutzrichtlinie<br />
hat der 1. Vize präsident<br />
der Europäischen Kommission, Frans<br />
REFIT<br />
Im Rahmen von REFIT, dem „Regulatory Fitness and Performance Programme“<br />
für schlankere, einfachere und kostensparendere EU-Rechtsvorschriften,<br />
verfolgt die EU-Kommission seit Oktober 2013 einen abgesteckten<br />
Fahrplan zum Bürokratieabbau in Europa. Konkret überprüft sie den gesamten<br />
Bestand an EU-Rechtsvorschriften auf Verwaltungslasten, Unstimmigkeiten<br />
oder wirkungslose Maßnahmen und ermittelt mögliche Korrekturmaßnahmen,<br />
wie z. B. auch die Rücknahme von Richtlinienvorschlägen.<br />
Die BDA bekräftigte gegenüber<br />
den italienischen Gesprächspartnern,<br />
dass Forderungen nach einer Aufweichung<br />
des Stabilitätspakts, die das<br />
weitreichende Herausrechnen staatlicher<br />
Investitionen bei der Feststellung<br />
des Haushaltsdefizits ermöglichen<br />
würde, vor diesem Hintergrund